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Full text: 50, 1931

50 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 50. Bd. Nr. 4. 
Tabelle 24: 
4. Januar 
5. Januar 
4. Januar 
5. Januar 
8 U 
14 h 
21 h 
8 h 
14 h 
8 h 
14 h 
21 h 
8» 
14 h 
Zürich-Säntis 
-0.42 
-0.30 
-0.45 
-0.54 
-0.50 
Peissenberg-Zugspitze . 
-0.42 
-0.34 
-0.47 
-0.43 
-0.60 
Straßburg-Belchen 
-0.56 
-0.20 
-0.17 
-0.05 
:+o.oi 
München-Zugspitze . . . 
-0.30 
-0.29 
-0.42 
-0.44 
-0.52 
Auf S. 48 wurde schon auf das abweichende Verhalten vom Belchen hingewiesen, was schließlich nach 
den Untersuchungen von S. 45ff. als Zustand völliger Durchmischung gedeutet werden kann und sich auch 
in den nur wenig von Null verschiedenen Temperaturgradienten ausdrückt. Im allgemeinen zeigen aber 
QQ 
recht eindeutig die Einheitlichkeit der beiden Warmluftkörper, allerdings auch hier mit dem 
die 
dZ 
störenden Einfluß durch WBIII (vergl. Tabelle 26). Zu bemerken ist noch, daß die Größe der Werte für 
dO 
dZ 
durchaus den auf S. 46 angestellten Betrachtungen entsprechen, d. h. 
dO 
dZ 
< 
dZ 
Wir haben trog des merkwürdigen Verhaltens des Säntis wieder einen neuen Beweis, daß der Warm 
luftkörper bis mindestens zum Zugspitjgipfel wirkt. Der nicht allzugroße Temperatursprung erfolgt auf 
der Zugspitje bei noch schwach fallendem Barometer bei WBII und WBIII mit NNW-Wind. Die zuge 
hörige Talstation Peißenberg erfährt den Wärmeeinbruch mit W-Wind. —• Der Wert für © = 20,5° für 
die Zeit nach der Passage in Peißenberg ist zwar nicht als repräsentativ anzusprechen. 0 ist bis in größere 
Höhen als Folge völliger Durchmischung auch hier konstant. Wenden wir die Gleichung von S. 46 für die 
Schicht zwischen München und Peißenberg an, so ergibt sich a zu 0,346°/100 m gegenüber der Beob 
achtung von 0,325°/100 m. Es hat somit auch die Konstanz von © zwischen Belchen, Höchenschwandt und 
Villingen ihre Erklärung gefunden. Alle ursprünglich unter die Ausnahme fallenden Stationen gehören 
demnach zum Warmluftkörper. 
Daß © für ein räumlich ausgedehntes Gebiet und eine Luftschicht von ca. 800 m vertikaler Mächtig 
keit, die mit WNW- bis NW-Wind ankommt, völlig konstant ist, macht es sehr wahrscheinlich, daß es 
sich um Polarluft handelt, die einen langen Weg über dem Ozean zurückgelegt hat und infolge kräftiger 
entropischer Beeinflussung bis zu dieser Höhe völlig durchmischt ist. 
Eine andere Möglichkeit, Abweichungen im Isallothermenverlauf zu erklären, soll noch kurz erwähnt 
werden. Durch das große Intervall, für das die Isallothermen gelten, kann zuweilen eine Fälschung Vor 
kommen, die unter die Ausnahme fällt, da über den Temperaturverlauf in der Zwischenzeit nichts be 
kannt ist. Kurz dauernde, besonders schwach ausgebildete Temperaturwellen gehen durch die Diffe 
renzenbildung verloren, wie z. B. die Stundenwerte der Temperatur vom Peißenberg zeigen: 
5. Januar 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 
20 
21 j 22 h 
3.2 
1.5 
2.2 
3.1 
0.6 
0.5 
1.4 
2.0 
1.4 
0.2 j 1.8° 
b) Isallothermen vom 4. Januar 21 h bis 5. Januar 8 b . 
Das Gebiet der Erwärmung hat seine Ostbewegung beibehalten. Alle Stationen registrieren eine 
Temperaturzunahme, ausgenommen Innsbruck und Salzburg, die eine Abkühlung erfahren. Der sowieso 
nur geringere Wärmeeinbruch ist hier offenbar nicht in der Lage, die noch restliche Kaltluft, die infolge 
der geographischen Lage beider Stationen für Westeinbrüche besonders geschütjt liegt, „aufzulecken“. 
Für das durch die Warmfronten WBII und III durchquerte Gebiet ergeben sich im besonderen für 
die äquivalent-potentiellen Temperaturen folgende Werte:
	        
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