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Full text: 49, 1930/1931

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — Band 49, Nr. 4 — Paul Pummerer und Rudolf Otto Steiner. 
große Ebene weit ins Meer hinein. Ein einsamer cu-Kopf zieht vorbei mit der Basis in etwa 
1700 m und hinaufreichend bis 2500 m. Hier streichen mehrere Gebirgsketten schräg gegen 
die Küste aus, hauptsächlich die Sierra dos Itatins, die bis zu 900 m emporsteigt und in 
500—600 m von Aufwindwolken auf ihrer Südseite umgeben ist, die bis zu den Gipfeln hinauf 
branden. Gebirgskette zieht ost-westwärts, die Südseite zeigt diese Aufwindwolken. Beim 
Absteigen vor Santos Temperaturreihe Nr. 18. 
Temperaturgradient: Höhe km 0-0,2 0,2-0,5 0,5-1,0 1,0-1,5 1,5-2,0 2,0-2,5 
A t °/ioo 0,20 0,47 0,15 0,78 0,72 0,66 
Landung in Santos 15,39 Uhr. Dort Ballonaufstieg an der Küste. Gegen 16,50 Uhr 
wieder hoch in Santos zum Flug nach Rio. 
Temperaturreihe Nr. 19. 
Temperaturgradient: Höhe km 1,0-1,5 1,5-2,0 2,0-2,5 2,5-3,0 
At°/xoo 0,58 0,76 0,77 0,70 
Nordwärts von Santos hängen Wolkenbänke an den Bergen und auch auf dem Meere 
draußen liegt eine Bank ganz niedriger cu. 
17,20 Uhr vor uns bei der Ilha Säo Sebastiäo sind zwar die Spitzen der Insel noch frei, 
aber rund herum und in niedrigen Höhen liegt es wie ein weißes Schneefeld. Ueber der 
11ha und ebenso über dem angrenzenden Festlande ist das Wolkenmeer geschlossen. Da 
gegen ist die dazwischen liegende Wasserstraße noch ganz frei. Wir fliegen in 1900 m über 
dem Wolkenmeer der Insel hinweg. Weiter nordwärts wird es an der Küste wieder ganz 
gut, aber draußen auf dem Meere liegen immer kräftige Wolkenbänke. Bei der Ilha Grande 
befinden wir uns bereits in einer Höhe von 2400 m. Auch diese Insel zeigt Aufwindwolken, 
an der Stelle, da sie von Südostwinden herrühren müssen. 
Stellenweise hängen hier auch über den Bergen des Landes Wolkenbänke in ziemlich 
flacher Schicht; wir steigen höher und höher, um mit den südlichen Winden rascher vorwärts 
zu kommen, denn es beginnt allmählich zu dunkeln. Wir erreichen eine maximale Höhe von 
mehr als 3000 m mit Temperatur 9 Grad. In 2700 m fliegen Wolken vorbei. Auch an den Bergen 
südlich von Rio dieselben Aufwindwolken, böig. Erst kurz vor Rio senken wir die Höhe, im 
Heruntergehen setzen wir schart über die Gavea hinweg. Starke Dämmerung und dicke 
Schwüle bei der Landung in Rio um 19,10 Uhr. Ende der Flugexpedition. 
Temperaturreihe Nr. 20. 
Temperaturgradient: Höhe km 0,0-0,2 0,2-0,5 0,5-1,0 1,0-1,5 l,5-2,0 2,0-2,5 2,5-3,0 
A t %oo —0,20 0,23 0,50 0,63 0,48 0,60 0,75
	        
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