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Full text: 49, 1930/1931

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In der Trockenzeit in Bismarckburg vom November bis Februar, in Jendi und Sansane-Mangu vom November 
bis März, herrschen nordöstliche, in der Regenzeit in Bismarckburg vom März bis Oktober, in Jendi und 
Sansane-Mangu vom April bis Oktober, südwestliche Winde vor. Die Minima der Windbeständigkeit hegen 
an diesen drei Stationen an den drei Beobachtungsterminen und im Mittel des ganzen Tages fast immer 
in den Übergangszeiten von der Trocken- zur Regenzeit bzw. von der Regen- zur Trockenzeit. Die Maxima 
der Windbeständigkeit fallen meistens in den Juli oder August, zu Jendi und Sansane-Mangu in den Mittel 
werten der 20-Uhr-Beobachtungen in den Januar. Diese Ergebnisse für die Stationen Bismarckburg, Jendi 
und Sansane-Mangu stimmen mit Niehoffs Darstellung der Windverhältnisse im unteren Teil der Atmo 
sphäre über dem Nigergebiet ([23], S. 374) gut überein. 
Fritz Jaeger hat die neueste, sehr klare Deutung der Entstehung der Niederschläge in den Ländern 
der Nordguineaküste ([27], S. 186/187) und im Sudan ([27], S. 148—151) wie im tropischen Afrika überhaupt 
([27], S. 26/27) gegeben. Jaegers Darstellung stützt sich zum großen Teil auf die Anschauung Henri Huberts, 
die dieser durch seine meteorologischen Beobachtungen an der Nordguineaküste und im Westsudan gewonnen 
hat. Hier möge nur die allgemeine Erklärung der Entstehung der Niederschläge im tropischen Afrika und 
an der Nordguineaküste wie im Sudan nach Henri Hubert und Jaeger kurz dargestellt sein. Auf Jaegers 
Werk [27], das diese Fragen ausführlicher behandelt, sei verwiesen. 
Die Sommerregen im tropischen Afrika sind nach Jaeger auf zwei verschiedene Ursachen zurückzuführen. 
Einmal sind es Zenitalregen, die meist die Form von starken Gewitterstürmen haben, die man in West 
afrika Tornados nennt. Wo die Passat- und Monsunströmung kräftig uud regelmäßig ist, kommen solche 
auf örtlichen Störungen beruhende Gewitter nicht zur Ausbildung. Die zweite Form der Regen sind die 
von Monsun und Passat namentlich an Gebirgen verursachten Steigungsregen, die ohne Gewitter zu ver 
laufen pflegen. Die Gewitter der Zenitalregen scheinen von zweierlei Art zu sein. Henri Hubert hat nach 
gewiesen, daß sie an der Nordguineaküste und im Westsudan an Gleichgewichtsstörungen geknüpft sind, 
bei denen Luft aus der überlagernden Passatschicht durch die Luftschicht der schwachen Monsunströmung 
herabstürzt. Wahrscheinlich treten aber auch reine Wärmegewitter mit aufsteigender Luftströmung auf 
([27], S. 26/27). 
An der Nordguineaküste und im Sudan bringt der Nordostpassat, dort Harmattan genannt, im Winter 
der Nordhalbkugel die Trockenzeit. Die Tornadozeiten, die sich an die Zenitstände der Sonne anschließen, 
sind die eigentlichen Regenzeiten. Der Monsun verursacht, je nach der Oberflächengestalt, mehr oder 
weniger Steigungsregen ([27], S. 186). 
Maurers, Loewes, Niehoffs und meine Ergebnisse stimmen mit Huberts und Jaegers Erklärung der Ent 
stehung der Niederschläge an der Nordguineaküste und im Sudan gut überein. 
Erst nach Beendigung meiner Untersuchung ging mir die Dissertation von Hellmut Schmidt [27a] zu. 
Auf diese Arbeit, die sich mit der Beschreibung und Erklärung des jährlichen Ganges der Niederschläge 
in ganz Afrika beschäftigt, sei verwiesen.
	        
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