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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. -— 50. Bd. Nr. 4.
Tabelle 26.
Zeit
T
0/o
Wind
Himmel
4. Januar 14 h
o
CO
CO
1
100
NW 2
10 /lO Schnee
4. Januar 21' 1
-1.4
100
NW 1
10 /lo
5. Januar 8 h
+1.0
59
NW 3
8 /lO
5. Januar 14 h
-3.2
58
NW 4
»/io
Die am 5. Januar 8 L eingehende Erwärmung bei abnehmender Feuchte ist die Wirkung der im Auf
stieg von Friedrichshafen gut erkennbaren Abgleitfläche. Am 5. Januar 14 h sinkt die Temperatur erneut
um 4,2°. Es handelt sich, wie auf S. 53 noch näher zu erläutern sein wird, um einen Kälteeinbruch, der
nur in der Höhe stattfindet. Wie der Vertikalschnitt vom 5. Januar 8 h zeigt, liegt dieses Kaltluftkissen
in dem Warmluftkörper von B eingebettet. Dieses verschiebt sich mit ziemlicher Geschwindigkeit nach
SE, denn die Kaltluft macht sich noch bei der Zugspitje, dem Sonnblick und dem Säntis bemerkbar. Nach
den Meßergebnissen von Friedrichshafen kommt es dann an der unteren Grenze des Kaltluftkissens zur
Wogenbildung, die aber in dem Temperaturverhalten nur eine sekundäre Rolle spielen kann, abgesehen
davon, daß derartige Schwankungen innerhalb kurzer Zeiträume vor sich gehen.
Tabelle 27.
Höhe
T
o/o
Wind
Bemerkungen
395
5.0
74
WSW 10
500
4.0
73
1000
-0.4
81
1300
-3.0
oberhalb 1300 m schwankt die
Temperatur zwischen -1.6°
1450
-3.8
97
ca. WSW 10
und 3.8° anscheinend infolge
W ogenbildung
1780
-3.2
58
NW 7
Extrapoliert man den nur bis 1450 m Höhe reichenden Aufstieg von Friedrichshafen mit den Be
obachtungen von Rigi-Kulm (Tabelle 27), so stellt sich eine Inversion über Friedrichshafen zwischen 1450
und 1780 m bei abnehmender Feuchte und einer Wind Schichtung zwischen WSW und NW bei Abnahme
der Geschwindigkeit ein, so daß man, gestuft durch die Bemerkung von Friedrichshafen selbst (wahr
scheinlich im Anschluß an beobachtete Wolkenphänomene), auf eine Wogenbildung schließen kann.
Die außerordentlich starke Erwärmung von Mittenwald und Partenkirchen in den Mittagsstunden
des 5. Januar ist, da die Bewölkung abnimmt, auf Strahlung zurückzuführen, wobei sich der vertikale
Temperaturgradient zwischen Partenkirchen und Peißenberg vom 5. Januar 8 h bis 14 h von 0,3° auf
2,5°/100 m erhöht.
d) Isallothermen vom 5. Januar 14 h bis 21 h .
Die durch die Passage von WBIII zu erwartende Erwärmung wird durch die abendliche Abkühlung,
verstärkt durch verschiedentliches Aufklaren, überdeckt, und so wird die Anwendung der Isallothermen
nur stellenweise von Nutjen sein.