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Full text: 52, 1933/34

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 52. Bd., Nr. 3 
die Feststellung der Tatsache der dort erfolgten Windänderung belanglos, da in der Temperatur 
registrierung an dieser Stelle unbedingt der Beginn der ausgesprochenen Leewirkung zum 
Ausdruck kommt. Ein Teil der Lceströmung konnte aber noch durch die fortlaufenden Wind 
messungen erfaßt werden. (Siehe Tafel 3 und Tabelle lila, Seite 50.) Die ersten Wind 
messungen auf dem Peilkompaßdeck zeigen von ll h 46 m bis 11 , ’52 ni noch schwache südliche 
Winde von 2 bis 3 m/sec. Unmittelbar daran anschließend setzt aber eine NNW-Strömung von 
4 bis 5 m/sec ein, die von ll h 53 m bis ll h 59 m beobachtet wurde. Es scheint sich dabei um einen 
Schwall von Luft zu handeln, der wenigstens einen Teil der Inseln überströmt hat. Diese 
ü b e r strömende Luft scheint zu keiner stationären Strömung zu gehören, denn bis 12 h 15 m 
wurde ein jäher Wechsel von tib e r strömender und um strömender Luft angetroffen. Der 
Wind ist sowohl in seiner Richtung als auch in seiner Geschwindigkeit unbeständig, und die 
Beobachtungen über l-Minuten-Intervalle geben nur ein rohes Bild von seiner Böigkeit. 
Von 12 h 17 m ab ändert sich der Strömungszustand, indem die Strömung in bezug auf die 
Geschwindigkeit und Richtung gleichartiger wird. Es handelt sich jetzt um Luft, die nur die 
Insel umströmt, und die in ihrer Richtung fast vollständig mit der ungestörten Höhenströmung 
übereinstimmt. 
Diese Übereinstimmung dürfte aber nur rein äußerlicher Art sein, denn es zeigt sich im 
weiteren Fahrtverlauf, daß die Strömung auf der Luvseite der Insel wesentlich gestört ist, und 
diese Luvstörung kann hier noch nicht abgeklungen sein. Die Strömungsrichtung ist in 
diesem Fahrtabschnitt in erster Linie durch den Küstenverlauf bedingt, im Gegensatz zu den 
Winden, die bisher beobachtet wur 
den und die sich nicht unmittelbar 
an die Form der Insel anpaßten. Im 
folgenden wird hierauf noch zurück 
zukommen sein, wenn auch der 
Luftdruckverlauf erörtert werden 
wird. 
Zunächst bleibt das hervor 
stechende Merkmal für die Strömung 
die enge Anpassung an die Form 
des Hindernisses. Dies ist besonders 
auffällig bei der Passage der Ost 
ecke der Insel, wo die Küste auf 
der Nordseite zurückweicht, in der 
entsprechenden Drehung der Wind 
richtung von NNE über N bis auf 
NWzW während der Beobachtungs 
zeit von 12 h 50 m bis 13 h 06 m . Bei dieser 
Drehung ist die Windgeschwindig 
keit mit etwa 11,5 m/sec etwas 
geringer als in dem Bereich der 
umströmenden NNE-Luft, in der die 
Geschwindigkeit bis auf 13 m/sec 
anstieg. Auch in der NWzW-Strö- 
mung, auf der Nordseite der Insel, 
ist die Geschwindigkeit höher, sie 
erreicht dort Werte bis über 
15 m/sec. Das sind die höchsten Ge 
schwindigkeiten, die überhaupt bei der 
wenig 
beeinflußte 
freie 
Strömung. 
abströmende 
-Stauluft. 
umströmende 
L Lift. 
teils um- teils über 
strömende Luft. 
in Lee 
rückströmende 
Luft. 
wenig 
beeinflußte 
freie Strömung. 
Abb. e.
	        
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