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Full text: 49, 1930/1931

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„Sei diese Häufigkeit für die acht Hauptwindrichtungen N, NO, O, SO, S, SW, W und NW h 0 , h p h 2j h 3 
h 4 , h 5 , h 6 und h 7 und setzt man 
1=7 
a = 2 hi cos (i ■ 45°) = h 0 —h 4 + [h,—h 5 —(h 3 —h 7 )] cos 45°, 
i=0 
1=7 
b = 2 hi sin (i-45°) = h 2 —h 6 + [h 1 -—h 5 +(h 3 —h 7 )] sin 45°, 
i=0 
so ergibt sich als Windbeständigkeit (B) und als Cotangens der mittleren Windrichtung (cp): 
B = ]/a 2 + b 2 , ctg cp = 
Dies bedeutet also, die Windbeständigkeit ist gleich 100, wenn der Wind stets aus derselben Richtung 
geweht hat, gleich 0, wenn die entgegengesetzten Windrichtungen sich aufheben“ ([16], S. 96). 
Die Werte der mittleren Windrichtung und der mittleren Windbeständigkeit wurden für 37. Lome nur 
im Mittel des ganzen Tages berechnet, da zur Ableitung dieser Werte auch die von dem Anemographen in 
Lome aufgezeichneten Werte mit verwandt wurden. Für die übrigen Stationen wurden diese Werte für 
die drei Beobachtungstermine und im Mittel des ganzen Tages berechnet. Die Beobachtungstermine waren 
zu 45. Kpeme 6,14, 20 Uhr, zu 18. Kpandu, 2. Jendi und 1. Sansane-Mangu 7,14, 20 Uhr, zu 7. Bismarckburg 6 
bzw. 7 1 ,14, 21 Uhr. 
In Togo steigen oder fallen die Niederschlagsmengen teils mit der Windbeständigkeit, teils nehmen sie 
mit zunehmender Windbeständigkeit ab bzw. mit abnehmender Windbeständigkeit zu. Die Niederschlags 
mengen ändern sich von Monat zu Monat zu Lome 4mal im gleichen Sinn wie die Werte der Windbeständig 
keit im Mittel des ganzen Tages, 8 mal im entgegengesetzten Sinn, zu Kpeme 5 mal im gleichen, 7 mal im 
entgegengesetzten Sinn, zu Kpandu lOmal bzw. 2mal, zu Bismarckburg 6mal bzw. 6mal, zu Jendi 6mal 
bzw. 6mal, zu Sansane-Mangu 8 mal bzw. 3mal. Nach den bisher vorliegenden Beobachtungen ändern sich 
also die Niederschlagsmengen zu Lome und Kpeme im entgegengesetzten Sinn öfter als im gleichen Sinn 
wie die Windbeständigkeit, zu Kpandu und Sansane-Mangu dagegen öfter im gleichen als im entgegenge 
setzten Sinn. Zu Bismarckburg und Jendi treten die Änderungen im entgegengesetzten Sinn ebenso oft 
auf wie die im gleichen Sinn. Aus der Tatsache, daß zu Kpandu während des ganzen Jahres südöstliche 
Winde vorherrschen, dürfte zu schließen sein, daß die Winde dort örtlich beeinflußt sind; daher können 
die für Kpandu abgeleiteten Werte nicht weiter verwandt werden. 
Zu Lome und Kpeme liegt das Maximum der Windbeständigkeit mit 697» bzw. 92% im August, in dem 
an beiden Stationen nur je ein Prozent des Jahresniederschlages fällt. Im September und Oktober nimmt 
die Niederschlagsmenge an beiden Stationen mit abnehmender Windbeständigkeit zu. In Bismarckburg fällt 
der zweitgrößte Wert der Windbeständigkeit (70°/o) auch auf den August; das Maximum der Windbeständig 
keit liegt dort im Juli mit 767». Bismarckburg ist der nördlichste Ort in Togo, an dem im August durch 
schnittlich weniger als Vu des Jahresniederschlages fällt, der also in diesem Monat noch eine kleine Trockenzeit 
besitzt. An den Stationen Lome, Kpeme, Bismarckburg, Jendi und Sansane-Mangu ist die südwestliche 
Luftströmung im Juli und August am stärksten ausgebildet. In Lome, Kpeme und Bismarckburg „läßt erst 
die Übergangszeit im September von den Südwestwinden zu den immer häufiger auftretenden Landwinden 
der Trockenzeit aufs neue schwächere Winde aus wechselnden Richtungen, aufsteigende Luftströme 
und kräftigere Regenbildung aufkommen“ ([18], S. 117). Die vorstehenden Ergebnisse für die Stationen 
Lome, Kpeme und Bismarckburg stimmen mit den in der Arbeit 18], S. 117 veröffentlichten Ergebnissen 
Maurers überein. 
Meine Ergebnisse für die Stationen Lome, Kpeme, Bismarckburg und Kpandu, falls die letzteren über 
haupt verwandt werden dürfen, bestätigen zum Teil Gerhard Castens’ Ansicht ([16], S. 97/98) über den 
Zusammenhang zwischen Windbeständigkeit und Niederschlägen, der sich Loewe [26] mit folgenden Worten 
anschließt: „Sobald die Luftströmung, Monsun oder Passat, stetig geworden ist und eine ausgesprochene 
Stabilität der atmosphärischen Schichtung besteht, nimmt über flachem Lande der Niederschlag ab.“ (Bei 
spiele: Lome, Kpeme und auch Bismarckburg; Bismarckburg liegt zwar nicht auf flachem Lande, aber doch 
frei auf einem vorspringenden Bergrücken.) Zum Teil bestätigen meine Ergebnisse auch folgende Ansicht 
Loewes: „Stehen Landerhebungen der Luftströmung entgegen, so wird gerade das erzwungene Aufsteigen 
zu lebhafter Kondensation Veranlassung geben“ [26. (Beispiel: vielleicht Kpandu?) 
Das Maximum der Windbeständigkeit liegt zu Kpandu im Juni, das Minimum zu Lome im Mai, zu Kpeme 
und Kpandu im Januar. Zu Lome und Kpeme wehen südwestliche Winde fast während des ganzen Jahres. 
1 Zu Bismarckburg wurde die Morgenbeobachtung vom Dezember 1896 ab um 7 Uhr ausgeführt.
	        
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