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Full text: 49, 1930/1931

Dr. Gretel Satow: Das Bodeneis in der Arktis. Tatsachen und Hypothesen. 
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f) Dali 1880: Dali schloß aus seinen Beobachtungen, daß der ganze Rücken hauptsächlich aus 
massivem Eis bestände, welches von Lehm und vegetabilischer Dammerde überlagert wurde. 
Die Bildung der umgebenden Landschaft zeigt kein hohes Land oder felsige Hügel, von welchen 
ein Gletscher hätte herrühren können, der dann von ihren seitlich herabstürzenden Felsmassen be 
deckt worden wäre. Der Zusammenhang der moosigen Oberfläche beweist, daß das Kis ohne jegliche 
Bewegung ist. (41. S. 105—106 und 19. S. 260—268). 
g) Hooper: Auch Kapitän Hooper, der die Eschscholtz-Bay 1880 und 1881 besuchte, kam zu der 
Ansicht, daß die Menge der Eismassen Beechey‘s Erklärungsversuch ausschließt. Er fand nämlich in 
einer durch die Flut geschaffenen Höhle Wände von festem, reinem Eis, mindestens bis 30 Fuß Tiefe. 
Da das Eis außen stets mit festem Moos bedeckt ist, zweifelt er nicht, daß das Eis dieser schützenden 
Lage seine Erhaltung verdankt. Aber der Ursprung ist ihm nicht klar. Jedenfalls sprechen nach 
seiner Ansicht „uninistakable signs by us near Etephant Point“ für die Infiltration unter die be 
deckende Oberfläche. (41. S. 103, 108—109). 
h) Quakenbush: äußert sich über den Ursprung der Eismassen fast nur negativ. 
Einige der kleinen Eislager mögen rezeni hervorgerufen sein durch Schnee oder Wasser in Spal 
ten. aber andere Vorkommen sind zu mächtig und ausgedehnt, als daß sie sich auf diese Art hätten 
bilden können. 
Ein Beweis für die Bildung des Eises in Spalten ist ein vertikaler Riß, der die Mitte eines Ske 
letts durchsetzte und eine Rippe durchschnitt. Das Eis muß daher verhältnismäßig jung sein und 
seine körnige Struktur spricht jedenfalls gegen eine Firnschneenatur. 
Gegen die Annahme vom Ursprung des Bodeneises aus gefrorenen Seen und Flüssen, führt Qua 
kenbush an, daß das Bodeneis auf dem Grunde durchaus rein war und keine Einlagerung von Zweigen 
und Blättern und Kiesen enthält. (37. S. 232—33). 
8. Kapitel. 
Nordamerika im Allgemeinen. 
A. Beschreibung. 
Von den zahlreichen Schilderungen der amerikanischen Bodeneisvorkommen kann ich hier wieder 
nur einige aus den verschiedensten Gebieten anführen, (s. Abb. in 41 und 11). 
a) Tyrell: beschreibt das Bodeneis der Kloudicke Region. In der Regel traf er mehr oder weni 
ger mächtige horizontale Lagen von reinem Eis, von 6 inches bis 3 oder mehr Fuß Dicke, zwischen 
Lehm und feinem Alluvium liegend, gewöhnlich dori, wo der Lehm (mud) horizontal durch ein dünnes 
Schlammband geteilt wird. Die meisten Eisvorkommen befinden sich 3 oder 4 Fuß unter der Ober 
fläche, einige tiefer. Diese Eislager besitzen regelmäßige Dicke und liegen meist horizontal, d. h. sie 
sind fest ihrer Unterlage angelagert, so daß sich die Eismassen in verschiedener Höhe befinden, oft 
bis zu 5—6 Fuß Unterschied . . . Tyrell meint nun, daß der Höhenunterschied in der Lagerung der 
Eisschichten gegen die Annahme von gefrorenen Seen und Teichen als Ursprung des Eises spricht. 
In überwiegender Mehrzahl fand sich das Bodeneis in der Nähe von Quellen. Wo dieses schein 
bar nicht der Fall war, wurden sie. sobald der Kiessand entfernt wurde, auf dem Felsen entdeckt. 
(37. S. 236—37). 
b) Maddren 1904: „Eislagen wurden am Old Crow River bemerkt, so weit wir herumstei 
gen konnten. Sie erschienen auf der Höhe der Ufer immer wieder in der Höhe von 100 und mehr 
Fuß über dem Fluß. Sie erstreckten sich auf eine Entfernung von mehr als 100 Meilen den Fluß ent 
lang und reichten ohne Zweifel bis zur nördlichen Grenze des Stromgebietes. 
Das Eis variiert sehr in Farbe, Struktur und Dicke. Einiges ist von bräunlicher Farbe ähnlich der 
Farbe des Moorwassers. Es enthält Mengen von zerriebenen vegetabilischen Massen, die zum Teil 
durch die ganze Masse verteilt sind, an anderen Stellen aber in papierdünnen Lagen zwischen Lagen
	        
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