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Full text: 49, 1930/1931

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5. Räumliche Verteilung der Jahresniederschläge. 
5a. Allgemeines. 
Das alte deutsche Schutzgebiet Togo erstreckte sich als schmaler Landstreifen in einer Größe von etwa 
87000 qkm Fläche zwischen etwa dem Meridian von Greenwich und ungefähr 1° 40' ö. L. Gr. in südnördlicher 
Richtung ungefähr von 6° bis 11° n. Br. Seine Küstenlinie am Golf von Guinea war kaum 50 km lang. In 
folge der gewaltigen Landanhäufung Nordafrikas verläuft der Wärmeäquator dort so weit nördlich, daß in 
Togo die mittlere Jahrestemperatur (gleiche Seehöhen der Stationen vorausgesetzt) von der Küste polwärts 
zunimmt ([18], S. 115). Nach Koppen ([11], S. 301) haben der größte Teil Oberguineas — auch Togo — 
und der ganze Sudan „sudanesischen“ Wärmegang (g' der Köppenschen Bezeichnung [4]). In diesen Gebieten 
folgt die kühlste Zeit auf die Sommersonnwende der Nordhalbkugel und fällt in den Juli und August, 
während der Februar und in manchen Teilen des Schutzgebietes der März nach Maurer ([18], S. 115) und 
Koppen ([11], S. 301) die höchsten Mitteltemperaturen bringen. 
Der mittlere Jahresniederschlag ist am größten im Togo-Atakora-Gebirge und seinen Vorbergen sowie 
in dessen Vorland bei Kete-Kratschi. Die Jahresniederschläge betragen dort mehr als 1250 mm, in sechs 
im südlichen, höheren Teil des Togo-Atakora-Gebirges befindlichen Inseln sogar mehr als 1500 mm. Ein 
großer Teil des südöstlichen Togo und fast ganz Nordwesttogo haben Jahresniederschläge von 1000 bis 
1250 mm, der Rest Südosttogos einschließlich der Küstenebene und der äußerste Norden des Schutzgebietes 
solche unter 1000 mm. Von einem Punkte etwas südwestlich Lome nach Westsüdwesten zu längs der Küste 
betragen die Jahresniederschläge sogar weniger als 750 mm. 
Die auffällige Niedersehlagsarmut der Gold- und Togoküste beruht nach Fritz Loewe [26] auf dem Zu 
sammenwirken mehrerer Ursachen: „Das südhemisphärische Hochdruckgebiet, das im Juni, Juli und August 
seine nördlichste Lage einnimmt, schiebt in dieser Zeit auch den südlichen Passatgürtel am weitesten nach 
Norden vor. Der SW-Monsun, der sich aus dem Passat entwickelt und der von Juni bis August seine 
größte mittlere Stärke erreicht, ist, da er einem Hochdruckgebiet entströmt und sein Weg über das Feuchtig 
keit spendende Meer um diese Zeit am kürzesten ist, schon an sich verhältnismäßig trocken. 
Dieser Monsun ruft an den Küsten kaltes Auftriebwasser hervor. Gebiete mit kaltem Auftriebwasser 
sind an der Elfenbein-, Gold- und Togoküste fast das ganze Jahr hindurch vorhanden. Am deutlichsten 
machen sie sich in den entscheidenden Sommermonaten bemerkbar; die Wassertemperatur sinkt unter 23°. 
Die Temperatur der Küste bleibt im allgemeinen höher als die des benachbarten Meeres. Daher kann 
der von der See kommende Wind nicht zu starken Niederschlägen führen außer, wo die Luftströmung durch 
Berghöhen zum Aufsteigen gezwungen wird. 
Dagegen überwiegt die Meerestemperatur über die der Küste im Mai und Juni [26]. Loewe hat berechnet, 
daß der Pluviometerkoeffizient 1 in Lome nur in diesen Monaten den Wert 2 übersteigt. 
Auch die Küstenrichtung spielt zweifellos eine wesentliche Rolle. Wo der Monsun die am stärksten 
ablandige Strömung erzeugt und dementsprechend der Ersatz aus der Tiefe am lebhaftesten ist, ist der 
Niederschlag besonders gering. Daher ist Quittah der regenärmste Ort der ganzen Küste [26]. 
Die ursächliche Beziehung zwischen dem kühlen, vom herrschenden Winde überstrichenen Meer 
und der Niederschlagsarmut der Sommermonate an der Küste besteht nach Loewe also in der Ab 
nahme der relativen Feuchtigkeit bei der vom kühlen Meer auf das wärmere Land übertretenden Mon 
sunströmung. 
Köppens und Geigers Klimakarte der Erde [4] erfordert für das Schutzgebiet Togo einige Berich 
tigungen und Ergänzungen. Nach dieser Karte hat das ganze Schutzgebiet isothermes Savannenklima mit 
großer Trockenheit im Winter, kleiner im Sommer und mit sudanesischem Wärmegang (Aw"g' i der Köppenschen 
Bezeichnung). 
Nach dem jährlichen Gang des Niederschlages (Tabellen 5 bis 7 und graphische Darstellung 1) und der 
Temperatur sind aber in Togo drei klimatische Hauptgebiete zu unterscheiden, die auch in der Vegetation 
wesentliche Unterschiede zeigen: 
1. Südtogo erstreckt sich von der Küste nordwärts bis zu der Grenzlinie, die etwa über die Stationen Tetetu, 
Nuatjä, Palime, Ho und vielleicht auch noch über Kpandu verläuft. Dieses Gebiet hat zwei Regenzeiten, 
die durch eine große Trockenzeit im Winter und eine kleine im Sommer voneinander getrennt werden 
(Aw"g' i der Köppenschen Bezeichnung). 
1 Pluviometerkoeffizient (nach Angot) = Monatsniederschlagssumme dividiert durch den zwölften Teil der Jahresniederschlags- 
summe.
	        
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