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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 49. Bd. Nr. 3.
19 h MEZ (14—15 h BZ). Während nun bei fortdauernd gewaltigem Seegang der Sturm langsam nachläßt,
wird um 22 h (18 h ) das Schiff auf Westkurs gelegt. Die quer auf das Schiff stehende See macht jede
meteorologische Arbeit ungemein schwierig, bis am nächsten Tage (19. August) gegen 10 h MEZ (06 h BZ)
der Windschatten von Kap Farewell wirksam wird und auch der Seegang nachläßt, womit der Eintritt in
das Windregime der Westküste Grönlands vollzogen wird.
EinigeBemerkungenüberdieNatur desNordsturmes voml7. bisl8. August
1928 :
Da eine synoptische Betrachtung des Sturmes in dem die flugmeteorologischen Gesichtspunkte be
handelnden Abschnitt von Dr.P.Troll gegeben wird, sollen an dieser Stelle nur einige Bemerkungen physi
kalischer Natur statthaben, und zwar über die Frage, welche Rolle bei diesem Sturm echte polare Kaltluft
gespielt haben wird. Unter echter Polarluft verstehen wir eine Luftmasse mit einer Höhe von der Größen
ordnung eines oder weniger km, deren Mitteltemperatur nennenswert geringer ist als die Mitteltempe
ratur gleichhoher, aus südlichen Breiten stammender Luftmassen, deren Dichte also nur ebensoviel höher
ist. Gebilde dieser Art haben F. M. Exner, v. Ficker, Defant, Bigelow u. a. untersucht. Die kalten Luft-
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18.8. 19.8. Übergang zur
Westküste Grönlands
Ahb. 15. Temperaturverlauf vom 15. bis 19. August 1928. Ostküste Grönlands und Umgang zur Westküste.