Fritz Wagner: Diemeteorol. Beobachtungen während der Einweisungsfahrt für die Höhenwindmeßstelle F 25 
Die Ergebnisse der Höhenwindmessungen sind folgende: 
Pilot 73 
Pilot 74 
Höhe 
Richtung 
Geschwindigkeit 
Höhe 
Richtung 
Geschwindigkeit 
Boden 
338° 
9.2 m/sec 
Boden 
360° 
175 m 
— 
— 
175m 
4° 
7.6 m/sec 
350m 
331° 
7.1 m/sec 
350 m 
4° 
9.2 m/sec 
525 m 
315° 
5.0 m/sec 
525 m 
356° 
10.6 m/sec 
700 m 
306° 
4.2 m/sec 
700 m 
2° 
9.7 m/sec 
875 m 
236° 
2.8 m/sec 
875 m 
6° 
12.7 m/sec 
1050 m 
246° 
1.7 m/sec 
1050 m 
6° 
10.3 m/sec 
1225 m 
246« 
1.1 m/sec 
1225 m 
(15») 
(14.2 m/sec) 
1400 m 
246° 
1.1 m/sec 
1400 m 
— 
— 
1575 m 
281° 
2.7 m/sec 
1575 m 
(15°) 
(12.7 m/sec) 
1750 m 
306° 
3.0 m/sec 
1750 m 
31° 
10.4 m/sec 
2100m 
353° 
7.4 m/sec 
2100 m 
15° 
11.9 m/sec 
2450 m 
5° 
14.7 m/sec 
2450 m 
12° 
12.0 m/sec 
2800m 
8° 
18.0 m/sec 
2800 m '.. 
— 
— 
(Fortsetzung siehe Tabelle II) 
Weder die Höhenwinde am 10.April (Pilot 70 bis 72) noch der Pilot 74 am 11. April lassen 
eine ausgesprochene Schichtung des Stromfeldes der Luft erkennen, so daß die ausgesprochene 
vertikale Windveränderung bei Pilot 73 nur auf die Störung des Stromfeldes durch die Insel 
Palma erklärt werden kann. Am Ort der Höhenwindmessung machen sich nur in den unteren 
Schichten die die Insel auf ihrer Westseite umströmenden Luftmassen bemerkbar. Darüber liegt 
in der Schicht von 700 bis etwa 2000 m nur eine sehr schwach bewegte Luftmasse, die man 
wohl als Totluft in Lee der Insel auffassen kann. Oberhalb von 2100 m setzt plötzlich eine 
starke Nordströmung ein, die Qeschwindigkeitswerte von über 20 m/sec aufweist. Die Nord 
strömung in der Höhe scheint in ihrer Richtung der ungestörten Feldströmung zu entsprechen, 
wie sie auch später bei Pilot 74 beobachtet worden ist. Ihre Geschwindigkeit ist aber infolge 
der Beschleunigung beim Überschreiten des Hinderniskammes, der eine Höhe von 2000 bis 
2400 m hat, wesentlich erhöht. 
Die Höhenwindverteilung, wie bei Pilot 73, scheint nicht eine zufällig einmalige Wind 
verteilung in Lee einer Insel zu sein, denn eine in allen Einzelheiten analoge vertikale Wind 
verteilung hat Soltau, 1928, in seinem Pilot Nr. 75 mitgeteilt, der am 15. Juni 1928 um 8 h 12 m in 
Lee von der Insel Eogo beobachtet worden ist. An dem Tage der Beobachtung wird die Insel 
Fogo von einem hochreichenden Nordostwind angeströmt. Sein Aufstieg zeigt folgende Werte: 
Höhe 
Richtung 
Geschwindigkeit 
Höhe 
Richtung 
Geschwindigkeit 
300 m 
31° 
9 m/sec 
1500 m 
43° 
600 m 
64° 
6 m/sec 
1800 m 
43“ 
10 m/sec 
750 m 
171° 
3 m/sec 
2,5 m/sec 
4 m/sec 
8 m/sec 
9 m/sec 
2100 m . 
48“ 
14 m/sec 
11 m/sec 
12 m/sec 
10 m/sec 
900 m 
116° 
2400 rn 
48“ 
1050 m 
94° 
2700 m 
46“ 
1200 m 
1350 m 
47° 
68° 
3000 m 
42“ 
Es kommt darin zum Ausdruck, daß die Luftmassen, die die Insel umströmt haben, bis 600 m 
heraufreichen, darüber, von 600 bis etwa 1050 m, befindet sich schwachbewegte Totluft, von 
1050 bis etwa 2000 m die ursprüngliche Nordostströmung mit zunehmender Geschwindigkeit 
infolge der Beschleunigung beim Überströmen der Insel und darüber weiter Nordost mit ab 
nehmender Geschwindigkeit.