Skip to main content

Full text: 52, 1933/34

30 
Alis dem Archiv der Deutschen Seewarte. 
52. Band. Nr. 4. 
Tiefste 
je beobachtete Temperaturen. 
Tabelle 15. 
Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Upernivik 
—89.2 
—42.3 
—40.6 
—34.2 
— 21.1 
—8.9 
Jacobshavn 
—42.7 
—43.2 
—41.3 
—37.0 
—20.5 
—6.0 
Godthaab 
—28.9 
—27.5 
—28.2 
— 21.1 
—11.5 
—3.9 
Ivigtut 
—27.7 
—28.9 
—27.1 
—19.6 
—10.5 
—2.2 
Angmagsalik 
—30.3 
—30.7 
—28.4 
—25.4 
—15.7 
— 5.6 
Juli 
August 
September 
Oktober 
November 
Dezember 
Upernivik 
—7.2 
—4.2 
—10.4 
—17.9 
—26.7 
—35.9 
Jacobshavn 
—0.3 
—4.5 
—13.1 
—20.2 
—27.7 
—36.5 
Godthaab 
—1.1 
—2.4 
— 7.8 
—14.6 
— 18.6 
—25.6 
Ivigtut 
0.3 
—1.4 
— 8.7 
—12.8 
—18.0 
—26.5 
Angmagsalik 
—3.0 
—5.7 
— 7.6 
—13.6 
—25.2 
—29.4 
Die Temperaturverhältnisse auf dem Inlandeis werden am übersichtlichsten und zusammenfassendsten 
durch die Kurven der Figuren 2 bis 4 (Tafel 4 bis 6) dargestellt. Das zentrale Kältegebiet wurde bereits 
mehrfach erwähnt. Zu beachten ist hier der sehr erhebliche tägliche Gang. Schwankungen von der 
Größenordnung 10° sind hier zu erwarten. Zahlen über Mittel- und Extremwerte anzugeben hat wenig 
Zweck, da an Landungen hierbei nicht gedacht zu werden braucht, sondern nur an den normalen Flug. 
Aber auch schon beim Flug dicht über der Inlandeisoberfläche sind die Temperaturverhältnisse 
von den am Boden festgestellten wesentlich verschieden. Die bei der Uberfliegung des Inlandeises durch 
von Gronau und seine Mannschaft gewonnene Temperaturregistrierung zeigt dies. In Fig. 5 (Tafel 1) 
wurde sie zusammen mit der Höhe, der relativen Feuchtigkeit und anderen noch näher zu erklärenden 
Angaben aufgezeichnet 30 ). Die systematischen Unterschiede, die zwischen den Temperaturbeobachtungen 
der Uberquerungsmärsche und der Temperaturregistrierung bei der Überfliegung durch von Gronau 
vorhanden sind, passen sich den Vorstellungen gut an, die man sich auf Grund des bis jetzt vor gelegten 
Tatsachenmaterials von der Verteilung der Temperatur im Raume der grönländischen Atmosphäre 
machen muß. 
Der Flug fand im Hochsommer und am Nachmittag statt. In Folge des Hochsommers muß man 
entsprechend hohe Temperaturen erwarten. In derselben Weise ist die nachmittägliche Zeit zu berück 
sichtigen. Im Sinne einer hohen Temperatur wirkt aber ganz besonders die Flughöhe, denn über dem 
Inlandeis, und zwar in erster Linie in der Zentralzone muß eine kräftige Bodeninversion lagern. Man 
hat also zunächst zu erwarten, daß auf dem Thermogramm des Fluges die kalte Zentralzone zwar deutlich 
ausgeprägt, aber bei weitem nicht mit so tiefen Temperaturen versehen sein wird, wie bei den Über 
querungsmärschen. Außerdem muß die tägliche Schwankung wegfallen. Ein Vergleich des Thermo- 
gramms in Fig. 5 (Tafel 1) mit den Temperaturkurven der Figuren 2 bis 4 (Tafel 4 bis 6) bestätigt diese 
Vermutungen. 
Es zeigt sich nun noch eine weitere sehr aufschlußreiche Gesetzmäßigkeit. Um sie deutlich hervor 
treten zu lassen, wurde die Temperaturkurve der Fig. 5 (Tafel 1) mit einem System von Strichen über 
deckt. Dieses Strichsystem gibt Gradienten an, und zwar sind ,es diejenigen Gradienten, welche die 
Temperaturkurve haben müßte, wenn adiabatische Temperaturabnahme mit der Höhe vorhanden wäre. 
30 ) Die außerordentlich schwierige Auswertung des Meteorogrammes verdanke ich Herrn Prof. Robitzsch. Nur durch seine 
große Erfahrung in solchen Arbeiten ist es möglich geworden, aus dem Meteorogramm etwas brauchbares herauszuholen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.