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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 50. Bd. Nr. 4.
Hügel fast stationär, um dann, durch den Zufluß neuer Polarluftmassen bedingt, endgültig den großen
Kälteeinbruch auszulösen.
Die folgende Zusammenstellung ist nur noch eine Ergänzung zu dem auf S. 29 wiedergebenen
Schnitt. Es sind Thermogramme, aus denen die Entwicklung von WCI und KBIV (später KCIV) in ein
dringlicher Weise klar hervorgeht.
6.1. 7.1.
XE M. XU M.
/ Zürich
-? Ha/sers/autern
3 München
4 Bamberg
5 AJeyan dersbad
6 Erfurt
7 Dresden
ß Grünberg
Fig. 6.
Vom 7. Januar 8 h bis 14 h haben sich die Polarluftmassen von B, und C nur wenig südwärts bewegt.
Dagegen hat die maritime Polarluft (vgl. Kap. II) mit stürmischen Winden sehr weit nach E vorgegriffen
und engt den warmen Sektor von C immer mehr ein. Erst längs KBIV und KBV bricht die kontinentale
Polarluft ein.
Am 7. Januar 14 h ist auf dem Teile C t C 2 die Front WCI mit KBIV verschmolzen (OC). Der west
liche Teil von KCIV bleibt aber als reine Böenfront erhalten.
Offenbar infolge Hemmung der Bewegung von B, nach NE durch H 4 hat die am 7. Januar 8 h noch
verhältnismäßig gut ausgeprägte Front WBIII vom 7. Januar 8 k bis 14k eine starke Einrollung erfahren.
Nunmehr besteht eine Verbindung zwischen B, und C. Die noch am 7. Januar 8 h etwa 50—60 km
tiefe Frontalzone ist durch das Auflaufen von KBIV auf WCI völlig aufgelöst. Der noch lebensfähige
Ast von KBIV ist zur Böenfront von C als KCIV, ebenso parallel zu dieser KBV zu KCV, geworden.
Bis zum 7. Januar 19 h (Karte 12, Tafel 1) hat sich die Störung C unter gleichzeitiger Verlagerung
nach E mit der ursprünglich westöstlich gelegenen Achse in NE—SW-Richtung eingestellt. Die Störung
B, ist fast ganz aus dem Wetterkartenbild verschwunden und beeinträchtigt die Wetterlage Mitteleuropas
nicht mehr. Nur noch schwach ist die Verbindung zwischen Bi und C (OC) angedeutet. Sie hat dynamisch
keine Bedeutung mehr.
Von den zwei Zentren, die C ausgebildet hatte, liegt C x bei Kiew, C 2 bei Lemberg. Noch einiger
maßen klar tritt WCII auf der Linie Kiew — Nikolajew—Krim auf.
Die sekundären Kältestaffeln sind weiter nach E gewandert, verlieren aber gleichzeitig an Lebens
kraft. Dagegen führen bei Fortschreiten der Kaltluft nach S die Fronten KCIII und IV noch zu ver
breitetem Einbruchsregen. Bayern ist bereits von den Kaltluftmassen überflutet.
Die Hauptstörung C hat sich bis zum 8. Januar 8 h nach E verlagert. Ihre Kaltluft ist weiter nach S
vorgedrungen, der hohe Druck breitet sich demnach ostwärts aus.
Von den Kältestaffeln hat KCIV die Kaltluftmassen bis ungefähr zur Linie Kursk — Vernauti —
Budapest, KCV bis zur Linie Kursk — Kiew — Lemberg gebracht. Die Zone der Abkühlung, verursacht
durch die vorangegangenen Kältestaffeln KCl bis III, reicht weiter nach S.