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Dr. Fritz Wagner: Untersuchungen über den Geländeeinfluß auf die Windbeobacht, usw.
Mittelwert hat Weserfeuerschiff 128 Fälle und Außeneider 94 Fälle. Die mittlere Windstärke der
128 Fälle bei Weserfeuerschiff ist 6,80 Beaufort. Bildet man das Windstärkemittel von allen Fällen
> 6 und von so viel Fällen aus der Stärkegruppe 5, damit auch insgesamt 128 Fälle der größtmöglich
sten Windstärken erhalten werden, so bekommt man bei Außeneider einen Wert von 6,56 Beaufort
und für das Nordseemittel einen von 6,50 Beaufort. Trotzdem die mittlere Windstärke der 128 Fälle
bei beiden Stationen nur 0,44 Beaufort voneinander abweicht, zeigt sich ein sehr großer Unterschied
von 36 in der Anzahl der Fälle > 6. Im Vergleich zu Außeneider hat Weserfeuer also 58 Prozent
Windfälle > 6 zu viel, im Vergleich zu dem Nordseenrittei 15 Prozent. Mithin dürfte in mindestens
15 Prozent der Fälle die gewollte Auswahl der Wetterlage nicht zutreffend sein, wodurch die Diffe-
renzbildung zugunsten einer zu großen Bremsung ausfallen wird.
Um zu vermeiden, daß in dem Resultat bei allen Stationen die Schätzungsgenauigkeit einer einzi
gen Station enthalten ist, ist es erforderlich, die Auswahl der Wetterlagen nach den Beobachtun
gen von möglichst gleichgelegenen Stationen zu treffen und die Windstärkedifferenzen nur gegen
das Mittel aus diesen Stationen zu bilden.
6. Zusammenfassung.
Aus dem bisher Aufgeführten kann für eine Winduntersuchung zusammenfassend gefolgert
werden:
1. Eine Darstellung der absoluten Größe der mittleren Windstärke ist mit geschätzten Windbeob
achtungen nicht möglich.
2. Die Schätzungsgenauigkeit des Windes ist von der W indgeschwindigkeit abhängig.
3. Die Umgebung des Beobachtungsortes beeinflußt die Windbcobachtung bei den verschiedenen
Windrichtungen ungleichartig.
4. Beobachtungen einer einzigen auch ungestört liegenden Station können nicht als repräsentativ
für die Strömung eines Gebietes angesehen werden.
5. Zur Feststellung der mittleren Strömung über ein Gebiet darf nur das Mittel aus vollständig
gleich gelegenen Stationen genommen werden.
Zweiter Teil.
Untersuchung des Geländeeinflusses.
1. Problemstellung.
In dem Abschnitt über die Genauigkeitsgrenzen der Windbeobachtungen enthalten die angege
benen Folgerungen einige Bedingungen, die für das Ziel und die Bearbeitung einer neuen Windunter
suchung maßgebend sind.
Da eine einfache geographische Darstellung der Absolutwerte der mittleren Windstärke nach
der Untersuchung von Koppen kein richtiges Bild liefern kann, muß versucht werden, auf eine
andere Art der verschiedenen Einwirkung von Wasser und Land auf die unteren Luftströmungen bei
zukommen. Nach der Abhandlung van Bebber‘s verspricht ein Vergleich von Windstärkerosen
nahegelegener Stationen Erfolg, da aus dem „Gang“' der Windstärkedifferenzen mit der Windrichtung
Rückschlüsse auf die Lokalbeeinflussung gezogen werden können.
Die Untersuchung der Differenz der Windstärken einer Windrichtung bei verschiedenen Sta
tionen eliminiert dann in weitem Maße die persönlichen Fehler der Beobachter, wenn man sich bei
der Betrachtung nur auf die Unterschiede der Windstärkendifferenzen bei verschiedenen Windrich
tungen beschränkt und nicht die Absolutwerte der Differenzen als solche betrachtet. Es ist mit aus
reichender Zuverlässigkeit anzunehmen, daß sieh ein Beobachter immer im „Strecken und Schrump