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Full text: 52, 1933/34

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — Bd. 52. Nr. 4. 
Allen erheblichen Unsicherheiten, die Schlüssen aus dem Expeditionsmaterial anhaften, sollen die 
drei großen Übersichtstafeln durch ihre Anschaulichkeit entgegentreten; sie seien in Zweifelsfällen die 
letzte Instanz. Wenn nichts anderes mehr möglich ist, oder wenn es das beste erscheint, kann man sich 
dann an Hand jener Darstellungen ein subjektives Urteil über das innergrönländische Flugklima 
bilden, welches dann wenigstens den Vorzug hat, auf einer anschaulichen Zusammenfassung aller 
meteorologischen Reisebeobachtungen zu beruhen. 
Auch das Auswertungsergebnis des Meteorogrammes der Inlandeis-Überquerung, die Herr von 
Gronau im Jahre 1931 im Flugzeug durchgeführt hat, wurde in Form eines „Panoramas“ auf Fig. 5 
(Tafel 1) dargestellt. Die Anwendung desselben Maßstabes wie in den Fig. 2 bis 4 (Tafel 4 bis 6) war 
wegen der großen Länge des Flugweges nicht möglich und wegen der wenigen Einzelheiten auch nicht 
erforderlich. Auf die weitergehenden Einzeichnungen und Zusätze und auf den Logbuchauszug wird 
später eingegangen. 
Die Betrachtung über Höhenwinde stützt sich auf verschiedene Quellen, auf die im Abschnitt C b 4 
eingegangen werden wird. 
Zum Schlüsse dieser einleitenden Darstellung des brauchbaren Beobachtungsmaterials soll noch er 
wähnt werden, daß vereinzelte Abweichungen von den hier auf gestellten Grundsätzen der Materialaus 
lese natürlich nicht zu vermeiden waren. Die Beobachtungen sind für manche fliegerisch wichtige 
Faktoren so spärlich, daß man froh ist, wenn man überhaupt etwas hat, ganz gleichgültig in welchem 
Teil Grönlands und unter welchen Umständen die Beobachtungen angestellt wurden und welches Ge 
wicht ihnen beizumessen ist. 
C. Das Flugklima von Grönland. 
a) Topographische und orographische Grundlagen. 
Die Küstenbeschaffenheit Grönlands hat überall denselben Charakter: eine ungeheure Menge von 
Inseln und Fjorden mit felsigen zerklüfteten Formen. Nur an Hand genauer Karten wird deshalb dem 
Flieger eine zuverlässige Orientierung möglich sein. Schlechtsichtiges Wetter ist hier besonders bedenk 
lich. Zerklüftete Felspartien, Moränen und Gletscher bilden gewöhnlich den Übergang zwischen Inland 
eis und Küste; auch größere Randgebirge trifft man an. 
In dem Wirrsal von Fjorden, in die vielfach kalbende Gletscher einmünden, sind die Eisverhält- 
nisse sehr verwickelt. Für die Ermittlung einer guten Wasserungsgelegenheit für Flugzeuge ist dies 
erschwerend. Die in dem zerklüfteten Gebiet sehr komplizierten Luftströmungen bilden ebenfalls einen 
Faktor, der sich bei Wasserungen unangenehm bemerkbar machen wird, sowohl in Form einer allge 
mein verstärkten Böigkeit als auch durch örtlich bedingte Brandungserscheinungen der Luft und 
Fallböen. 
Eine völlig andere Situation zeigt sich über dem Inlandeise. Will man den Charakter der Ober 
fläche des Inlandeises in kurzen Worten darstellen, so kann man von einer praktisch vollkommen ebenen 
schneebedeckten Fläche reden. Der meist sehr lockere Schnee befindet sich infolge des sehr häufigen 
Sehneef egens fast dauernd in Bewegung. Der Größenordnung nach ist die von dem auf gewirbelten 
Schnee erfüllte Luftschicht etwa ein Meter dick, ihre Höhe kann aber natürlich je nach der Windstärke 
sehr erheblich schwanken. 
Fig. 1 (Tafel 1) zeigt die Isohypsen der Oberfläche des Inlandeises von 500 zu 500 m 7 ) in ihrem aus 
allen bisherigen Expeditionen folgenden wahrscheinlichsten Verlauf. Man erkennt ein rasches An 
steigen von der Küste zum Plateau des Inlandeises. Grönland ist als ein Hochplateau oder noch besser 
7 ) Nach de Quervain, siehe Tafelanhang von *).
	        
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