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Full text: 49, 1930/1931

J. G e o r g i — F. Alilgrimm — W. Stöbe: Forschungsreise „Meteor“ nach Island—Grönland 1928. 29 
reise 1926 3 ). Besonders das dort gegebene Strömungs- 
sehema an einem Bergkamm findet durch diese Be 
obachtung eine schöne Bestätigung. An Stelle des 
erwarteten Aufwindes ergibt sich eine Umströmung 
des Hindernisses. Daß sie auch in diesem Fall nahe 
symmetrisch ist, läßt die Drehung zwischen 11 und 
12 h BZ (NNE in NE) vermuten, die zu der Drehung 
beim Passieren von Snaefellnaes spiegelbildlich ist. 
Wie der weitere Verlauf zeigt, erfolgt von 17 h BZ 
ein Umspringen des Windes auf westliche, später 
südwestliche Richtung. Es tritt ebenso unmotiviert 
in den Höhenwinden auf. Noch der Aufstieg 27 um 
18.30 MEZ (16.30 BZ) zeigt bis 8000 m nördlichen 
Wind, aber Nr. 28 um 22.00 MEZ (20.00 BZ) hat schon 
bis 2000 m SW, darüber bis 3000 m, der Höhe der 
custr-Decke, WNW. Der gleiche Umschwung wird 
auch verspätet durch die Aufstiege von Akureyri 
wiedergegeben. (Siehe Pilotbilder Taf. 15.) Der 
Aufstieg vom 13. August 14.30 h zeigt noch bis 8 km mäßige Nordströmung. Am 15. August 15.20 1 ' hat 
sich bis 4 km Südwind durchgesetzt, darüber Ostströmung. Der Aufstieg vom 16. August 10.45 h erst 
zeigt den gleichen Typus wie unser „Meteor“-Aufstieg Nr. 28 vom 13. August 22.07 h , d. h. unten S bis 
SW, bei 3 km W und WNW. 
Charakteristisch ist nach dem ganz wolkenlosen Wetter bis etwa 18 h MEZ (16 h BZ) das Auftreten der 
einem flachen Tief zugeordneten Bewölkung: 18.20 h MEZ erscheint im N sehr rasch aufschießender ci 
aus ci-str am Horizont. Im NW erscheint niedrige graue str-Bank, deren Vorderrand sich in einzelne 
cu auflöst. Im W—SW erscheint unter der Sonne eine weiße Wand, die ursprünglich für Nebel gehalten 
wird. Jedoch scheint dieses verschiedene Aussehen nur ein Beleuchtungseffekt zu sein, denn beim 
Näherkommen zeigt sich überall nur lockerer custr als Vorderrand einer dichten blaugrauen Wand, 
durch deren Lücken die blaue Himmelsfarbe noch durchscheint, bis sich die Decke immer mehr ver 
dichtet. 20' 1 MEZ ist die custr-Schicht erreicht, 24 h 10 h» str-cu. 
22.20 h MEZ wird Verzerrung an dem isländischen Vorgebirge Staalbjerg Huk notiert (Abb. 9). 
Die an Bord gemessenen Temperaturen sind: 
Tabelle 2. 
MEZ 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
23 
W asseroberfläche 
12.5 
13.0 
12.4 
12.2 
12.3 
12.1 
11.8 
Hütte 
11.2 
10.8 
11.2 
10.5 
9.6 
10.5 
9.7 
Mast 
11.2 
11.2 
12.4 
11.0 
8.7 
8.8 
8.5 
0 Sonne 
• Bedeckt 
Abb. 9. Luftspiegelung an 
Staalbjerg Huk am 13. 8. 28. 
Infolge beträchtlicher Entfernung waren genauere Beobachtungen nicht möglich. Die Temperatur 
werte zeigen, daß die Temperatur unmittelbar an der Wasseroberfläche, die mit der Wassertemperatur 
gleichgesetzt werden kann, etwa 2° höher ist als die Temperatur der Luft in der Hütte (h = 8,5 m), so 
daß die Verzerrung als Beginn einer Spiegelung nach unten betrachtet werden dürfte. Sonderbarer 
weise ist von 17—20 h MEZ mit diesem weit überadiabatischen Temperaturgefälle vom Wasser bis zur 
Hütte eine Inversion in Masthöhe vereinigt. 19 h ist die Temperatur in Masthöhe (h = 27,2 m) 1,2° höher 
als in der Hütte. — Während des Aufenthaltes des „Meteor“ in den grönländischen Gewässern werden 
3 ) Unerwartete Ablenkung des Unterwindes durch Gebirge. Ann. d. Hydrogr. usw. 1927, H 3, S. 67.
	        
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