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Full text: 48, 1929/1930

Das W attenmeer zwischen Trischen und l'riednchskoos. 
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Werner W r a g e : 
Auf der Ostseite dieser größeren Brandungspriele, sozusagen auf dem seeseitigen, flachen Abfall der 
zweiten Brandungssandbank, die zum Teil schon in den Strand übergeht (respektive ihn bildet), liegen im 
Trisdiener Gebiet auch die Bänke fossilen Schlicks, die w ir im einzelnen im nächsten Sonderabschnitt 
kennen lernen werden. Sie werden vom Priel abgebrochen. Das losspiileiicle und abbrechende Schlick 
material wird zum Teil zu Tongeröllen verarbeitet, zum weitaus größten Teil aber fein zerrieben und 
füllt bei ruhigem Weiter die Kolke, Runsen. Buchten uncl \\ ellenfurehen des Braudungspriels mit 
lockerem, halbflüssigem Schlick. Wir haben hier also die Umwandlung eines alten Sediments unmittelbar 
vor Augen. Es ist möglich, daß zu den Bestandteilen des alten Schlicks auch noch junge Neubildungen 
hinzutreten. Tn gewissem Grade ist das sogar unbedingt der Fall. 
Die Mündung dieser großen Brandungspriele ist ebenfalls außerordentlich charakteristisch. Canz 
plötzlich oft knickt der Lauf fast rechtwinklig ab und läuft senkrecht zum Meer. Sobald der Priel zum 
Meer umbiegt, wird er flacher. Vor der Mündung ist er immer sehr seicht. Er gleicht in dieser Hinsicht 
den früher besprochenen Prielen. Tn diesem letzten Teil seines Laufes zeigt er auch oft mehrere Prall- 
häuge, eine Folge seiner pendelnden Bewegung und mehrfacher "Verlagerung während der letzten Ebbe. 
Die Mündung selbst zeigt oft mehrere Arme lind die typische Barrenbildung. Wenn der Priel ins Außen 
watt mündet, kann man das vorgeschobene Delta besonders gut sehen. 
Einige Worte mögen auch noch über den Einfluß der Wetterlage auf die Brandungspriele gesagt 
werden. Dieser ist recht bedeutend. Als ich im April Frischen besuchte, wellte seit längerer Zeit Ost 
wind. Bei Ostwind herrscht am Trisdiener Weststrancl fast gar keine Brandung, so daß sogar Ablagerung 
halbflüssigen Schlicks am Außenstrand möglich ist. Die Wellenwirkung ist eine völlig andere nncl es tritt 
eine gänzliche V erflachung des Brandungspriels ein. Diese kann soweit gehen, daß der sonst an einzelnen 
Stellen über 1 m tiefe Brandungspriel sieb lediglich durch eine ganz flache Senke zu erkennen gibt. In 
solchen Zeiten ist es dann auch oft sehr schwierig, an der Brandungssandbank den steileren Landhangzu 
unterscheiden. 
Unter den folgenden Bildern sind zwei, die ich im April aufgenommen habe und die diese V erhält 
nisse wiedergeben. 
ich bringe nunmehr einige Bilder aus dem Gebiet der Brandungsbänke. 
Bild 8-t. Blick von einer hohen Abbruchdüne auf Hörnum (Sylt) nach Nordwesten auf die Zone der Brandungssand 
bänke. Man erkennt den Winkel, den die Bänke mit dem Lande bilden. Links vor dem Dünenkliff sieht man eine 
Psammaanpflanznng zum Dünenschutz. Auf dem Strande ein Spülsaum.
	        
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