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Full text: 49, 1930/1931

<}. Baumann: StrömungseinfluB des mitteldeutschen Gebiigsiandes und seine Bedeutung für die Flugmeteorologie dieses Gebietes 
I. Einleitung. 
Hellmanns Karten mittlerer Windrichtung der Monate April bis Juni zeigen sehr auffällig eine 
Unstetigkeit im Strömungsverlauf, etwa längs der Linie Essen—Hannover—Berlin—Breslau, wobei die ein 
heitlichen nordwestlichen Winde eine merkliche Ablenkung auf Westen und Südwesten erfahren, um sich 
weiter südlich dem Luftdruckgefälle wieder anzupassen. Diese Konvergenzlinic führt G e o r g i i 1 ) auf 
die Stauung der nordwestlichen Luftströmung am Mittelgebirgsrand zurück und nimmt an, daß diese 
Singularität des Stromfeldes wahrscheinlich auch Einfluß auf die Witterung habe, namentlich auf die 
Zugstraße von Gewittern. Eine eingehende Untersuchung darüber ist Gegenstand vorliegender Arbeit. 
Vorangegangene Untersuchungen von v. Schubert 2 ) und Da über t 3 ) über die Wirkungen des 
Reibungsunterschiedes über See und Land auf die Luftströmung im Bereich der Nord- und Ostseeküste er 
gaben im horizontalen Strömungsfeld eine Konvergenz-Divergenz-Linie, die, verhältnismäßig weit land 
einwärts verschoben, nahezu parallel der Küste verläuft. Auf gleiche Weise versuchte H ö h n d o r f 4 ) 
den Einfluß der Gebirge auf das allgemeine Strömungsbild der Luft zu bestimmen. Als geeignetes Ge 
lände wurde die oberrheinische Tiefebene mit ihren fast gleich gerichteten Randgebirgen herangezogen. 
Es stellte sich dabei heraus, daß sich ein strenger Nachweis von Wirbelbewegungen bei der Weitmaschig - 
keit des Netzes nicht führen ließ, doch erschien das Auftreten solcher Wirbel in Luv wahrscheinlich, wäh 
rend in Lee ein Umströmen des Gebirges den allgemeinen Charakter stärker zu beeinflussen schien als 
das Auftreten nichtstationärer Wirbel. 
Ähnlich komplizierte Verhältnisse müssen in vorliegender Arbeit erwartet werden, zumal es sich um 
ein umfangreiches und vielgegliedertes Gelände handelt. Der Untersuchungsbereich umfaßt das Grenzge 
biet zwischen Flachland und mitteldeutschen Randgebirgen in einer Längsausdehnung vom Rhein bis 
zur Elbe. 
Eine Gliederung in drei Abschnitte: Rothaar-Gebirge mit Sauerland und Westerwald — Harzmassiv 
mit Weserbergland und Teutoburger Wald — Thüringer Wald und Erzgebirge, ist von Natur gegeben, 
besonders hervorgehoben durch die charakteristischen Einschnitte der Kölner Tieflandbucht, des Münsterer 
Becken und der Leipziger Tieflandbucht. Diese drei Gebirgsgruppen bilden in gestaffelter Anordnung 
den gegen das Flachland vorgestreckten Mittelgebirgsrand. 
Literaturangabe befindet ficb am Schluß der Arbeit.
	        
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