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Full text: 52, 1933/34

Dr. Johann Richter: Die Vereisung der Beltsee und südlichen Ostsee im Winter 1928/29. 
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Tab. 25. Salzgehalte u. Temperaturen Im Ciroßeu Belt. 
Dalum 
Westrinne 
Ostrinne 
Nyborg-Fjord 
55« 15' 10° 51' 
Halskov-Rev F.-Sch. 
55° 20' 11° 3' 
55» 12' 11" 5' 
14.3.1922 
S.%o 
t ®/c 
22,59 () 
2,60 W 
*J’J (5) 
19,67 () 
2,11 w 
27. 3. 1922 
S.°/oo 
1 »/C 
13,96 () 
1,66 K> 
n i’,4 < 4 > 
'W (6) 
1,00 ' ' 
Kjerteminde Bucht 
55° 27' 10° 41' 
Halskov-Rev F.-Sch. 
55® 20' 11° 3' 
55» 12' 11° 5' 
24. 4. 1923 
S. °/oo 
1 °/c 
*5? < 7 > 
% < 10 ) 
— 
17. 4. 1925 
S. °/oo 
t °c 
l of < 8 > 
% <»> 
12,99 ( ) 
5,95 
Kjerteminde Bucht 
55° 31' 10° 52' 
Halskov-Rev F.-Sch. 
55° 20' 11°3' 
55« 12' 11° 5' 
3. 4. 1924 
s.%> 
t o/c 
15,08 ,,, 
1,68 w' 
< i2) 
’S? <»> 
Wir wollen nun untersuchen, welche Veränderungen im normalen Salzgehaltsverlauf entstehen, 
wenn Nordseewasser, durch starke westliche Winde getrieben, in die Beltsee einströmt. Als Beispiel 
führen wir die Verhältnisse im Sund an, denn sie beeinflussen die Eisbildung wesentlich. Wie aus 
lab. 24 hervorgeht, ist in der Beltsee außer dem Salzgehaltsabfall von West nach Ost auch ein Sin 
ken des Salzgehalts von Nord nach Süd festzustellen. Dringt nun das Nordseewasser südwärts vor, 
so mischt es sich beim Ueberschreiten der flachen Stellen mit dem Ostseewasser und verursacht eine 
Erhöhung des Oberflächensalzgehaltes. Wie aus Tab. 27 hervorgeht, ist bei stürmischen Westwin 
den der Salzgehalt der Station Drogden, die auf einer solchen flachen Stelle gelegen ist, sogar 
höher als der Salzgehalt der nördlicher gelegenen Station Lappe-Grund. 
Die große Bedeutung der örtlichen und zeitlichen Salzgehaltsunterschiede für die Eisbildung 
geht aus den in lab. 24 für die mittleren Salzgehalte angegebenen Gefriertemperaturen hervor: Es 
zeigt sich, daß z. B. im Kleinen Belt im 10jährigen Mittel die Eisbildung bei — 1,05 °/c, dagegen bei 
Drogden bereits bei — 0,6 »/c eintritt, daß also in der Beltsee, selbst wenn überall gleiche Wasser 
temperaturen (und gleiche meteorologische Verhältnisse) vorausgesetzt werden, der Osten früher ver 
eist als der Westen. Nun wird aber diese, durch die Beziehung zwischen Salzgehalt und Gefrier 
punkt, sowie die regionale Verteilung des Salzgehaltes bedingte Verfrühung der Eisbildung im 
Osten noch verstärkt durch die Temperaturverhältnisse des Meerwassers. Das Seite 39 geschilderte 
mittlere Verhalten des ausgehenden Ostseestromes läßt erwarten, daß im Winter in der Beltsee auch 
eine Temperaturabnahme von West nach Ost vorhanden ist. Wie die Werte zweier Küstenstationen 
in Tab. 26a zeigen, trifft dieses für den Kleinen und Großen Belt auch tatsächlich zu, und wie die 
in Tab. 26b angeführten Werte von den Feuerschiffen „Halskov-Rev“ im Großen Belt und „Lappe- 
Grund“ am Nordeingang des Sundes zeigen, nimmt die Temperatur auch nach dem Sund hin weiter 1 * 3 * * * 
1) 2) 5) 6) Bull. Hydr. 1922 S. 64. 
7) ebenda, 1923 S. 89. 
8) 15) ebenda, 1925 S. 51. 
9) ebenda, 1924 S. 31. 
l4) ebenda, 1924 S. 32. 
3) 4) N.M.A., 1922 S. 26. 
10) ebenda, 1925 S. 48. 
11) ebenda, 1925 S. 48. 
12) ebenda. 1924 S. 46.
	        
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