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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 48. Bd. Nr. 1.
Austrocbnungswert und Wasserdampfgehalt der Atmosphäre.
Bei einer Verminderung der Dampfspannung steigt der Austrocknungswert anfangs langsam,
später rascher und schließlich außerordentlich schnell (vergl. Tabelle 1 und Figur 2).
Die Figur enthält eine Kurvenschar, welche diese Beziehungen darstellt. Auf der Ordinate finden
sich die Austrocknungswerte
E t dE
edt
auf der Abszisse die Dampfspannungen e. Außerdem wurden
gleiche Punkte der relativen
Figur 2
Zunahme des (geoklimatischen) Austrocknungswertes bei
Abnahme der Dampfspannung und relativen Feuchtigkeit
B dE (Windstille).
1 resp. (E t — e) 0.262
edt
Sgc
Feuchtigkeit durch Strahlen
verbunden und auf den Or-
dinaten die Sättigungsdefi
zite 0,262 (E t — e) aufge-
tragen (40).
Bei sehr niedrigen geo
klimatischen Oberflächen
temperaturen ist der ent
sprechende Austrocknungs
wert ein sehr kleiner (vergl.
auch Figur 1); von 20° ab
wärts nähert er sich rasch
dem O-Wert (41).
Umgekehrt nimmt der
Wert E i d 3 für alle Feuch-
edt
tigkeiten rasch zu, sowie
die Temperatur steigt. Z. B.
erreicht er bei e = 4 mm für
die Temperaturen t = 0°,
10°, 20°, 30° die Werte 0.4,
1.4, 4.7 und 14.3 oder bei
einer relativen Feuchtigkeit
R = 50 % für die Tempera
turen t= — 20°, —10°, 0°,
10°, 20° und 30° die Werte
0.1, 0.3, 0.7, 1.2, 2.2 und 3.6.
Da die Verdunstung mit
Zunahme der absoluten
Feuchtigkeit sinkt, nimmt
der Austrocknungswert
* mit Verminderung
edt
der Dampfspannung vom
Sättigungspunkte aus zu,
zuerst langsam und kon
tinuierlich, fast linear, dann
schnellerund endlich asymp
totisch. So haben wir z. B.
bei 30° bis etwa 15 mm eine
langsame Zunahme, ein stär
keres Ansteigen bis etwa
8 mm, dem Beginn des über-