27
„Sei diese Häufigkeit für die acht Hauptwindrichtungen N, NO, O, SO, S, SW, W und NW h 0 , h p h 2j h 3
h 4 , h 5 , h 6 und h 7 und setzt man
1=7
a = 2 hi cos (i ■ 45°) = h 0 —h 4 + [h,—h 5 —(h 3 —h 7 )] cos 45°,
i=0
1=7
b = 2 hi sin (i-45°) = h 2 —h 6 + [h 1 -—h 5 +(h 3 —h 7 )] sin 45°,
i=0
so ergibt sich als Windbeständigkeit (B) und als Cotangens der mittleren Windrichtung (cp):
B = ]/a 2 + b 2 , ctg cp =
Dies bedeutet also, die Windbeständigkeit ist gleich 100, wenn der Wind stets aus derselben Richtung
geweht hat, gleich 0, wenn die entgegengesetzten Windrichtungen sich aufheben“ ([16], S. 96).
Die Werte der mittleren Windrichtung und der mittleren Windbeständigkeit wurden für 37. Lome nur
im Mittel des ganzen Tages berechnet, da zur Ableitung dieser Werte auch die von dem Anemographen in
Lome aufgezeichneten Werte mit verwandt wurden. Für die übrigen Stationen wurden diese Werte für
die drei Beobachtungstermine und im Mittel des ganzen Tages berechnet. Die Beobachtungstermine waren
zu 45. Kpeme 6,14, 20 Uhr, zu 18. Kpandu, 2. Jendi und 1. Sansane-Mangu 7,14, 20 Uhr, zu 7. Bismarckburg 6
bzw. 7 1 ,14, 21 Uhr.
In Togo steigen oder fallen die Niederschlagsmengen teils mit der Windbeständigkeit, teils nehmen sie
mit zunehmender Windbeständigkeit ab bzw. mit abnehmender Windbeständigkeit zu. Die Niederschlags
mengen ändern sich von Monat zu Monat zu Lome 4mal im gleichen Sinn wie die Werte der Windbeständig
keit im Mittel des ganzen Tages, 8 mal im entgegengesetzten Sinn, zu Kpeme 5 mal im gleichen, 7 mal im
entgegengesetzten Sinn, zu Kpandu lOmal bzw. 2mal, zu Bismarckburg 6mal bzw. 6mal, zu Jendi 6mal
bzw. 6mal, zu Sansane-Mangu 8 mal bzw. 3mal. Nach den bisher vorliegenden Beobachtungen ändern sich
also die Niederschlagsmengen zu Lome und Kpeme im entgegengesetzten Sinn öfter als im gleichen Sinn
wie die Windbeständigkeit, zu Kpandu und Sansane-Mangu dagegen öfter im gleichen als im entgegenge
setzten Sinn. Zu Bismarckburg und Jendi treten die Änderungen im entgegengesetzten Sinn ebenso oft
auf wie die im gleichen Sinn. Aus der Tatsache, daß zu Kpandu während des ganzen Jahres südöstliche
Winde vorherrschen, dürfte zu schließen sein, daß die Winde dort örtlich beeinflußt sind; daher können
die für Kpandu abgeleiteten Werte nicht weiter verwandt werden.
Zu Lome und Kpeme liegt das Maximum der Windbeständigkeit mit 697» bzw. 92% im August, in dem
an beiden Stationen nur je ein Prozent des Jahresniederschlages fällt. Im September und Oktober nimmt
die Niederschlagsmenge an beiden Stationen mit abnehmender Windbeständigkeit zu. In Bismarckburg fällt
der zweitgrößte Wert der Windbeständigkeit (70°/o) auch auf den August; das Maximum der Windbeständig
keit liegt dort im Juli mit 767». Bismarckburg ist der nördlichste Ort in Togo, an dem im August durch
schnittlich weniger als Vu des Jahresniederschlages fällt, der also in diesem Monat noch eine kleine Trockenzeit
besitzt. An den Stationen Lome, Kpeme, Bismarckburg, Jendi und Sansane-Mangu ist die südwestliche
Luftströmung im Juli und August am stärksten ausgebildet. In Lome, Kpeme und Bismarckburg „läßt erst
die Übergangszeit im September von den Südwestwinden zu den immer häufiger auftretenden Landwinden
der Trockenzeit aufs neue schwächere Winde aus wechselnden Richtungen, aufsteigende Luftströme
und kräftigere Regenbildung aufkommen“ ([18], S. 117). Die vorstehenden Ergebnisse für die Stationen
Lome, Kpeme und Bismarckburg stimmen mit den in der Arbeit 18], S. 117 veröffentlichten Ergebnissen
Maurers überein.
Meine Ergebnisse für die Stationen Lome, Kpeme, Bismarckburg und Kpandu, falls die letzteren über
haupt verwandt werden dürfen, bestätigen zum Teil Gerhard Castens’ Ansicht ([16], S. 97/98) über den
Zusammenhang zwischen Windbeständigkeit und Niederschlägen, der sich Loewe [26] mit folgenden Worten
anschließt: „Sobald die Luftströmung, Monsun oder Passat, stetig geworden ist und eine ausgesprochene
Stabilität der atmosphärischen Schichtung besteht, nimmt über flachem Lande der Niederschlag ab.“ (Bei
spiele: Lome, Kpeme und auch Bismarckburg; Bismarckburg liegt zwar nicht auf flachem Lande, aber doch
frei auf einem vorspringenden Bergrücken.) Zum Teil bestätigen meine Ergebnisse auch folgende Ansicht
Loewes: „Stehen Landerhebungen der Luftströmung entgegen, so wird gerade das erzwungene Aufsteigen
zu lebhafter Kondensation Veranlassung geben“ [26. (Beispiel: vielleicht Kpandu?)
Das Maximum der Windbeständigkeit liegt zu Kpandu im Juni, das Minimum zu Lome im Mai, zu Kpeme
und Kpandu im Januar. Zu Lome und Kpeme wehen südwestliche Winde fast während des ganzen Jahres.
1 Zu Bismarckburg wurde die Morgenbeobachtung vom Dezember 1896 ab um 7 Uhr ausgeführt.