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Rechnungen zur Verfügung stellte, die ganze prozentuale Richtungsverteilung von Grund auf und nunmehr mit Einschluß
der Aufstiege von Herbst 1928 neu zu berechnen 6 ). Wie erwartet werden durfte, hat sich das Bild für ganz Island hierdurch
nur unwesentlich verändert. Auch die unterste Höhenstufe 5-—10 km für Reykjavik, die beiden Stufen bis 10 km für
Akureyri haben sich nur unmerklioh geändert. Um so mehr ist dies in den nur mit verh. wenigen Aufstiegen beseiten
Stufen über 10 km der Fall. Hier treten nun, offenbar durch eine jahreszeitlich bedingte große innere Gleichmäßigkeit der
neu hinzugekommenen Aufstiege verursacht, ganz neue Häufungspunkte auf, so daß eine Diskussion offensichtlich zwecklos
war. Troß dem ist die Darstellung in Abb. II punktiert bzw. fein ausgezogen beibehalten worden, um sinnfällig darzutun,
welche Änderungen einer statistischen Kurve durch die im verarbeiteten Material enthaltenen Zufälligkeiten möglich sind.
Andererseits würde es offenbar eine Überspannung bedeuten, wenn man ein an sich wertvolles Material deswegen gänzlich
der zusammenfassenden Bearbeitung entziehen wollte.
Als wichtigstes Ergebnis mag aus den hier vorgelegten Tabellen und Tafeln hervorgehen, daß Island
periodisch unter dem Einfluß zweier entgegengesetjter Höhenwindsysteme steht'), die sich besonders klar
aus der Häufigkeitsverteilung der Windrichtungen ergeben. Die physikalische Ausdeutung der vektoriellen
Zerlegung und Zusammenfassung bedarf deshalb größter Vorsicht, soweit sie über die allgemeinen Tat
sachen des von West nach Ost gerichteten mittleren Massentransportes, die jahreszeitlichen Verschieden
heiten und die charakteristische Verteilung der prozentualen Beständigkeit hinausgeht. Nicht ganz aus
sichtslos dürfte der Versuch sein, alle Einzelaufstiege unter die beiden Haupt-Typen der Druckverteilung
aufzuteilen und deren mittlere Verhältnisse dann in gleicher Weise, wie in der vorliegenden Arbeit
statistisch darzustellen.
*) Ausgezogcne Kurven.
T ) Jahrb. der Win. Ges. f. Luftfahrt, 1927, S. 105.