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Full text: 49, 1930/1931

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Aus dem Archiv der Deutschen See warte. — 49. Bd. Nr. 3. 
Tabelle 15. Mittelwerte der Bewölkung. 
Gruppe 
la 
lb 
I 
2a 
2b 
2c 
II 
3a 
3b 
III 
IV 
Alle 
Gruppen 
Gesamtbewölkung ... 
9.1 
8.4 
8.6 
7.3 
7.8 
8.3 
7.9 
9.8 
7.5 
8.8 
9.4 
8.5 
Niedere Bewölkung .. 
6.4 
4.0 
5.3 
5.3 
6.5 
6.6 
6.3 
9.0 
5.0 
7.4 
8.0 
6.4 
ln Tab. 15 ist das Bewölkungsmitte] für die verschiedenen Gruppen gegeben, wobei die Unter 
gruppe a jedesmal die Hinfahrt, b die Rückfahrt bedeutet. Den größten Unterschied zwischen Hin- und 
Rückfahrt zeigt Gruppe III, wo der Hinweg teilweise bei schwerem Sturm, der Rückweg bei verh. gutem 
Wetter erfolgte. Dementsprechend hat Gr. lila ein Mittel der tiefen Bewölkung von %>, Gr. Illb nur 
von 5 /m. Ähnliche Verhältnisse bestanden auch für Gruppe la und b: Hinfahrt bei schlechtem, stürmi 
schen Wetter, Bewölkung 6 - 4 /, 0 niedere Wolken, Rückfahrt bei besserem Wetter, niedere Wolken nur 4 /io. 
Das beste Gesamtmittel hat die Islandgruppe mit 7.9 für alle Wolken, die Westwindgruppe mit 5.3 für 
die tiefen Wolken. Im Mittel aller 184 Termin-Beobachtungen der Reise ergibt sich ein Bewölkungs 
mittel der unteren Wolken von 6.4, der Gesamtbewölkung zu 8.5. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß 
auch die sog. hohen Wolken im Norden vielfach mehrere 1000 m tiefer gefunden werden, als die ent 
sprechende Wolkenform in Mitteleuropa. Hieraus ergibt sich, daß für hohe Pilotaufstiege in der Tat 
recht ungünstige Verhältnisse bestanden, wenn man sie mit den südlichen Breiten vergleicht, und es 
bedurfte aller Bemühungen, um wenigstens das verwirklichte Resultat zu erreichen. 
Die Tabelle 21 (S. 64—67) enthält die Aufstiege gruppenweise zusammengefaßt und in jeder 
Höhenstufe in Komponenten zerlegt (N und E positiv gerechnet). Die bildliche Darstellung in 
vertikalen Windsäulen nach der Darstellung bei S e i 1 k o p f und 'S t ü v e 4 ) findet sich als Tafel (in 
Bildmappe), zusammen mit den sonstigen Angaben über die einzelnen Aufstiege. Außerdem sind hier 
einige Aufstiege aufgenommen, die durch freundliches Entgegenkommen des Isländ. Meteorolog. In 
stitutes während unserer Reise in Akureyri (N-Island) ausgeführt worden sind. Soweit die Aufstiege 
besondere Beziehungen zur Wetterlage erkennen lassen, ist dies in Teil V erörtert wurden. Deutlich 
erkennbar sind die starken nördlichen Höhenwinde in der Periode vom 10.—13. 8. und vom 25.—28.8., 
sie sind in Teil V sowohl mit der Frage des Aufbaues der sog. „polaren Kaltluftmasse“ wie auch mit 
der Frage und der Regeneration von Depressionen südlich von Island in Verbindung gebracht. 
b) Die mittleren Windverhältnisse der Gruppen. 
In Tab. 16—20 sind die mittleren Verhältnisse der einzelnen Hauptgruppen tabellarisch darge 
stellt. Es wurde dabei genau nach der bei den Studienfahrten der Deutschen Seewarte seit 1922 durch 
A. Wegener eingeführten Darstellungsweise verfahren. Es soll dies nicht bedeuten, daß diese Art 
der Darstellung die einzig richtige für das behandelte Gebiet ist. Im Gegenteil lag es sehr nahe, die von 
de Quervain in der Bearbeitung seiner Grönland-Aufstiege von 1912/13 (1. c. p. 362 ff.) angewendete 
Darstellung anzunehmen, um hier alles in einem Gebiet vorhandene Material unter gleichen Gesichts 
punkten zu ordnen. Jedoch entschied ich mich in der angegebenen Weise mit Rücksicht auf die flug 
meteorologischen Aufgaben der Reise, die es erwünscht erscheinen ließen, die Pilotaufstiege im Norden 
mit denen des mittleren und südlichen Atlantik vergleichen zu können. Die einzigen methodischen 
Unterschiede bestehen in der Verwendung der neuen, geringeren Steigwerte der Ballone und im Ver 
zicht auf die Methode der vertikalen Differenzen. Nachdem auf der Atlantischen Expedition durch 
Kuhlbrodt auf Grund zahlreicher Vergleiche mit dem Entfernungsmesser neue Werte für die Steig- 
geschwindigkeit der größeren Ballone festgestellt und für die Auswertung dieses umfangreichen 
Materials verwendet sind, kann daran künftig nicht mehr vorübergegangen werden, wenn schon be 
dauert werden muß, daß dadurch das seit 1922 bis dahin gewonnene reichhaltige Material mit den 
4 ) Areh. il. D. S., 1925, H. 2, Taf. 1.
	        
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