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Full text: 50, 1931

Kurt Schreiber: Analyse der Wetterlage vom 4. bis 8. Januar 1912. 
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Tabelle 29. 
20 h 
7 
21 h 
.Janua 
22 h 
23 h 
24 h 
1* 
2 h 
3* 
4 h 
8 
5 h 
Januai 
6 1 ' 
7 h 
8 h 
9 h 
10 h 
ll h 
Säntis 
2500 m 
-9.2 
-10.7 
-12.0 
-13.0 
-14.1 
-15.0 
-16.0 
-17.0 
-18.0 
-18.7 
-19.0 
-19.0 
-18.9 
-18.4 
-17.8 
-17.6 
Zugspitze 
2964 m 
-11.2 
-11.6 
-12.7 
-13.9 
-14.8 
-15.6 
-16.1 
-16.6 
-16.9 
-16.9 
-17.2 
-17.7 
-18.3 
-21.0 
-20.9 
-20.5 
Sonnbtick 
3106 m 
-12.1 
-12.4 
-13.0 
-14.6 
-16.8 
-18.9 
-20.8 
-22.4 
-23.8 
-24.8 
-25.1 
-25.5 
-25.7 
-25.0 
-24.8 
-24.8 
Säntis- 
Zugspitze 
0.43 
0.19 
0.15 
0.19 
0.15 
0.13 
0.02 
-0.08 
-0.23 
-0.39 
-0.39 
-0.28 
0.13 
0.56 
0.67 
0.62 
Säntis- 
Sonnblick 
0.53 
0.28 
0.16 
0.26 
0.45 
0.64 
0.79 
0.89 
0.96 
1.01 
1.01 
1.07 
1.12 
1.09 
1.15 
1.19 
Zugspitze- 
Säntis 
0.63 
0.56 
0.21 
0.49 
1.4 
2.3 
3.3 
4.07 
4.86 
5.5 
5.6 
5.5 
5.92 
2.8 
2.7 
3.04 
Es zeigt sich, daß die Zugspitje, trotjdem sie im NW-Strom liegt, im Verhältnis zu Säntis und Sonn 
blick zu hohe Temperaturen gemessen hat, was besonders durch die Temperaturgradienten (Zugspitje, 
Sonnblick) hervortritt. Es errechnen sich Werte, die vom 7. Januar 24 h ab den labilen Zustand erreichen 
und den Grenzwert desselben am 8. Januar 2* überschreiten. Der über der Höhe des Sonnblick ein- 
setjende Kälteeinbruch verursacht demnach ein Überschreiten des mechanischen Gleichgewichtes, was ein 
sofortiges Absinken der Kaltluftmassen zur Folge hat. Die dadurch bedingte dynamische Erwärmung der 
absinkenden Kaltluftmassen, die offenbar einem nur um ein geringes über dem Sonnblickgipfel gelegenen 
Niveau entstammen, erzeugt die relativ hohen Temperaturen auf der Zugspitje, bei Abnahme der relativen 
Feuchtigkeit. Immerhin ist auch dort noch der Kälteeinbruch als solcher zu erkennen. 
Der über dem Sonnblickgipfel stattfindende Kälteeinbruch muß aber schon in den Nachmittags- 
stunden des 7. Januar erfolgt sein, während der hier behandelte eigentliche Einbruch (KCIV) erst in 
den Abendstunden registriert wurde. Infolge Mangel an aerologischem Material — der einzige vorhandene 
Drachenaufstieg von Friedrichshafen reicht gerade bis 3100 m Höhe am 8. Januar 8*25 — kann der 
Kälteeinbruch nicht weiter nachgewiesen werden. Doch ergeben die Luftdruckbeobachtungen, daß der 
Druck als Folge des Kälteeinbruches in der Höhe schon in den Nachmittagsstunden des 7. Januar, also 
mehrere Stunden vor dem eigentlichen Vorstoß, zu steigen beginnt (vgl. Tabelle 30): 
Tabelle 30. 
Beginn der Abkühlg. Druckanstieg 
Sonnblick . . 7. Januar 22* 7. Januar 16 h schw. 
Zugspiße . 
. 7. 
„ 21* 
7. 
„ 15 h 
Peißenberg 
. 7. 
„ 19,3* 
7. 
„ 14* 
Säntis . . . 
. 7. 
„ 20,5* 
7. 
„ 12,5* 
Zürich . . 
. 7. 
„ 19,5* 
7. 
„ 13,5* 
Der Brocken, der bisher nur wenig auf Frontpassagen reagierte, wird selbst von der mächtigen 
Wärmewelle der Zyklone C nur wenig beeinflußt, noch weniger die Talstation Wasserleben, die bekannt 
lich (S. 27) im kalten Strom verbleibt. Erst die Einbruchsfront überschwemmt beide Stationen mit den 
Kaltluftmassen. Dasselbe gilt für Schneekoppe, Zillertal und Krumhübel.
	        
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