Kurt Schreiber: Analyse der Wetterlage vom 4. bis 8. Januar 1912.
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Im Westen hält die Aufgleitbewegung der Warmluft der Störung B an, so daß der Regen von WBII
bereits mit seiner östlichen Begrenzung fast das Elbtal überschritten, während WBII selbst eben erst den
Rhein erreicht hat.
Merkliche Temperaturerhöhungen sind bei den Rbeiulandstationen nicht eingetreten, da zunächst
die Temperaturdifferenzen nicht wesentlich sind. Der Wärmeeinbruch ist aus den Registrierungen nicht
als Temperaturzunahme zu entnehmen, da diese durch die tägliche Periode der Temperatur überdeckt
wird. Erst gegen Abend macht sich bei den weiter östlich gelegenen Stationen die Warmluft durch einen
plötjliehen Temperaturanstieg bemerkbar.
Vom Mittelrhein südwärts hat WBII ein ausgedehntes Aufgleitregengebiet. Im Norden reicht das
Regengebiet von WBIII bis an das von WBII heran, beide Gebiete gehen ineinander über (vgl. „Nieder
schlag im Warmen Sektor“ S. 10 ff.).
B. Wetterlage am 5. Januar 1912.
Die Wetterlage Mitteleuropas gelangt am 5. Januar immer mehr unter den Einfluß der neuen
Störung B, die sich sehr rasch entwickelt und ihr Zentrum am 5. Januar 8 h (Karte 4, Tafel 1) bis in die
Höhe von Aberdeen gebracht hat.
Tabelle 3.
4.— 5. Januar
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