Í8 Prof. Ui'- B. Schulz: Die Gezeiten an der flandrischen Küste und auf der unteren Schelde.
Tabelle 11.
Grundwerte der Gezeiten in Ostende und Zeebrügge am 15. IG. Februar 1918.
a. Ostende.
S3
Hochwasser
Niedrig wasser
Steigdauer
Falldauer
T i d
e 11-
Tag 1918
s
a
Zeit
Höhe
Anomalie
Zeit
Höhe
Anomalie
Anomalie
Anomalie
stieg
fall
1
M.-E. Z.
m
cm
M.-E. Z.
in
cm
h m
m
h m
m
m
m
15. Februar. .
4
3 16 V.
4.46
+ 3
10® V.
-0.80
— 85
720
+39
5.26
4'°N.
4.20
—23
5B5
— 5
5.00
10 10 N.
— 0.42
— 47
6 so
—11
4.62
16. Februar..
5
405 v
4.16
—11
520
—17
4.58
11® V.
— 0.84
— 99
7 13
36
5.00
4 15 N.
3.84
—43
5®
—17
4.68
11® N.
— 0.36
— 51
ß40
+ 1
4.20
17. Februar..
6
5 10 V.
4.10
i- 4
5«
0
4.46
0°°N.
-0.20
— 52
6«>
+ 13
4.30
5® N.
4.00
— 6
5®
—10
4.20
b. Zeebrugge.
15. Februar..
4
410
V.
4.35
— 4
-
IO 45 V.
— 0.62
— 85
6«'
+ 8
pä5
N.
4.22
—17
5«
0
4.84
10® N.
— 0.20
— 43
gio
—17
16. Februar..
5
440
V.
4,08
—15
6°’
+ 23
4.28
11® V.
— 0.66
— 99
6 M
+ 24
5°'*
N.
3.82
—41
5*°
12
4.48
11® N.
— 0.14
— 47
6®
— 1
17. Februar..
6
5 39
V.
4.04
0
gor,
—40
4.18
O 10 N.
— 0.04
— 52
gio
11
5®
N.
3.98
— 6
545
0
4.02
4.97
4.42
4.74
3.96
4.08
des Steigern kurz nach Niedrigwasser, clie oben als abgeschwächte Aggererscheinung bezeichnet wurde,
hervor. In Hoek van Holland war das doppelte Niedrigwasser kräftig ausgebiklet.
Den extremsten Gegensatz zu den beiden soeben betrachteten Fällen liefern
c. Fälle starken Aufstaus, darunter die Sturmflut vom 18./14. Januar 1916.
Die höchste Sturmflut während der Beobachtungszeit fand am 13./14. Januar 1916 statt. Sie be
wirkte in Belgien beträchtliche Zerstörungen an dem das flandrische Küstengebiet schützenden Dünen
wall. In Holland 1 ) wurden einzelne Küstenstriche an der Zuiderzee weithin überschwemmt und das
Wasser stieg bei manchen Orten höher als es je zuvor festgestellt worden war. Auch an der deutschen
Nordseeküste waren die Wirkungen derartig, daß diese Sturmflut zu den schwersten gehört, die je an
der deutschen Nordseeküste vorgekommen sind. 2 )
Ein am 12. Januar 7 h N nördlich der Britischen Inseln auftauchendes Minimum zog schnell süd-
ostwärts, der Kern lag am 13. Januar 8h V über Südnorwegen, 2hN über dem Skagerrack und 7hN
über Süd-Dänemark (vergl. die Wetterkarten bei Großmann und Gallé). An der flandrischen Küste
drehte der Wind infolgedessen im Laufe beider. Tage von Südwest über West nach NNW, am Abend
’) P. II. Galle, De Storni van 13.—14. Januari 1916. Tijdschrift van bot Kon. Nederlandsch Aardrijkskundig
Genootschap. Tweede Serie, Deel XXXIII 1916. S. 351—363.
A. A. Beekmann, De Stormvloed van 13.—14. Januari 1916. Ebenda S. 364—394.
A. v. Horn, Die Sturmflut vom 13. und 14. Januar in den Niederlanden. Zentralblatt der Bauverwaltung
36. Jahrgang. 1916. S. 130—131.
2 ) Großmann, Die Sturmfluten an der deutschen Nor.iseeküste am 13. Januar und 16./17. Februar 1916. Annalen
der Hydrographie usw. 1916. S. 361—380.