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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 51. Bd., Nr. 2
sammengestellt worden. (Siehe Seite 52.) Aus den mittleren Komponenten sind die mittleren
Resultanten nach Richtung und Geschwindigkeit errechnet. Der resultieren
den oder vektoriellen Geschwindigkeit ist die mittlere skalare Geschwindigkeit
gegenübergestellt; das Verhältnis der vektoriellen Geschwindigkeit zu der skalaren Geschwindig
keit ist als Beständigkeit angegeben. Die Beständigkeit ist jedoch nur bis zu der Höhe
mitgeteilt worden, in der die Beobachtungsanzahl noch größer als 5 ist. Ferner sind noch die
Maxima der Windgeschwindigkeiten in den 500-m- bzw. 1000-m-Schichten hinzu
gefügt und zum Schluß eine Zusammenstellung der Beobach tu ngsanzahlen in den ver
schiedenen Höhenstufen der einzelnen 5°-Felder.
Um einen noch weiteren Überblick über das Beobachtungsmaterial zu vermitteln, sind die
Häufigkeiten der verschiedenen Windrichtungen in*den einzelnen Höhen
stufen in Tabellen angegeben. (Siehe Seite 54.) Die Tabellen sind ergänzt durch die jeweilige
mittlere Windgeschwindigkeit in den verschiedenen Windrichtungen. Bei der
Häufigkeit der verschiedenen Windrichtungen wurde nur die Anzahl der Beobachtungen ange
geben, nicht die relative Häufigkeit, die sich wegen der geringen und mit der Höhe rasch
abnehmenden Beobachtungsanzahl zuverlässig doch nicht bestimmen läßt.
Da die mit Beobachtungen versehenen 5°-Felder den Flächenraum zwischen 40° und 5° N. Br.
und 10° und 30° W. Lg. einigermaßen günstig bedecken, kann versucht werden, die in den
Tabellen mitgeteilten Mittelwerte zu Stromlinienkarten für die einzelnen Höhenstufen
zu verarbeiten. (Siehe Tafel 3 und 4.) Dieses ist bis zu der Höhenschicht 4000—5000 m ge
schehen, und zwar ist bei der Darstellung in Anlehnung an den Vorschlag von A. W e g e n e r 24
die Beständigkeit der Strömung durch besondere Liniatur berücksichtigt worden. Für die
größeren Höhen genügte die Anzahl der Beobachtungen nicht mehr, um ein allgemeines Strom
feld daraus ohne Willkür zu konstruieren.
In den Stromlinienkarten ist die Geschwindigkeit der Luftversetzung durch eine
Schar von Linien gleicher Geschwindigkeit angegeben. Außerdem enthalten die Stromlinien
karten noch die mittleren vektoriellen Windrichtungen in Gestalt von fein ein
gezeichneten Windpfeilen, deren Mittelpunkt mit der mittleren Position der Aufstiege innerhalb
der 5°-Felder übereinstimmt. Die bei der Stromlinienzeichnung benutzte Einteilung der Be
ständigkeit weicht von der früheren Einteilung ab.
An anderer Stelle 25 ist ausgeführt, daß jedem Wert der Beständigkeit ein bestimmter Winkel
bereich zugeordnet werden kann, den die verwandten Beobachtungen unter der Voraussetzung-
gleicher Geschwindigkeit gleichartig erfüllen können. Die Größe der „S t r e u w i n k c 1“, die
die Beobachtungen bei verschiedenem Beständigkeitswert aufweisen können, sind als Grundlage
für die Einteilung der Beständigkeit gewählt worden. Danach ergibt sich folgende Einteilung
der Beständigkeit:
große Beständigkeit
mittlere Beständigkeit
mäßige Beständigkeit .
geringe Beständigkeit
100 °]o bis 90 %, Streuwinkel bis 90°,
90 % bis 60 % Streuwinkel bis 180°,
60 % bis 30 %, Streuwinkel bis 270°,
30 °]o bis 0 c /o, Streuwinkel bis 360°.
Entsprechend dieser Vierteilung der Beständigkeit ist auch eine vierfache Liniatur
der Stromlinien durchgeführt worden. Im Bereich der punktierten Stromlinien ist die
34 A. Wegener, Klimatische Windkarten. Meteorol. Zeitschr., 1919, S. 53.
35 P. Wagner, Ann. d. Hydr. usw., 1932, S. 36.