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Full text: 49, 1930/1931

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 49. Bd. Nr. 5. 
von klarem Eis konzentriert sind. Anderes ist weiß und körnig, besonders an der Oberfläche und 
enthält oft zahlreiche Hohlräume von Gasblasen. An anderen Stellen wurden grüne und blaue Eis 
massen beobachtet. Dritten Orts waren alle drei Eisarten auf 100 yard vereinigt, die alle Uebergänge 
der physikalischen Eigentümlichkeiten aufwiesen. (41. S. 15 ff.) 
Diese Eisbetten werden von einer Moosschicht, die zwischen 12 und 15 Fuß im Durchmesser 
schwankt, bedeckt. In den meisten Fällen besteht diese Schutzdecke fast ausschließlich aus vege 
tabilischen Rückständen.“ (41. S. 38). 
c) Moffit: Moffit bemerkte Bodeneis in der Nome Region: 
Lager von klarem Eis treten häufig in den Kiessanden der Flußbetten und in der Nome Tundra 
auf. Die meisten dieser Eisschichten liegen entweder in Schlammschichten oder zwischen Schlamm 
schichten und Kiesen. Eisadern durchschnitten an manchen Stellen die Schlammschichten. Ueber- 
haupt bildete das Bodeneis im allgemeinen einen recht beträchtlichen Bestandteil der Schlammablage 
rungen. Gewöhnlich wird es von einer Torf und Moosdecke, die eine Dicke von mehreren Fuß er 
reicht, geschützt. 
Die Verteilung der Bodeneismassen in der Küstenebene im Nomedistrikt ist unregelmäßig und 
hängt von den verschiedensten noch unbekannten Bedingungen ab. (45. S. 53—54). 
d) Mendenhall, Purrington, Schräder: 
Mendenhall berichtet vom Kobuk River: 
..the delta deposits are frozen muds and vegetable accumulations. with occasional masses of 
quite clear ice.“ (45. S. 45). 
Dagegen spricht Purrington von großen Eislagen, die er in Sewaxd Peninsular nicht nur in Bach 
betten, sondern auch in Abhängen gefunden hat, deren Durchmesser von 25—150 Fuß betrug. An einer 
Stelle betrug die Tiefe der Eislage sogar 800 Fuß. Doch bestand keine Regelmäßigkeit in der Ver 
teilung. (55a. S. 119). 
Ganz anders lauten Schräders Beobachtungen. Er bereiste 1901 die arktische Küste von Colville 
bis Kap Lisburne und fand, daß das Bodeneis keine so sehr verbreitete Erscheinung in 
Alaska bildet. Wie weit es sich im Innern ausdehnt, ist unbekannt, selbst an den Küsten zwischen 
Colville und Point Barrow tritt es nicht ausgedehnt hervor. Auch hier werden lange Strecken der 
niedrigen Tundra von Felsen oder erdigen Bodenarten unterlagert. (63. S. 92 ff.) 
B. Theorien. 
a) Tyrell: Die Bildungsweise dieser unterirdischen Eislagen denkt Tyrell sich folgendermaßen: 
Wasser, das aus einem Felsen unter einem alluvialen Lager entspringt, steigt durch das Alluvium 
und breitet sich im Sommer auf der Oberfläche aus. Im Winter verläuft die Entwicklung je nach der 
Stärke des Wasserdrucks und der Oberflächenbedeckung verschieden. Ist der Wasserdruck groß und 
besteht die Oberfläche aus unzusammenhängenden Kiesen — da der Boclen nur stellenweise gefroren 
ist — so wird das Wasser dennoch zur Oberfläche steigen und einen Eiswall bilden. Wenn dagegen 
die Quelle langsam fließt und der Boden mit Sphagnummoos bedeckt ist, steigt das Quellwasser nur 
so weit, bis es in .den Einflußbereich der niedrigen Lufttemperatur kommt und gefriert dort. Dieser 
Prozeß schreitet weiter fort, das Eis nimmt nach unten hin zu in dem Maße, wie die Winterkälte 
wächst, bis es ein paar Fuß unter der Oberfläche, aber noch im Bereich der niedrigen Außentempera 
turen. eine Schwächefläche in der gefrorenen alluvialen Schicht erreicht hat. Solche Schwächezonen 
werden gewöhnlich durch dünne Schlammbänder oder Sandlagen bestimmt. Da jeder Ausgang 
blockiert ist, wird das Wasser gezwungen, entlang dieser Schwächefläche zu fließen und gefriert dort. 
So beginnt die horizontale Ausdehnung der Eislagen. Während diese in hohem Grade zunimmt, 
wächst auch das Eis an Dicke durch Hinzufügungen von unten, bis es eine genügende Dicke erreicht 
hat, so daß seine Grundfläche außerhalb des Bereichs der schwankenden Außentemperaturen sich 
befindet, nach welchem es weiter fortfährt, an Ausdehnung, aber nicht an Dicke, zuzunehmen. 
Mit der Ankunft des warmen Sommerwetters hört das Wachstum auf, doch das kalte Quellwasser, 
was von unten aufsteigt, hat wenig Kraft, das Eis zu schmelzen, und die bedeckenden Schichten von 
Moos und Lehm stellen einen ausgezeichneten Schutz gegen das Tauen dar. So ist es beim Beginn des 
nächsten Winters zu weiterem Größenwachstum bereit.
	        
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