Skip to main content

Full text: 50, 1931

Dr. Erich Wohlenberg: Die Grüne Insel in der Eidermündung usw. 
25 
a) Die Sedimentationszone 
Sie ist identisch mit dem Gebiet der Inselanwuchswatten (Fig. 10) und hat mit deren 
Physiologie und Oekologie (Seite 12 ff.) bereits ihre Erörterung gefunden. Die Grenze zwischen 
neuem Land und den Watten ist allmählich verlaufend und wird durch das Andelpolsterstadium 
gekennzeichnet. (Festuca thallassica.) Das Gelände steigt von hier sehr schwach zum eigent 
lichen Inselkörper hin an. (Fig. 5.) 
Für die Oekologie der Insel ist die Sedimentationszone von fundamentaler Bedeutung. Auf 
ihr beruht die Regenerationsfähigkeit der Insel. Aus diesem Gebiet erhält sie stets neuen 
Landzuwachs. Hier ist demzufolge das jüngste Land und auch das niedrigste zu finden und 
wegen der herrschenden Ruhe das feinste Sediment, der fetteste Boden. 
b) Die Abrasionszone. 
In ihr liegen die Verhältnisse gerade umgekehrt, abtragende Kräfte sind tätig. Es 
besteht kein Uebergangsgebiet zwischen Insel und Watten, sondern ein schroffer Steilabfall zu 
den Watten kennzeichnet das Gebiet. Die Mittelglieder vom Wasser zum Land fehlen. Nach 
den jeweils gestaltenden Kräften sind drei verschiedene Formen der Abrasionszone zu unter 
scheiden, 
1) Das vertikale Hochwasserkliff mit Blockpackung, 
2) Das terrassenförmige Hochwasserkliff ohne Blockpackung, 
3) Das Niedrigwasserkliff. 
1. Das vertikale Hochwasserkliff mit Blockpackung. 
Dieser Teil der Abrasionszone liegt in der Außenkurve der Eider (Fig. 10), deren seitlich 
orientierte Strömung die Abbruchkante ständig unterspült. Da der normale Hochwasserspiegel 
etwa 20—30 cm unterhalb des oberen Kliffrandes steht, liegt das Haupterosionsgebiet in der 
Wurzelzone des Kliffs. Die Tätigkeit des strömenden Wassers wird noch durch Wellentätigkeit 
und Tongerölle unterstützt. Nach dem Wurzelgebiet des Kliffs hin nimmt die Durchwurzelung 
des Bodens ab, so daß die Pflanzenwurzeln die Unterspülung wenig hemmen können. Bei fort 
schreitender Unterspülung — es hat sich ein konkaves Profil gebildet — fallen die überhängen 
den oberen Schichten mitsamt ihrer Vegetation herunter und bilden auf der K 1 i f f s o h 1 e einen 
B 1 o ck s a u m . (Abb. 2.) 
Abb. 2. Hochwasserkliff mit Blocksaum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.