Skip to main content

Full text: 47, 1920-1925 (1929)

14 Aerologische u. Hydrographische Beobacht, der deutsch. Marinestat. währ. d. Kriegszeit 1914—1918. — 1920. Heft 1. 
4. Beziehung’ zwischen mittlerem Wasserstand und gleichzeitigem Wind am Ort. 
Außer den erwähnten periodischen Schwankungen, die eine verhältnismäßig kleine Amplitude 
besitzen und dem Auge ganz verborgen bleiben, zeigt die Höhe des mittleren Wasserstandes unperiodische 
Veränderungen, die so groß sind, daß sie jedem, der längere Zeit an der Küste der Nordsee weilt, 
auffallen und die zu Zeiten der Sturmfluten schwerste Schäden für den Menschen nach sich ziehen. 
In dem betrachteten dreijährigen Zeitraum trat der höchste mittlere Wasserstand während einer 
Doppeltide zu Ostende (Zeebrügge) am 2. Dezember 1917 mit 3.53 m (3.67 m) auf, der niedrigste am 
30. Oktober 1916 mit 1.52 m (1.60 m). Die Schwankung des mittleren Wasserstandes im Laufe dieser 
Fig. 2. 
Darstellung der Abhängigkeit des Mittelwasserstandes vom 
gleichzeitigen mittleren Winde am Ort. 
(Mittel aus der Zeit vom 1. Oktober 1915 — 30. September 1918.) 
Die Kreise stellen den mittleren Wasserstaue! während des gesamten untersuchten 
Zeitraumes dar. 
drei Jahre betrug also 2.01 m (2.07 m)! 
Diese von dem Zustand der Atmosphäre 
abhängige unperiodische Wasserstands 
schwankung ist die bei weitem über 
wiegende und soll nun näher betrachtet 
werden. 
Um einen von theoretischen Vor 
aussetzungen möglichst freien Überblick 
über die Erscheinungen zu gewinnen, 
wurde zunächst die Abhängigkeit der 
Schwankungen des mittleren Wasser 
standes vom gleichzeitigen Wind unter 
sucht. Hierzu wurden die gleichen 
Wasserstandsmittel benutzt, die zur Bil 
dung der Monatsmittel gedient hatten. 
Für den gleichen Zeitraum, für den das 
jeweilige Mittelwasser berechnet war, 
wurde die mittlere Windrichtung und 
-stärke aus allen zur Verfügung stehenden 
gleichmäßig über die Doppeltide ver 
teilten Windangaben in Ostende bezw. 
Blankenberghe ermittelt, darauf wurden 
die Mittelwasserstände nach Windrichtung 
und -stärke geordnet, wobei 16 Wind 
richtungen und 6 Windstärkegruppen (1, 
2, 8, 4, 5, 6 Beaufort) unterschieden wur 
den. Bei Windstillen und Windstärken 
größer als 6 Beaufort auftretende Werte 
des mittleren Wasserstandes wurden 
wegen ihrer Seltenheit aus der Betrach 
tung ausgeschieden. Die aus dem ge 
samten Beobachtungsmaterial Oktober 
1915 bis September 1918 einschl. zu 
sammengebrachten Werte wurden in jeder 
der 96 Tabellen gemittelt und so für jede 
Windrichtung und -stärke ein Mittel 
wasserwert gefunden sowohl für Ostende 
'-SO*-60 1-80 2-00 2-20 2.40 2.60 2-80 3.00 TI 
Zur Darstellung des Mittelwasserstandes benutzten Maßstab.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.