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Full text: 48, 1929/1930

14 Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 48. Bd. Nr. 6. 
konvexer Verlauf des Meeresbodens auf. Trotzdem ist nahe der Mitte eine gewisse Einbuchtung unver 
kennbar, die in noch viel stärkerem Maße den beiden anderen gezeichneten Querschnitten eigen ist. 
Das Profil 3d (Taf. 1), das einen im ganzen konvexen Charakter hat, zeigt auch sehr deutlich diesen 
Einbruch, der durch das ganze Rote Meer hindurch läuft und dieses ja überhaupt erst geschaffen hat. 
Nach den Seiten zu ist hier das Meer ziemlich flach, eine Erscheinung, die durch die vielen hier vor 
handenen Inseln, die wahrscheinlich den Rest einer früheren Küste bilden, bedingt ist. — Die drei 
gezeichneten Querschnitte durch das Rote Meer (3c, 3d und 3e) bilden direkt Schulbeispiele für das 
Verhältnis von kritischer und wirklicher Tiefe. Im Profil 3e erreicht die wirkliche Tiefe die kritische 
nicht, bei 3d geht sie unter diese herunter, während sie in 3 c sich verhältnismäßig stark der kritischen 
Tiefe annähert. — Wenn Putsche meint, daß das Rote Meer konkav ist, so gilt das nicht so allgemein, 
wie er es ausspricht, sondern nur für einen verhältnismäßig kleinen Teil desselben. Im einzelnen ist 
es gerade hier recht verschieden. 
4. Durch die Nordsee und die Straße von Dover wurden 4 Profile gelegt: 
a) Zwischen Schottland und Jütland auf dem 56. Breitengrad entlang, Tiefenquotient 97 :8645,5 
(Prof. 4a, Taf. 2). 
b) Zwischen Schottland und Holstein auf dem 54. Breitengrad entlang, Tiefenquotient 64 :6986. 
(Segelkarte des Reichsmarineamtes, Berlin 1893, Maßstab 1 :200 000.) 
c) Ärmelkanal von Dover nach Calais, Tiefenquotient 55 :29,9 (Prof. 4c, Taf. 2). 
d) Ärmelkanal von Dover nach Kap Gris Nez, Tiefenquotient 58 :20,7 (Prof. 4d, Taf. 2). 
(Karte für c) und d) : Dungeness bis Oxfordness und Straße von Dover, Maßstab 1:150 000, Reichs 
marineamt Berlin 1907.) 
Da die Nordsee eine verhältnismäßig große Ausdehnung besitzt, und da sie gleichzeitig ein flaches 
Schelfmeer ist, hat sie eine sehr stark konvexe Bodenform. Der Tiefenquotient erreicht hier unter den 
untersuchten Meeresteilen den kleinsten Wert überhaupt. Nach Süden zu nehmen die Tiefen ab, um 
dann in der Straße von Dover und Calais wieder größere Werte zu erreichen. Da diese gerade mit der 
stärksten Einengung des Meeres zusammenfallen, so wird hier gerade eben noch eine konkave Meeres 
form erreicht, die am größten an der schmälsten Stelle ist. Es ist also hier eine wirkliche Einbuchtung 
vorhanden. 
5. Ein ähnliches Bild zeigt die Ostsee, die in folgenden Querschnitten in Bezug auf ihre Bodenform 
untersucht wurde: 
a) Durch die größte Erstreckung der Kieler Bucht von Boknis Eck bis Kramnitze (auf Laaland), 
Tiefenquotient 22 :129,2. 
b) Ausgang der Kieler Bucht Dovns Klint (Fünen) — Eitz, Tiefenquotient 23:41,8. 
c) Ausgang der Mecklenburger Bucht Staberhuk (Fehmarn) — Buk Spitze, Tiefenquotient 26:25,8. 
d) Weg der Fähre Warnemünde—Gjedser, Tiefenquotient 18 :38,1. 
e) Gjedser Buk (Falster) — Ahrenshoop, Tiefenquotient 26 : 23,6. 
f) Ausgang des Sundes Möens Klint — Trelleborg, Tiefenquotient 31 :65,6. 
g) Zwischen Rügen und Schonen Arkona — Smyge Huk, Tiefenquotient 41 :104,2. 
(Karte des Reichsmarineamtes 1910: Ostsee westlicher Teil, Maßstab 1 :300 000.) 
h) Quer durch die Danziger Bucht Halbinsel Heia — Briisterort, Tiefenquotient 108: 135,4 
(Prof. 5h, Taf. 2). 
(Karte des Reichsmarineamtes 1907: Die Ostsee von Jershöft bis Steinort, Maßstab 1:400000, (1,5).) 
i) Quer durch den Rigaischen Meerbusen Rojen (Kurland) — Kuiwisch (Livland), Tiefenquotient 
46 :186,3.
	        
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