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Full text: 50, 1931

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Heinrich Nohascheck: Der Zustand der freien Atmosphäre bei Nebelfrost- und Glatteiswetterlagen. 
Fällen ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß sich die Kurven möglichst zwanglos den Beobachtungen an 
passen und sich einander anschmiegen. Dies bedeutet, daß die Darstellung sprunghafter Gradient 
änderungen sowie überhaupt Unstetigkeiten im interpolierten Teil des Kurvenbildes nach Möglichkeit 
vermieden werden. Ganz besonders gilt dies für die Wahl des Kurvenverlaufs in den bodennahen 
Schichten, für den durch die zeitlichen Änderungen der betreffenden Elemente an der Erdoberfläche 
Anhaltspunkte gegeben sind. 
Um den Verlauf der meteorologischen Elemente in Bodennähe mit größerer Genauigkeit dar 
stellen zu können, wurden die Bodenregistrierungen von Luftdruck, Temperatur und relativer Feuchte 
herangezogen. Aus den Jahren 1911 bis 1915 waren keine Hygrogramme vorhanden, da damals in 
Lindenberg kein Hygograph in Betrieb war. 
Es kam öfters vor, daß die Bodenwerte der Aufstiege und die gleichzeitigen Angaben der Boden 
registrierungen Differenzen zeigten, und zwar in der potentiellen Temperatur bis etwa zu 2°, in der 
spezifischen Feuchte bis zu ungefähr 1,0 gr/kg. Die häufigsten Abweichungen waren rund halb so groß. 
Die Ursache dieser Unterschiede ist in der Aufstellung der Registrierhütte zu suchen. Vor 1915 befand 
sich diese etwa 14 m unterhalb des Windenhauses, später in dessen Höhe, aber ungefähr 150 m davon 
entfernt. 
Bewölkung und Niederschlag wurde den Witterungs Verlaufsbüchern entnommen, die am Tage sehr 
zahlreiche, abends und nachts aber gar keine Beobachtungen enthalten. Da diese Hefte erst seit 
November 1921 geführt werden, wurden für die übrigen Fälle die Witterungsangaben in den Jahrbüchern 
sowie die Monatstabellen benutzt. Bei den Nebelfrostfällen erschien es vorteilhaft, auch noch die Reif 
angaben zu berücksichtigen, da die Unterscheidung zwischen Reif und Rauhreif bei den Witterungs 
beobachtungen vielleicht nicht immer einwandfrei war. 
Es ist nach diesen Überlegungen klar, daß die Isoplethendarstellungen nur Wahrscheinlich 
keitswert besitzen, daß sie also über die tatsächlich vor sich gehenden Änderungen des atmosphäri 
schen Zustandes nur mit einer gewissen Einschränkung Auskunft geben können. Wir werden in den 
Isoplethen teilweise das wiederfinden, was wir in sie hineingelegt haben. Die aerologischen Aufstiege 
bilden den Gerüstbau, in den wir mit Hilfe unserer Kenntnis von den Änderungen der meteorologischen 
Elemente die Zustandsänderungen hineinkonstruieren. Diese Tatsache ist bei einer kritischen Betrachtung 
solcher Darstellungen vor Augen zu haben. 
Das Isoplethendiagramm ist folgendermaßen angeordnet: In dem Koordinatensystem ist an jedem 
Tag die Zeit 0 h bzw. 24 k durch eine stark ausgezogene Linie bezeichnet, so daß der Zwischenraum 
zwischen zwei solchen Linien dem Zeitraum eines Tages entspricht. Die Höhenlinien sind von 500 m zu 
500 m gezogen. Die beigeschriebenen Zahlen geben die Höhe über dem Meeresspiegel an, weshalb auch 
die Zählung mit 122 m beginnt (Seehöhe des Lindenberger Windenhauses). Der Abstand der 1500-m- 
Linie von der oberen Begrenzung des Diagramms beträgt nur 400 m, da das zur Herstellung der nicht 
reproduzierten Arbeitskarten verwandte Koordinatenpapier bei geeigneter Ausnuftung ein Höheninter 
vall von 1800 m ergab. Die zeitliche Verteilung der Aufstiege und die dabei erreichten Höhen sind 
durch dünne Striche parallel zur Höhenachse angedeutet. 
Bei der Zeichnung der Temperatur kurven wäre es naheliegend gewesen, die beobachtete, wahre 
Temperatur zu benütjen. Die Isoplethen der potentiellen Temperatur sind jedoch vorzuziehen. Sie lassen 
nämlich die Trennungsschichten in der Atmosphäre und andere Störungen des vertikalen Temperatur 
gradienten augenfällig hervortreten, da an diesen Stellen die potentielle Temperatur eine mehr oder 
weniger sprunghafte Zunahme zeigt. Ihre Isoplethen werden sich also hier dicht aneinander drängen. 
Außerdem sind solche Störungen durch Doppellinien an den Aufstiegsstrichen bezeichnet. 
Die potentielle Temperatur wurde unmittelbar vom Adiabatenpapier abgelesen und von Grad zu 
Grad aufgetragen. Die Hauptlinien im Abstand von 5° zu 5° sind stark ausgezogen. 
Aus den Bodenregistrierungen wurde die potentielle Temperatur mit Hilfe der Thermogramme und 
Barogramme ermittelt, soweit sie nicht schon für frühere Untersuchungen in die Registrierstreifen der
	        
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