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Full text: 47, 1920-1925 (1929)

Dr. W. Peppier: Die Beobachtungen der Marinedrachenstationen Breedene/Meer und St. Michel 1915 1918. 
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Der vertikale Verlauf der Feuchtigkeit morgens (siehe Tab. I): Im Jahresmittel 
nimmt vom Boden bis 2000 m Höhe die Feuchtigkeit von 87 % auf 66 % ab, jedoch ist die Abnahme ent 
sprechend der vertikalen Temperaturabnahme nicht stetig, sondern es liegt zwischen 500 m und 1000 m 
eine Zone geringerer Abnahme. Diese ist auch in den Mitteln des Frühlings, Herbstes und Winters vor 
handen. Es steht dies im Zusammenhang mit der untersten Wolkenetage, die bei ca. 500 m beginnt. Der 
Sommer verhält sich abweichend, da die Aufstiege hier bereits in die Zeit fallen, wo die Konvektion 
begonnen hat. 
Der vertikale Verlauf der Feuchtigkeit mittags (siehe Tab. I): Zur Zeit des Tem 
peraturmaximums und der stärksten Konvektion ist der vertikale Gang der Feuchtigkeit umgekehrt: Die 
Feuchtigkeit nimmt mit der Höhe zu. Die Jahreszeitmittel verhalten sich zueinander abweichend. Im 
Frühling reicht die Zunahme bis 1000 m, im Sommer nur bis 200 m, im Herbst bis 500 m, im Winter bis 
200 m. Oberhalb 1000 m tritt als gemeinsamer Zug sowohl morgens, wie mittags die starke Abnahme 
der Feuchtigkeit hervor. Es erklärt sich diese Abnahme dadurch, daß in diesen Höhen die unterste 
Wolkenschicht der st u. ni bereits überschritten ist. Es ist dies besonders in der Schicht 1500—2000 m 
charakteristisch. Es liegt hier eine wolkenarme Etage mit häufigen Inversionen im unteren Teil, die 
nach den Wolkenmessungen bis ca. 3000 m, dem Niveau der a-st und a-cu-Wolken reicht. Einzelheiten 
sind aus Tab. I zu entnehmen. 
Tabelle I. 
Relative 
Feuchtigkeit 
am 
Morgen. 
Relative 
Feuchtigkeit 
am Mittag. 
5 m 
200 m 
500 m 1000 
m 1500 m 
2000 in 
5 in 
200 m 
500 in 
1000 in 
1500 in 
2000 m 
Frühling 
89 
82 
77 
75 
73 
69 
Frühling 
78 
78 
80 
82 
79 
71 
Sommer 
84 
84 
84 
80 
77 
67 
Sommer 
75 
80 
78 
75 
66 
58 
Herbst 
86 
79 
75 
74 
69 
00 
Herbst 
76 
79 
80 
76 
74 
65 
Winter 
90 
88 
85 
84 
77 
68 
Winter 
86 
88 
87 
84 
83 
77 
Jahr 
87 
83 
80 
78 
74 
66 
Jahr 
79 
81 
81 
79 
75 
68 
Von Interesse ist, die Tagesmittel von Großhorstei und Breedene zu vergleichen (siehe Tab. II): 
Die Jahresmittel stimmen recht gut überein. T a b e 11 e II. Relative Feuchtigkeit (Tagesmittel). 
Die relative Feuchtigkeit nimmt fast im selben Ver 
B = 
= Breedene. 
G = 
Großborstel 
hältnis bei beiden Stationen mit der Höhe ab. 
Unten 
500 
m 
1000 m 
1500 
i m 
2000 m 
Die jährliche Schwankung zeigt allerdings 
B. 
G. 
B. 
G. 
B. 
G. 
B. 
G. 
B. 
G. 
größere Differenzen; sie ist bei Breedene in allen 
Frühling 
84 
75 
78 
79 
78 
77 
76 
73 
70 
96 
Höhen dieselbe, bei Großborstel aber nimmt sie mit, 
Sommer 
79 
75 
81 
82 
77 
82 
71 
76 
63 
70 
der Höhe stark ab (von 14 auf 3). 
Herbst 
81 
85 
78 
85 
75 
81 
71 
73 
62 
62 
Auch der vertikale Gang der relativen Feuch 
Winter 
88 
89 
86 
88 
84 
82 
80 
74 
72 
67 
Jahr 
83 
81 
81 
84 
79 
81 
75 
74 
67 
67 
tigkeit über Lindenberg für die Morgenstunden 
Schwankung 
8 
14 
8 
9 
9 
5 
9 
3 
10 
8 
stimmt mit diesen Ergebnissen gut überein. 
Relative Feuchtigkeit über Lindenberg. 
Unten 500 m 1000 ra 1500 in 2000 in 
Jahresmittel 7—8a 80 79 75 70 63 
Hergesell (1. Mai 1917—31. April 1918) 77 72 72 70 69 
Die Werte von Her gesell, die aus einer Reihe gebildet sind, bei der sich die Aufstiege regelmäßig 
über alle Tagesstunden verteilen, weichen davon ab. Die Abnahme mit der Höhe ist danach viel ge 
ringer. Trotz der Vorteile, die die gleichmäßige Verteilung der Beobachtungen über den Tag bietet, 
dürfte es doch gewagt sein, diese Mittel als wahre Mittel anzusprechen. Die Beobachtungsreihe ist viel 
zu kurz. Die früheren Ergebnisse von Großborstel und Lindenberg halte ich für sicherer. Die Feuchtig 
keit nimmt in einem rascheren Verhältnis mit der Höhe ab, als Hergesell annimmt. Eine Bearbeitung 
der gesamten Lindenberger Beobachtungen steht leider noch aus. 
Der tägliche Gang der relativen Feuchtigkeit über Breedene. Der tägliche 
Gang der Feuchtigkeit wird in gewissem Maße der umgekehrte des täglichen Temperaturganges sein,
	        
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