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2. Mitteltogo liegt nördlich der eben angegebenen Grenze und reicht bis etwa 8° n. Br. Dieses Gebiet
hat im allgemeinen nur eine Regen- und eine Trockenzeit, die vom November bis Februar oder März
dauert (Awg' i der Köppenschen Bezeichnung).
3. Nordtogo nördlich von etwa 8’ n. Br. hat ebenfalls nur eine Regen- und eine Trockenzeit, die vom
Oktober oder November bis April oder Mai währt. Die Jahresschwankung der Temperatur beträgt dort
bereits mehr als 5°; der jährliche Temperaturgang kann also nicht mehr als isotherm in Köppens Sinne
bezeichnet werden (Awg' der Köppenschen Bezeichnung).
In Mittel- und Nordtogo liegen einige kleinere Inseln wintertrockenen Urwaldklimas mit Monsunregen,
in denen trotz einer scharf ausgeprägten Trockenzeit Urwald auf tritt (Ainwi bzw. Amw der Köppenschen
Bezeichnung). Über dieses wintertrockene Urwaldklima mit Monsunregen bemerkt Koppen ([11], S. 123):
„In gewissen Gebieten der heißen Zone finden wir auf beschränktem Raume hochstämmigen Urwald trotz
einer scharf ausgeprägten Trockenzeit; sichtlich dort, wo die Regenmenge der übrigen Zeit dem Boden einen
genügenden Wasservorrat auch für die regenlose Zeit zuführt. Dort, wo die jährliche Regenmenge mehr als
2000 mm beträgt, wie an der Malabarküste, kann die Trockenzeit sogar vier Monate dauern, ohne der Vege
tation ihren Stempel aufzudrücken; bei einer Regenmenge von 1500 bis 2000 mm, wie in Lagos, ein bis
zwei Monate. Solche Bedingungen kommen besonders bei Monsunwechsel zustande.“
Die klimatische Einteilung Togos, die sich aus Köppens Gliederungen der Klimate von 1918 [6] 1 und
von 1923 [11] ergibt, erfordert eine Berichtigung, die bereits Loewe [26] gegeben hat: Nach dem letzten
Absatz liegen in Mittel- und Nordtogo nur einige kleinere Inseln wintertrockenen Urwaldklimas mit Monsun
regen. Die Inseln dieses Klimatyps (Amwi bzw. Amw) sind auf Köppens und Geigers Klimakarte der Erde
[4] in Togo wohl deshalb nicht eingezeichnet, weil sie zu klein sind, als daß sie in dem kleinen Maßstab
dieser Karte überhaupt noch dargestellt werden könnten.
Togo gliedert sich nach meiner obigen klimatischen Einteilung in zwei Niederschlags- und zwei Temperatur
gebiete. Mittel- und Nordtogo (Awg') mit im allgemeinen nur einer Regen- und einer Trockenzeit bilden ein
Niederschlagsgebiet mit gleichartiger jahreszeitlicher Verteilung des Niederschlages, während Südtogo
(Aw"g' i) mit zwei Regen- und zwei Trockenzeiten als selbständiges Niederschlagsgebiet jenen gegenüber
steht. Nach der mittleren jährlichen Schwankung der Temperatur sind ebenfalls zwei Gebiete zu unter
scheiden: einerseits Süd- und Mitteltogo, andererseits Nordtogo, das nicht mehr isotherm ist ([11], S. 301).
5b. Gebiet des isothermen, wintertrockenen Savannenklimas mit zwei Regen- und
zwei Trockenzeiten.
Die Stationen der östlichen Goldküste und der Togoküste haben sämtlich Jahresniederschläge unter
1000 mm. Von einem Punkte etwas südwestlich Lome nach Westsüdwesten zu längs der Küste sinken die
Jahresniederschläge sogar unter 750 mm. Den geringsten Jahresniederschlag im ganzen betrachteten Gebiet
besitzt die englische Station Quittah mit 600 mm normalen Jahresniederschlages. An der Küste nach Osten
zu hat Lome 781 mm, Agbanake, die östlichste Station Togos, 965’ mm normalen Jahresniederschlag. Die
1000-mm-Isohyete verläuft etwa von Accra bis Lome ungefähr parallel zur Küste, alsdann etwa von Tsewie
nach NNW ins Innere des Landes hinein bis ungefähr Nuatjä, von dort in ostsüdöstlicher Richtung noch
etwas über die Grenze des Schutzgebietes hinaus, schließlich hart östlich derselben nach SSO bis zur Küste.
Nordwestlich und nordöstlich des Gebietes mit Niederschlägen unter 1000 mm betragen die Jahres
niederschläge 1000 bis 1250 mm. Der äußerste Nordwesten dieses Gebietes in der Gegend von Tafle, Njangbo
und Palime hat Jahresniederschläge zwischen 1250 und 1500 mm. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der obere
Teil des Aguberges eine Insel mit Niederschlägen über 1500 mm; denn an seinem Fuß haben 26. Tafle
1413 mm und 22. Njangbo 1438 mm normalen Jahresniederschlag.
5c. Gebiet des isothermen, wintertrockenen Savannenklimas nebst den darin liegenden Inseln
isothermen, wintertrockenen Urwaldklimas mit Monsunregen.
Jahresniederschläge unter 1000 mm dürften im östlichen Teil dieses Gebietes östlich von etwa VU° ö. L. Gr.
und nördlich von etwa 7V«° n. Br. bis hart nördlich 8° n. Br. Vorkommen. Dieses Gebiet ist zwar durch keine
Regenmeßstation nachgewiesen; doch haben nahe jenseits seiner Grenze 12. Tetetu und 9. Kpedji nur 1030 und
‘Wegen eines Farbfehlers auf Köppens Karte siehe [7], S. 244. 1 Es bedeutet z. B. 1150 ein zuverlässiges, 1150 ein ziemlich
zuverlässiges, [1150] ein wenig zuverlässiges, [1150] ein unzuverlässiges Normalmittel des Jahresniederschlages (vgl. die Definition
in Abschnitt 4, S. 11, und die Erklärung zu Tabelle 4C, S. 49).