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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 49. Bd. Nr. 3.
Abb. 20. Temperaturverlauf vom 21. bis 24. August 1928 an der West- und Ostküste Grönlands.
sind in Zeit des 45° W. L., also in Bordzeit = südgrönländischer Ortszeit, gegeben. Am 21. August 06 h hatte
„Meteor“ den Fjord von Julianehaab verlassen. Bis 14 h dieses Tages gehen unteres und oberes Thermo
meter bei einer Inversion von 1 bis 2° miteinander gleichsinnig; sehr interessant ist, wie die Schicht des
unteren Thermometers von oben und zugleich vom Wasser her beeinflußt wird. Sehr ausgeprägt ist der
große Temperatursturz bei Austritt aus dem Fjord, wo die Luft zwar vor eilt, aber der Temperaturfall des
Wassers von 3° in weniger als 20 min vom unteren Thermometer in 1 Stunde mit 2‘A 0 , vom oberen in
1 Stunde mit nur mehr 1° befolgt wird. Dann aber (07—08 h und 08—09 h ) überwiegt der Einfluß der
oberen Schicht, die Temperatur in der Hütte steigt und fällt im Sinne der Temperatur im Mast, nur
abgeschwächt durch die gegenläufige Temperaturänderung der Wasseroberfläche. Um 12.00 h wird „© in
Föhnlücke“ notiert, es bleibt 0 bis 14 h , wo hoher str aus S herauf zieht. Von 14 h sehen wir nun die
Temperatur in der Hütte überraschend gut den etwa 1° höheren Werten der Wassertemperatur folgen,
während die Masttemperatur stark ansteigt und 15.40 h mit 11.5° um 5.5° höher als die Hüttentemperatur ist.
Gleichzeitig hiermit werden die oben beschriebenen Vertikalverzerrungen und Luftspiegelungen nach
oben beobachtet.
Der Wind in etwa 15 m Höhe war schwach aus N bis W, später S bis E. Auch der Schäft’srauch
breitete sich in einer flachen Schicht aus, aber mehr nach See hin. Er bestätigte so das Vorhandensein