Heinrich Nohascheck: Der Zustand der freien Atmosphäre bei Nebelfrost- und Glatteiswetterlagen.
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I II ///
Zeit
Glatteis
potTemperatur—OX-lsotherme II Wolken
Figur 4a.
der Glatteisperiode wird durch Erwärmung der unteren Luftschicht herbeigeführt, wobei sich die
Inversion auflöst. Soweit noch Regen fällt, behält er die positive Temperatur der Wolke während des
ganzen Fallwegs bei, und das am Boden entstandene Glatteis schmilzt ab. Andererseits kann sich auch die
ganze Schicht bis über die Inversion hinaus abkühlen, wobei der Gefrierpunkt wieder in allen Höhen unter
schritten wird. Niederschlag kann dann nur als Schnee fallen. Dies entspricht dem Anfangszustand I
in Figur 4.
Die spezifische Feuchte nimmt in der Inversion sehr stark zu. Wir haben es also mit einem warmen
feuchten Luftstrom zu tun, der an einer kalten Luftmasse aufgleitet. Daß diese Inversion eine
Luftkörpergrenze ist, läßt sich auch daraus schließen, daß ein ganz ausgeprägter Sprung in der Windrichtung
unterhalb und oberhalb der Inversion vorhanden ist. Dies ist in der Figur durch die beiden entgegen
gesetzt gerichteten Pfeile angedeutet.
Höhe
Wir wiederholen: Innerhalb und oberhalb einer Inversion, die mit Zunahme der spezifischen Feuchte
und Windsprung verbunden ist, entsteht eine Nimbusdecke. Die Inversion verstärkt sich soweit,
daß innerhalb der Wolke der Gefrierpunkt überschritten wird. Eventueller Niederschlag fällt dann als
Regen, der beim Durchfallen der unteren, kalten Luftschicht unterkühlt wird und bei Berührung mit
festen Gegenständen gefriert. —