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Full text: 48, 1929/1930

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\\ e r n e r Wr a g e : Das Wattenmeer zwischen Trischcn und Friedrichskoog. 
Wir kommen jetzt zur zw eiten Landschaftsform, dem A b 1) r u c li v o r I a n d m i t künstlicher 
E n twässe r u n g. Diese Teillandschaft erhält ihren Charakter dadurch, daß sie durch Entwässerungs 
gräben in regelmäßige Felder geteilt wird. Dadurch wird sie der Sonunerkooglandschaft ähnlich. 
T. 4. Sk. 4. zeigt schematisch, wie solche Gräben etwa angelegt werden können, und w elches Landschafts 
bild dadurch entsteht. Skizze 4a zeigt den einfachsten Fall, daß die Gräben schnurgerade in meist ziem 
lich gleichen Abständen einfach senkrecht zur Wattkante gezogen w erden. Die Andeutung des Sommer 
deiches soll in allen Fällen nur ganz schematisch die Grenze landwärts kennzeichnen. Skizze 4b zeigt ein 
anderes Bild dadurch, daß die Gräben nunmehr der Wattkante lind dem Sotnmerdeich im wesentlichen 
parallel laufen und dann in einen Hauptgraben münden, der seinerseits w iederum senkrecht zum Watt 
abläuft. Skizzen 4c und 4d zeigen die Verbindung mit der natürlichen Entwässerung. Die Gräben werden 
in verschiedener Weise zu natürlichen Vorlandprielengeleitet. 
Man wendet diese Entwässerung vor allem desw egen an, weil zu einem dichten, rasenförmigen Ge 
deihen des Grases eine gew isse I roekenheit erforderlich ist. In sumpfigem Gelände, wo womöglich 
stagnierende Salzwassertümpel sich finden, wächst es lange nicht so üppig, zum mindesten nicht mehr in 
gleichmäßigem Rasen. 
Zu bemerken ist auch noch, daß man mit der künstlichen Entwässerung beginnt, wenn die natürliche 
nicht mehr ausreicht. Das ist oft dann der Fall, w enn durch die künstliche Landgewinnung das Watt davor 
ziemlich stark aufgehöht ist. Das macht sich vielfach durch das Auftreten von Salieornia bemerkbar. 
Das V orland der Abschnitte 1 und 6 auf der T. 5. Sk. 3. zeigt zum Teil denselben Charakter, der 
hier eben besprochen wurde. Beiin Kulturübergangsvorland ist das oft genetisch bedingt, d. h. die später 
zu besprechenden Gruppen werden einfach allmählich zu den eben beschriebenen Entwässerungsgräben. 
Beim Naturübergangsvorland kommt das dadurch zustande, daß durch die Anlandung die Entwässerung 
sekundär notwendig geworden scheint.
	        
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