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Full text: 47, 1920-1925 (1929)

Prof. Dr. 15. Schulz: Die Gezeiten ¡in der flandrischen Küste und auf der unteren Schelde 
32 
gleichen Zeit auftrat, als über der Bank selbst mit Schwimmkörper C eine Herabsetzung der Geschwin 
digkeit festgestellt wurde. Aus der Bahn von C unmittelbar nördlich, über und unmittelbar südlich der 
Stroombank ergeben sich für die Geschwindigkeiten des Ebbstromes unverkennbar niedrigere Werte als 
auf dem Wege von D nördlich der Stroombank. Die Treibkörper C und D legten von dein Kentern 
von Flut zur Ebbe an im Laufe von 5 Stunden die auf Tafel 3 dargestellten Wege bis zu den durch ein 
Kreuz bezeichneten Punkten zurück. Waren sie beim Kentern noch 3K Sm von einander entfernt ge 
wesen, so hatten sie sich nach 5 Stunden bis auf 1J4 Sm genähert. C legte in diesen 5 Stunden 6'/< Sm, 
D 8% Sm zurück, der erstere hatte also eine mittlere Geschwindigkeit von 1% Sm, der letztere 
von 1% Sm! 
In obiger Tabelle sind die mit beiden Schwimmkörpern gleichzeitig in den verschiedenen 
Gebieten festgestellten Strömungen zusammengestellt. Es ergibt sich, daß, solange auch Schwimmkörper 
C sich über tieferem Wasser befand, die Geschwindigkeiten beider Treibkörper gleich waren, also bis 
6 h nach H.W., nur die Richtung war bereits beeinflußt. Sobald aber C in das Gebiet mit geringerer 
Tiefe als 5 m kam, nahm die quer zur Stroombank gerichtete Komponente der Stromrichtung stark zu 
und außerdem nahm die Geschwindigkeit bedeutend ab. Nach Passieren der Bank wurde die Geschwin 
digkeit zwar zunächst größer, blieb aber wesentlich geringer als im Gebiet nördlich der Stroombank, 
so daß jedenfalls bei dieser Ebbe die Stromgeschwindigkeit nördlich der Stroombank größer war als 
südlich derselben, am geringsten aber über der Stroombank selbst. 
Leider konnte D an diesem Tage nicht weiter beobachtet werden. Am nächsten Morgen (6/4 Stun 
den nach H.W.), wurde er wieder gesichtet. D befand sich nun querab Middelkerke und war näher an 
die Küste herangekommen. Es liegt die Vermutung nahe, daß der Treibkörper im Verlaufe der Ebbe 
am vorhergehenden Abend sich der Stroombank noch weiter genähert hat und seine Bahn daher durch 
diese beeinflußt worden ist. Als D in Sicht kam, war der Ebbstrom voll ausgebildet, sein Weg 
führte parallel der Bahn von C am vorh ergehenden Tage schräg über dieSand- 
bank hinweg, auch hier war eine Verminderung der Geschwindigkeit des Ebbstroms zweifellos 
vorhanden. Die folgende Tabelle zeigt dies näher. 
Tabelle 22. 
Ebbstrom über und südlich der Stroombank am 30. Mai 1916. 
(Schwimmkörper D) 
Uhrzeit 
S.Z. 
Zeit vor oder nach 
Hochwasser 
von Ostende 
Strom 
nach 
Strom- 
geschwindig- 
keit 
sm/stde 
Bemerkungen 
Strom in der Großen B.eede 
von Ostende eine Tide 
vorher (auch Körper D) 
7 S0 V. 
6 h 30" nach 
N130° W 
0.9 
gesichtet 3‘/s km querab Baver- 
30 
N 140° W 
1.0 
svde, befindet sich über der 
40 
5 h 30"' vor 
1.1 
Stroombank 
N 115° W 2.1 sm/stde 
50 
0.8 
8°° 
N 150°W 
0.8 
10 
5 b 00'" vor 
N 160° W 
1.1 
N 115" W 2.0 sm/stde 
20 
1.0 
30 
N 150° W 
0.7 
40 
4 h 30™ vor 
0.9 
N 115° W 2.0 sm/stde 
50 
N 135° W 
1.2 
9 °o 
N 125° W 
1.3 
10 
4 h 00™ vor 
N 120° W 
1.1 
N 120° W 2.2 sm/stde 
20 
N115" W 
1.7 
von liier an befindet sich der 
30 
1.4 
Schwimmkörper südlich der 
10 
3 1 ' 30 m vor 
N110= W 
1.6 
Stroombank (Tiefe > 10 m) 
N 130° W 1.8 sm/stde 
50 
N115° W 
1.5 
10 oo 
1.4 
10 
3 h OO" vor 
X 110° W 
1.5 
20 
N 115° W 
1.3 
30 
1.1 
40 
2 1 “ 30" vor 
N 120° W 
0.7 
ll 00 
0.35 
aus Sicht, 3 km nördlich der Mole 
25 
von Nieuport
	        
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