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Full text: 52, 1933/34

Dr. Hans-Jürgen Bullig: Eine typische Großwetterlage mul ihre prognostische Verwertbarkeit 
13 
Die nördlichen Winde zeigen auf den Bergstationen das umgekehrte Verhalten, an den Talstationen nehmen 
auch sie bei Föhnreichtum zu, infolge des zyklonalen Strömungssystems gegenüber dem antizyklonalen 
in der föhnarmen Gruppe. Zu erwähnen ist noch, daß trotz größerer Föhnhäufigkeit die Westwinde in 
Innsbruck nicht nennenswert anwaclisen (2,7 gegen 2 3 Termine) 1 ). Im Januar vermögen nur äußerst starke 
Änderungen der allgemeinen Zirkulation Föhnbedingungen zu schaffen; schwächere Föhne erreichen im 
Januar die Täler meist gar nicht; die in die Täler hinabsteigenden Föhne sind im kältesten Monat des 
Jahres weitgehend „ausgewählt“, wehen meist mehrere Termine über und vermögen ihrer Intensität wegen 
die Morgenintermittierung in Innsbruck sehr häufig zu verhindern. Es sei bereits hier erwähnt, daß im 
Februar etwas mehr und im Dezember beträchtlich mehr Westwinde bei Föhnreichtum in Innsbruck 
beobachtet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in beiden Monaten, besonders im Dezember die 
antizyklonalen Luftdruckverhältnisse über Mitteleuropa nicht so stabil sind w 7 ie im Januar. So ist der 
hohe Druck auf dem 45,—50. Breitengrad über Europa im Januar um 3 mm stärker als im Februar und 
um 4 mm höher als im Dezember. Die Auslese der Föhne ist nicht so groß; die schwächeren durch 
gebrochenen werden leicht intermittiert, und Westwind vertritt dann den Südföhn. 
Februar: 
Es konnten von den 18 Jahren 4 Februare als föhnreich und 9 als föhnarm angesprochen werden. 
Die Föhnhäufigkeit betrug im Durchschnitt der beiden Stationen 10,9 Föhntermine in der föhnreichen 
Gruppe, gegen 1,1 Föhntermine in der föhnarmen. Die negative Anomalie über dem Atlantischen Ozean 
ist gegenüber Januar noch verstärkt (siehe Karte 6). Sie zeigt im Zentrum eine Höhe von 9,3 mm. Sie 
ist etwas von der Biskaya nach Südirland verschoben und gemäß ihres hohen Maximums hat sie an Aus 
dehnung nach Norden gewonnen. Die positiven Anomalien an der Südostküste Grönlands, über der Barents 
see und über Rußland sind etwas schwächer als im Januar. Dies scheint, soweit aus dem abgebildeten 
Gebiet zu entnehmen ist, besonders für Nordrußland und Sibirien zu gelten, doch sind die Änderungen 
gegenüber der Januar-Isanomalenkarte unbedeutend. Dieselben Überlegungen, die dort in der Auswirkung 
der Isanomalen auf die mittlere Luftdruckverteilung angestellt wurden, könnten hier Platz finden. Es 
gilt nichts anderes für die Isanomalenkarte der föhnarmen Februargruppe (siehe Karte 37). Das Zentrum 
der südlich von Irland liegenden positiven Anomalie hat seine Lage nicht verändert; das Maximum ist 
nur ein wenig höher (4,1 gegen 2,6 mm). Das Islandtief ist etwas vertieft, das Rußlandhoch weniger 
geschwächt als bei der entsprechenden Januargruppe. Das negative Anomaliengebiet erstreckt sich über 
das gesamte europäische Rußland, es scheint jedoch in Nordsibirien in eine positive Anomalie überzugehen 
(dies war im Vormonat nicht der Fall). Bildet man die mittlere Luftdruckdifferenz der beiden Februar 
gruppen, in der 13 von den 18 Jahren vertreten sind, so erreicht diese ihr Maximum etwas nördlich von 
Island mit 6,2 mm (d. h. um so viel ist das Tief in der föhnreichen Gruppe gegenüber der föhnarmen 
geschwächt), ein sekundäres Maximum über der Barentssee mit 4,8 mm, und sie erreicht ihr Minimum 
mit 13,5 mm am westlichen Ausgang des Ärmelkanals. Diese Differenz ist sehr groß, wenn 
man bedenkt, daß die mittlere Föhnhäufigkeit der föhnreichen Gruppe mit 11,3 FT 
in Innsbruck (10,5 in Altdorf) nur um 10(9,7) Termine oder 3 Föhn tage höher ist als 
die der föhn armen Gruppe.— Die Windverteilung ist in Tab. 7 in derselben Art wie für Januar, so 
auch für den Februar zusammengestellt. 
Tabelle 7. 
Windverhältnisse im Februar. 
N 
E 
S 
W 
K 
Innsbruck 
föhnreiche Groppe 
8.3 
5.8 
24.3 
6,8 
39,8 
föhnarme Gruppe 
4.4 
2,0 
3.2 
1,8 
73,8 
Altdorf 
föhnreiche Gruppe 
21.8 
— 
15.6 
— 
47.5 
föhnarme Gruppe 
14.0 
— 
4.4 
0.2 
66,6 
Sonnblick 
föhnreiche Gruppe 
24.1 
3.0 
41.1 
12.0 
4.8 
föhnarme Gruppe 
52.2 
4.8 
20.8 
6.4 
1.0 
Ho he n- Peißenberg- 
föhnreiche Gruppe 
19,0 
7.0 
20,0 
34.0 
4.8 
föhuarme Gruppe 
24,4 
3,8 
31.8 
24,8 
0,5 
Ficker, Innsbrucker Föhnstudien I. Denkschriften 
der 
Wiener Akad. 
Bd. 78 
1905 S. 154.
	        
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