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Full text: 48, 1929/1930

B4 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 48. Bd. Heit 2. 
Verdunstung überwölbt worden, so daß sie den Eindruck großer Rohre machen. Außerdem finden sich 
in einigen Straßen offene Gräben zu beiden Seiten des Wegs, über die man auf Steinplatten zu den ver 
schieden hohen, schmalen Eingangstüren der Gartenmauern gelangt. 
Die Wasserstelle aus der das Wasser in Kanälen in die Oase geleitet wird, liegt am Durchbruch 
des Wadi Mzi durch eine mit dichtem Steppenbusch bestandene Kalksteinkette im Wadibett und zugleich 
am Wadiübergang der großen Straße nach Algier. Dieses „prise d’eau“ genannte“) Sammelbecken ist 
ein Sumpf mit Gebüsch, Gras und Schilf; die Grenze zwischen hellem, trockenen und dunklem, nassen 
Sand läßt sich gut erkennen. 
Während nun im Bereich des Ighargbarbeckens die Zwergstraucbsbeppe der Gebirgsabdachung un 
mittelbar in die Salztonsteppenebenen am Rande der Depression übergeht, gestalten sich im Bereich des 
Mzabplateaus die Übergangsverhältnisse anders. 
2. Die Gebüschlehmpfannen-Hamada. 
Den Übergang zum Kreideplateau des Mzab zwischen Laghuat und dem Bordj Seltafa bildet im 
Süden von Laghuat die etwa 100 km breite Zone der Dayas. Nach Rolland stellt sie eine untergetauchte 
kretazische Schwelle dar, die den Atlasketten parallel läuft und von quartären Schichten bedeckt ist. 
In der Landschaft tritt sie als eine flachwellige Erhebung südlich des Wadi Djedi auf. Der Übergang 
von der quartären Region der Dayas bis zur Kreidetafel des Mzab vollzieht sich unmerklich. Er ist 
nirgends im Relief angezeigt. Geht man von Laghuat nach Süden auf das Dayaplateau zu 6 7 ), so folgt auf 
a = Telegraphenberg (Kalkstein) Skizze Passarge, Tagebuch u. Okt. 1907 
b = Kumpffläche 
c — Geröllzone 
d = Schwarzerde 
e = Kies-Schotterstufe mit Kalkkrusten 
Abb. 4. Profil Laghuat — Dayaplateau. 
den Kalkhöhenzug zunächst eine Rumpffläche mit Schichtenköpfen, an die sich eine kleine Geröllzone 
— anscheinend Schotter — anschließt. (Abb. 4.) Dann folgt ein größerer Abschnitt, in dem über lehmigem 
Sand schwarze, humushaltige Erde liegt, die anscheinend alter Kulturboden der früher weiter nach 
Südwesten ausgedehnten und wegen Wassermangel aufgegebenen Oasen ist. Daran schließt sich eine 
kleine Kies- und Schotterstufe mit dicken Kalkkrusten und blasenartigen Aufkeilungen von einem halben 
bis einen Meter Durchmesser und 30 cm Höhe, die meist mit Kalkkrustenschutt und mit kleinem Zwerg 
gesträuch überdeckt sind. Mit einer von Flugsand verhüllten Stufe schließt sich hier die Platte der 
Dayas an. Sie besteht aus Kalkkrusten, die stellenweise 5—6 m Dicke erreichen 8 ), und unter denen 
wahrscheinlich Kalktuff liegt. Der Bau dieser Senken ist überall der gleiche: die Dayas sind flache in 
die Oberfläche des Bodens 2—5 m tiefe eingesenkte Schalen von mehreren hundert Metern Durchmesser, 
wobei die Westost-Ausdehnung die nordsüdliche weit übertrifft. Sie weisen im Verhältnis zu ihrer Um 
gebung eine verhältnismäßig reiche Vegetation auf. Auf eine flache Böschung aus Kalkkrustenschutt 
folgt der Pfannenboden aus gelbbraunem Lehm. Eine dünne Lehmhaut, die alles — auch die Vegetations 
hügel —• überzieht, zeugt von gelegentlicher rezenter Wasserausfüllung der Senken. Der Boden der Dayas 
trägt dichten Pflanzenwuchs. Man findet hier Rasen von Kräutern (Matten), Zwergsträucher und große 
Zizyphusbüsche, die auf Sandlehmhügeln von /—1 m Höhe stehen. Die Breite der Dayas wechselt 
6 ) Passarge, Tagebuch 1906, 6. April. 
7 ) Passarge, Tagebuch 1907, 14. Oktober. 
8 ) Passarge, Tagebuch 1907, 14. Oktober.
	        
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