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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 48. Bd. Nr. 4.
Finisterre Nebel, E 6, während Ooruna morgens bei E 2 nur halb bedeckt war. Dort hat der Nebel
offenbar später eingesetzt.
Um 12.21 Uhr wurde in Lissabon nach Coruna gestartet. Bei Cap Roca um 12.35 Uhr zeigte sich
nach Norden zu Nebel. Gleich nördlich Cap Roca war die Maschine in 200 m über dem Nebel. Der Nebel
reichte bis zur See herab. Da auch funktelegraphisch angeforderte Schiffsmeldungen querab von Porto
und Vigo ebenfalls starken Nebel meldeten, wurde kehrtgemacht und nach Lissabon zurückgeflogen.
Auch nach Land herein reichte der Nebel weit, wie es auch durch die Meldungen von Ooimbra bestätigt
wird. Als 12.55 Uhr auf dem Rückfluge Cap Roca erneut passiert wurde, zog sich bereits auch vor der
Tajomündung der Nebel zusammen. Die Mündung blieb allerdings auch dann klar. Um 13.03 Uhr wurde
in Lissabon gelandet.
Am 18. Juli wurde erneut nach Coruna gestartet. Die Wetterlage hatte sich gegen den Vortag
insofern geändert, als sich in dem Hochdruckgebiet ein Kern mit 772 mm quer vor Südwestirland
entwickelt hatte. Im einzelnen meldeten morgens noch Cap Cavalleiro: NE 1, Nebel; Ooimbra: E 4,
wolkenlos; Porto: E 5, wolkenlos; Coruna: S 2, halb bedeckt; Finisterre: E 5, halb bedeckt.
Um 12.56 Uhr wurde in Lissabon bei wolkenlosem, aber diesigem Wetter gestartet. Die Sicht betrug
3—4 Sm. Um 13.00 Uhr wurde Cap Roca in 200 m Höhe passiert. Wind und See liefen aus NW in
Stärke 2—3. Um 13.30 Uhr stand die Maschine bei Punta Peniche. Auch dort war der Wind NW 2—3,
die Sicht hatte sich noch weiter verschlechtert, und betrug nur 2—3 Sm in etwa 10 m Höhe. Erst bei
Mondega besserte sich die Sicht bis auf 5—6 Sm. (14.20), um 14.42 Uhr bei Barra Nova betrug sie in
50 m Höhe bereits 10 Sm, um bei Leixoes 15.08 Uhr auf 15 Sm anzuwachsen. Der Wind blieb in diesem
Abschnitt NW Stärke 3. Cap Finisterre wurde um 16.33 Uhr passiert, wo jedoch Windstille festzustellen
war. Die Sicht hatte bis auf 10 Sm abgenommen. Hinter Cap Finisterre herrschte bereits NE 4—5 bei
klarem Wetter und 8—10 Sm Sicht. Die Witterungsverhältnisse blieben bis Coruna die gleichen, nur
besserte sich die Sicht bis auf 10—15 Sm. Während des ganzen Fluges war kein Wölkchen zu sehen.
Es herrschte also ausgesprochenes Hochdruckwetter am Abhange des irländischen Hochdruckgebietes.
Am 20. Juli (siehe Karte 1 der Tafel) lag noch immer der Hochdruckkern mit 770 mm südwestlich vor
Irland, ein Keil erstreckte sich in Richtung auf die Bretagne. Um 04.30 Uhr wurde von Coruna nach
Southampton gestartet. Um 04.40 Uhr wurde die Einfahrt nach Coruna, Cap Prior, in 100 m Höhe passiert.
Bei E bis ENE 3—4 und Seegang 3—4 herrschte klares Wetter mit 30 Sm Sicht. Um 07.00 Uhr stand
die Maschine auf 45° 55' N. Br. 6° 50' W. Lg. Der Himmel war 2/10 bedeckt mit hohen Alto-Cumuli. Der
Wind wehte aus ENE in Stärke 3. Die Sicht betrug 30 Sm. Auf 47° 40' N. Br. 5° 28' W. Lg wurden um
08.30 Uhr die gleichen Witterungsverhältnisse angetroffen, nur hatte der Wind etwas nachgelassen. Um
09.15 Uhr wurde Quessant in 100 m Höhe und 5 Sm Abstand passiert. In diesem Gebiet wurde die Achse
des Hochdruckkeiles durchflogen, denn der Wind drehte auf westliche Richtungen. Bei Quessant selbst
konnte W 1 beobachtet werden, auch lief leichte Dünung aus Westen, ein Zeichen dafür, daß der west
liche Wind in diesem Gebiet bereits einige Zeit gestanden haben dürfte.
Um 10.00 Uhr auf 49° 21' N Br. und 3° 32' W Lg. war der Wind bereits NNW 1—2. Der Himmel war
3/10 mit Alto-Cumuli bedeckt, die Sicht betrug 20—25 Sm, im Kanal blieb das Wetter das gleiche. Um
11.50 Uhr wurde in Southampton gelandet.
Der Weiterflug nach Norderney erfolgte um 15.04 Uhr. Das Wetter war ähnlich wie am Vormittage,
der Himmel bedeckt mit A-Cu, NW 3, nur hatte die Sicht merklich abgenommen. Sie betrug nur
noch ca. 8 Sm. Um 15.37 Uhr wurde bei NW 4, sonst aber gleicher Witterung Beachy Head, um
16.14 Uhr Dover überflogen. Nach Osten zu nahm die Bewölkung mehr und mehr zu. Um 18.30 Uhr
stand die Maschine bei Helder. Der Himmel war dort bereits 7/10 bedeckt mit Stratuswolken in
700—800 m Höhe. Die Kimm war diesig, die Sicht betrug 8 Sm und der Wind hatte auf West zurück
gedreht, Stärke 4—5. Auf der Nordsee nahm die Bewölkung rasch weiter zu, längs der ostfriesischen
Inseln war es bereits ganz bedeckt, die Wolken kamen bis 400 m herab, und die Sicht betrug 5—6 Sm.