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Full text: 52, 1933/34

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 52. Bd. Nr. 6 
ein zweites über der Adria und Norditalien mit 754 mm. Die 760 mm-Isobare verläuft von Grönland in südöstlicher Richtung 
nach Italien, Nordafrika, von hier aus in ostnordöstlicher Richtung über das Marmarameer und weiterhin in nördlicher 
Richtung nach dem Finnischen Meerbusen, eine mächtige Tiefdruckmulde bildend. Das Rußlandhoch ist mit 772 mm sehr 
stark entwickelt. 
1897: Das Islandtief ist mit einem tiefsten Druck von 752 mm ebenso wie das Davisstraßentief vertreten. Das Azoren 
hoch liegt weit südlich der Azoren. Die 760 mm-Isobare umschließt wieder eine Tiefdrnckmulde, deren Achse von Irland 
nach Sardinien weist. Das Rnssenhoch hat einen maximalen Druck von 773 mm. 
1903: Das Islandtief ist mit 742 mm ziemlich kräftig entwickelt. Das Azorenhoch ist sehr schwach (766 mm) und ist 
nach den Kanarischen Inseln verschoben. Das zentralasiatische Hoch ist nach Südwesten verschoben, so daß sein Kern mit 
770 mm über den Ostalpen liegt. Die Achse der diese beiden Hochs trennenden Tiefdruckmulde weist von Island nach Süd 
südosten auf Marokko hin. Die 760 mm-Isobare ist bis zu den Azoren verschoben und wendet der weiten westlichen Ver 
lagerung des Russenhochs wegen bereits über den Azoren in nordöstliche Richtung um (Südengland—Jütland—Rigaischer Busen). 
Ganz im Gegensatz zu dem wes tost liehen Isobarenverlauf der föhnarmen Gruppe ist dieser bei der 
föhnreichen mehr meridional gerichtet. Das Russenhoch ist stets stark, das Azorenhoch sehr schwach 
entwickelt. Die nördlichen Tiefdruckgebiete sind meist schwach ausgeprägt. Das Russen- und das Azoren 
hoch trennt eine breite Tiefdruckrinne. Die 760 mm-Isobare verläuft stets in sehr niedrigen Breiten. 
Ohne Ausnahme entsprechen die Anomalien der einzelnen Jahre ganz den gefundenen mittleren Anomalien; 
diese sind keine ,, Rechenergebnisse“, sondern stellen den tatsächlichen Zustand der Druckverteilung in der 
föhnreichen und föhnarmen Januargruppe dar. 
In Tab. 6 sind die Winde nördlicher (NW, N, NE) und südlicher Richtung (SE, S, SW) in je eine Gruppe 
zusammengefasst, die reinen Ost- und Westwinde getrennt gebracht. Die Häufigkeiten sind wie immer in 
Terminen angegeben. Für eine jede der vier Stationen ist in der ersten Wagerechten die Windrichtungs 
häufigkeit im Durchschnitt der föhnreichen, in der zweiten Wagerechten die der föhnarmen Gruppe zu ersehen. 
Tab eile 6. 
Windverhältnisse im Januar. 
N 
li 
S 
W 
K 
Innsbruck 
fölmreiche Gruppe 
5,0 
0,3 
19,3 
2,7 
65.7 
föbnarme Gruppe 
1,8 
0,8 
2,0 
2,3 
86,3 
A11 d o r f 
föhnreiche Gruppe 
16,7 
— 
14,0 
0,3 
62.0 
föhnarme Gruppe 
12,0 
0,2 
8,5 
— 
72,0 
Sonnblick 
föhnreiche Gruppe 
34,7 
1.0 
45.0 
10,0 
2.3 
föhnarme Gruppe 
49,0 
5,6 
26,7 
7,9 
4,0 
Holien-Peißenberg 
föhnreiche Gruppe 
20,4 
5,3 
34,4 
29.0 
4,0 
föhnarme Gruppe 
25,9 
9,2 
19,2 
35,9 
2,9 
Aus der zyklonalen Luftdruckverteilung im föhnreichen Januar im Gegensatz zur antizyklönalen im 
langjährigen Mittel, besonders aber im Mittel der föhnarmen Januare ist in der föhnreichen Gruppe die 
bedeutend geringere Kalmenzahl an den Talstationen zu erklären. In Innsbruck werden bei Föhnreichtum 
nur an 65,7, hei Föhnarmut an 86,3 der 93 Termine Kalmen beobachtet. In Altdorf ist der Unterschied 
nicht ganz so groß. Dieser Effekt der veränderten Luftdruckverteilung auf die Kalmenzahl kann sich 
nicht an den Bergstationen zeigen, denn in größerer Höhe ist ja das Strömungssehema auch im Januar- 
durchschnitt zyklonal (siehe S. 7). Die unterschiedliche Windverteilung- in den beiden Gruppen stimmt 
ganz mit dem bereits von Exil er 1 ) nachgewiesenen Satz überein: „Relative Hoch- und Tiefdruckgebiete, 
d. h. geschlossene Gebiete positiver oder negativer Druckanomalien sind gerade so zu betrachten wie 
solche Druckgebiete selbst; sie sind begleitet von relativen Luftströmungen von gleicher Richtung, wie 
jene Gebiete selbst sie haben, von Luftströmungen, die den normalen überlagert sind und in den Anomalien 
der Temperatur ganz deutlich zum Ausdruck kommen.“ In dem Fall einer starken negativen Anomalie 
über dem Gebiet der Biskaya, wie sie bei starker Föhnaktivität gefunden wurde, ist demnach eine Zunahme 
der Südwinde zu erwarten (wenigstens über dem südlichen Mitteleuropa entsprechend der Isanomalenlage). 
In Innsbruck wird im föhnreichen Januar im Durchschnitt an über 17 Terminen mehr Südwind beobachtet 
als im föhnarmen, in Altdorf an 6, auf dem Sonnblick an 17 und auf dem Holien-Peißenberg an 15 Terminen. 
*) Exner, Über monatliche Witternng-sanomalien auf der nördlichen Erdhälfte im Winter. Wien, Kaiser!. Akademie, 
Sitzungsberichte 1913 Bd. 122 Abt. II a S. 1198.
	        
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