Einleitung. 
Gelegentlich der Bearbeitung der von mir 1,926 und 27 in NW-Island 1 * ) und 1928 in Reykjavik und 
den südlichen Küstengewässern auf „Meteor“ 3 ) ausgeführten Pilotaufstiege trat die Frage auf, inwieweit 
diese Resultate typisch und durch die Ergebnisse anderer Jahre zu bestätigen seien. An Material lag vor 
eine Reihe von Aufstiegen des Jahres 1909 in Akureyri, ausgeführt durch Mag. phil. (jetjt Direktor des 
Isländischen Meteorologischen Institutes „Vedurstofan“) Thorkell Thorkelsson, veröffentlicht durch 
A. de Quervain in Beitr. z. Phys. d. fr. Atm. V 1913. Es fand sich ferner im Expeditionsbericht der 
Schweiz. Grönlandexpedition 1912/13 eine weitere Reihe vom Jahre 1912 aus Akureyri. Schließlich waren 
auf Veranlassung des Berichterstatters und mit materieller Hilfe der Deutschen Seewarte 1927 und 28 
mehrere Aufstiege durch die überaus dankenswerten Bemühungen des genannten Direktors des Isländi 
schen Meteorologischen Institutes in Reykjavik und Akureyri ausgeführt worden. 
Eine Nachfrage ergab, daß weitere umfangreiche Reihen von bisher nicht veröffentlichten Aufstiegen 
aus Island beim Dänischen Meteorologischen Institut in Kopenhagen (1913) und beim Isländischen Meteoro 
logischen Institut in Reykjavik (1921—23) vorhanden waren. Den Vorständen der beiden Institute, Herrn 
Direktor Dr. 1 a Cour und Herrn Direktor Mag. phil. Thorkeil Thorkelsson, bin ich für die Über 
lassung dieses wertvollen Materials und für die Erlaubnis, es hier erstmalig zu veröffentlichen, zu größtem 
Danke verbunden. 
Nachdem sich nun eine Gesamtzahl von 574 Pilotballonaufstiegen in den Jahren 1909—1928 in Island 
ergeben hatte, schien eine zusammenfassende Bearbeitung dringend erforderlich zu sein. Diese wurde er 
schwert durch nicht homogenes Ausgangsmaterial, das mancherlei Umrechnungen bedingte. Ferner durch 
die Notwendigkeit, zur Ermöglichung einer wirklich fruchtbaren Auswertung die statistische Bearbeitung 
so weit als möglich für Nord- und Südisland, sowie für die einzelnen Jahre und Jahreszeiten zu trennen. 
Bei der statistischen Bearbeitung wurde das zahlreichen Arbeiten über Pilotaufstiege zugrunde liegende 
Schema von A. Wegener 3 ) befolgt, ebenso wie bei der z. Zt. im Gange befindlichen Bearbeitung der Auf 
stiege der „Deutschen Atlantischen Expedition“ durch Prof. Dr. Kuhlbrodt, zu der möglichste Parallelität 
zur Erleichterung späterer Bearbeitungen des ganzen Atlantik erstrebt wurde. Der jahreszeitlichen Ein 
teilung wurde das klimatische Jahr (1. 12. bis 28. 2., 1. 3. bis 31. 5. usw.) unterlegt. 
In höchst dankenswerter Weise stellte die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft die Stipen 
diatin Frl. Dr. Raehder für 6 Monate zur Mitarbeit zur Verfügung. Die Meteorologische Versuchsanstalt 
der Deutschen Seewarte (Vorstand Prof. Dr. Wigand) ermöglichte die stundenweise Mitarbeit der einge- 
arbeiteten Hilfskraft Frl. A. Meekermann. Audi den Herren Dr. K. Frenzei und Stud. Plett, nicht zum 
wenigsten audi meiner Frau bin ich für Mithilfe bei den umfangreichen Rechenarbeiten Dank schuldig. 
Ebenso danke ich der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für Nachbewilligung eines Betrages 
von 335.75 RM. zur Durchführung einiger abschließender Rechnungen und tabellarischen Zusammen 
stellungen, die überwiegend durch Frl. A. Meckermann erfolgten. 
*) Z. f. Geophysik, Jg. 4, H. 7/8, S. 352—361. 
-) Meteorologische Beobachtungen auf einer Forschungsreise mit „Meteor“ nach Island uncl Grönland im Sommer 1928. 
„Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Bd. 49, H. 3. Hamburg 1930. 
3 ) Wegener u. Kuhlbrodt, „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“. 1922.