Aerologisclie u. Hydrographische Beobacht, der deutsch. Murinestat. wahr. d. Kriegszeit 1914—1918. —1925. Heft 2. 
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b. Kentern des Stromes. 
Auch hier herrschte zur Stromkenterungszeit einige Minuten hindurch Stromstille und wurden 
danach schnell größere Stromgeschwindigkeiten erreicht. Die Dauer des über y 2 Stil starken Flut= 
Stromes betrug an der Oberfläche 5.4 h, 1 m über Grund 5.5 h, die Dauer des über ¡4 Sm starken Ebb 
stromes 6.3 und 6.2 h. Während einer vollen Tide war der Strom demnach an der Oberfläche etwa 
50 Minuten hindurch langsamer als x / 2 Sm/stde. Im Mittel wa r der Strom zur Kenterung et- 
wa 25 Minuten la n g schwächer als V% Sm/stde. 
c, d. Maximal- und Mittelwerte der Geschwindigkeiten. 
Im Gegensatz zu den bei Austruweel festgestellten Tatsachen war hier die Geschwindigkeit des 
Ebbstromes nicht nur in den mittleren sondern auch in den Maximalwerten größer als die des Flut 
stromes <vergl. Tafel 5, Nr. 17). Die größten Geschwindigkeiten des Ebbstromes waren an der Ober 
fläche 1.64 m/sec = 3.2 Sm/stde, die des Flutstromes 1.43 m/sec = 2.8 Sm/stde. Die folgende Tabelle zeigt 
die gefundenen Geschwindigkeiten nach Spring- und Nippzeit getrennt für die verschiedenen Tiefen: 
Tabelle 33. 
Maxima und Mittelwerte der Geschwindigkeit des Flut- und Ebbstromes zur Spring- und Nippzeit. 
1. Mittlere Maxima der Stromgeschwindigkeit. 
Oberfläche 
4 m Tiefe 
1 m über Grand 
( Springzeit... 
Flutstrom < 
1 Nippzeit .... 
1 Springzeit .. . 
Ebbstrom < 
[ Nippzeit 
1.32 m/sec =2.6 Sm/stde 
0.93 „ = 1.8 
1.57 „ =3.0 
1.22 „ =2.4 „ 
2. Mittelwerte der £ 
1.22 m/sec = 2.4 Sm/stde 
0.81 „ =1.6 
1.13 „ = 2.2 „ 
1.05 „ =2.0 
stromgeschwindigkeit. 
1.00 m/sec = 1.9 Sm/stde 
0.71 „ =1.4 „ 
0.96 „ =1.9 „ 
0.69 „ =1.3 
Oberfiäch e 
4 m Tiefe 
1 m über Grund 
('Springzeit... 
Flntstrom 1' 
|/Nippzeit .... 
f Springzeit ... 
Ebbstrom < 
i Nippzeit .... 
0.80 m/sec =1.5 Sm/stdd 
0.64 „ — 1.2 
1.02 „ =2.0 
0.77 ,. =1.5 „ 
0.80 m/sec = 1.5 Sm/stde 
0.58 „ =1.1 
0.70 „ =1.4 
0.66 „ =1.3 
0.62 m/sec = 1.2 Sm/stde 
0 49 „ =1.0 „ 
0.63 „ =1.2 
0.47 „ =0.9 „ 
Von der Oberfläche bis zu 4 m Tiefe nahm die Stromgeschwindigkeit sowohl in den Höchst- wie 
den Mittelwerten deutlich ab im Gegensatz zu den Beobachtungen in der Nähe von Antwerpen, wo in 
6 m Tiefe der Strom entweder gleich oder sogar stärker war als an der Oberfläche. — Dicht über dem 
Boden war im Mittel die Stromgeschwindigkeit etwa 70% der an der Oberfläche vorhandenen. Eine 
Abhängigkeit der Änderung der Stromgeschwindigkeit mit der Tiefe von den absoluten Werten der 
Geschwindigkeit, die bei Austruweel deutlich erkennbar war, ließ sich hier nicht feststellen. 
e. Durch Flut- und Ebb ström verfrachtete W a s s e r m e n g e n. 
Die Dauer des Ebb= und Flutstromes war bei Lillo weniger verschieden als in der Nähe von Ant 
werpen, aber gleichzeitig war die Geschwindigkeit des Ebbstromes in stärkerem Grade der des Flut 
stromes überlegen, so daß der Unterschied in der Menge des durch die Einheit des Querschnitts hin 
durchgeführten Wassers ähnlich dem bei Antwerpen festgestellten war. Ungefähr 7600 m® Wasser wurde 
durch den Ebbstrom mehr stromabwärts befördert als durch den Flutstrom flußaufwärts. Während einer