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Full text: 52, 1933/34

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R. Becker und G. H. Bau mann: Beiträge zur Meteorologie des Luftweges über Grönland. 
Häufigkeiten der Windrichtungen auf dem Inlandeise in%. Tabelle 13. 
N 
NE 
E 
SE 
S 
SW 
W 
NW 
Stille 
Nansen 
7.2 
2.9* 
4.1 
3.1 
Ostseite 
5.5 4.6 
17.5 
45.0 
10.1 
De Quervain 
16 
0* 
0* 
3 
0* 
0* 
11 
61 
9 
Koch-Wegener .... 
1.2 
0.4* 
1.6 
0.9 
6.6 
37.8 
87.3 
10.4 
3.7 
Nansen 
7.1 
5.5 
28.6 
20.9 
Westseite 
11.0 1.6 
1.1* 
3.3 
20.9 
De Quervain 
2.1 
4.4 
22.2 
51.4 
7.8 
3.3 
1.6 
1.0* 
6.2 
Koch-Wegener .... 
2.5 
2.1 
9.9 
43,0 
30.6 
3.3 
0* 
2 5 
6.2 
urteilung der Windverhältnisse in größerer Höhe über dem Inlandeise. Dazu kommt noch, daß 
die Höhenwindmeßstellen, soweit sie unmittelbar an der Küste lagen, doch an möglichst wenig lokal be 
einflußten Orten angelegt wurden. Eine amerikanische Expedition, die über zwei Jahre erstreckte 
Messungen angestellt hat, begab sich sogar zum Rande des Inlandeises herauf, um vor lokalen Einflüssen 
möglichst sicher zu sein. 
Diese Expedition war im Holstenborgdistrikt stationiert. Ihre zweijährige Reihe soll als Grundlage 
für die Beurteilung der Höhenströmungen an der Westseite Grönlands genommen werden. Die zwei 
jährige Beobachtungszeit und die von lokalen Einflüssen fast unberührte Lage der Station versprechen 
hier schon brauchbare klimatologische Mittel. 
An der Ostküste ist es mit Pilotwindmessungen sehr schlecht bestellt. Hier ist nur eine Meßreihe 
vorhanden, die sich über einen Sommermonat erstreckt. Dieser Zeitraum ist aber völlig unzureichend 
zur Bildung eines auch nur zur Not brauchbaren klimatologischen Mittels. Besonders deutlich zeigt sich 
diese Eigenschaft kurzfristiger Höhenwindmeßreihen in den Beobachtungen, die anläßlich des von 
Gronau’schen Fluges in Godthaab von Baumann gewonnen wurden. Das Mittel aus dieser Meßserie ergibt ein 
Bild der oberen Luftströmungen, das von dem zweijährigen Mittel der Amerikaner völlig verschieden ist. 
Das aus der zweijährigen Meßreihe der amerikanischen Expedition 58 ) auf dem Rande des Inlandeises 
im Holstenborg-Distrikt gewonnene Bild der mittleren oberen Luftströmungen ist in Fig. 18 (Tafel 3) 
wiedergegeben. Die Kurven sind für beide Jahre getrennt gezeichnet. Die prinzipielle Übereinstimmung 
ihrer Verläufe bildet eine gewisse Gewähr für ihre klimatologische Brauchbarkeit. Die Unstimmig 
keiten oberhalb von 8000 m sind darauf zurückzuführen, daß bis in diese großen Höhen nur wenige 
Ballone gelangt sind. 
Der Aufbau der Kurven ist sehr klar. Nur bis etwa 1000 m reicht der vom Indlandeise direkt ab 
fließende Ost- bis Südostwind. Von da ab bis etwa 4000 m befindet sich eine Südwindschicht, die als 
Gradientwind einer Inlandeisantizyklone auf gefaßt werden kann. Von 4000 m bis etwa 8000 m herrscht 
SSW- bis SW-Wind, der also eine nach dem Inlandeise einströmende Komponente hat. Darüber ist 
nach dem Kurvenverlauf Westwind anzunehmen. 
Oberhalb, etwa 4000 m, bekommt also der Wind eine westliche Komponente und weht damit dem 
unteren ausfließenden Ost- bis Südostwind entgegen, der seinerseits nur eine knapp kilometerdicke 
Schicht bildet. Erst in der Nähe der Stratosphärengrenze wird der Südwind mit westlicher Komponente 
zum Westwind. Zwischen dem am Boden ausströmenden Ost- bis Südostwind und der oberhalb etwa 
4000 m immer mehr nach Westen drehenden Luftbewegung liegt dann die antizyklonale Südwindschicht. 26 
26 ) „Reports of the Greenland expeditions of the University of Michigan (1926—1931), William Hobbs, Director. Part I. 
Expeditions of 1926 and 1927—1929, S. P. Fergusson, Editor. 1931. Page 23. „University of Michigan Itudies."
	        
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