Skip to main content

Full text: 47, 1920-1925 (1929)

34 Aerologisehe u. Hydrographische Beobachtung, d. deutsch. Marinestat. während der Kriegszeit 1914—1918. — Heft 3. 
diese Abweichung vielleicht damit Zusammenhängen. Im Herbst und Sommer ist die geringere vertikale 
Windzunahme in der Bodenschicht am Nachmittage offenbar durch die stärkere konvektive Durch 
mischung der Luftschichten bedingt. Abgesehen vom Frühling, ist der vertikale Verlauf von Av bis 
2500 m morgens derselbe wie nachmittags. Die bereits früher erörterte Abnahme von A v zwischen 500 
und 1000 m tritt an beiden Terminen auf, was darauf hindeutet, daß ganz allgemeine Ursachen dies be 
stimmen, ohne Mitwirkung des täglichen Ganges der Konvektion. 
Die Windgeschwindigkeiten selber weisen an den beiden Terminen folgende Differenzen auf, 
wobei ich zum Vergleich die Lindenberger Beobachtungen heranziehe. Da in der erwähnten Arbeit 
meines Bruders nur die Jahrgänge 1905—1911 von Lindenberg benutzt sind, habe ich in Tab. 15 auch 
die späteren Jahrgänge für die entsprechenden Termine zusammengestellt. (1911—1916.) 
Tabelle 15. Die Windgeschwindigkeiten um 8a und 2p über Lindenberg. (1911—1916.) 
122 m 
500 in 
1000 m 
1500 m 
2000 m 
2500 m 
8a 
2p 
8a 
2p 
8a 
2p 
8a 
2p 
8a | 
2p 
8a 
2p 
1911 
5.6 
6.3 
10.0 
9.2 
10.4 
9.8 
10.9 
10.3 
11.2 
11.0 
11.8 
11.4 
1912 
5.6 
6.3 
9.6 
9.1 
9.6 
9.3 
9.6 
9.6 
9.8 
9.8 
10.1 
10.1 
1913 
5.4 
6.2 
10.1 
8.9 
10.0 
9.2 
10.1 
9.4 
10.2 
9.6 
10.7 
9.9 
1914 
5.1 
5.9 
8.0 
8.2 
8.4 
8.4 
8.5 
8.6 
8.8 j 9.0 
9.1 
9.3 
1915 
5.0 
5.3 
9.1 
8.6 
9.0 
8.6 
9.1 
8.9 
9.3 
9.2 
9.6 
9.7 
1916 
5.2 
5.8 
10.1 
9.2 
10.1 
9.5 
10.1 
9.7 
10.2 
10.0 
10.4 
10.5 
Mittlere Differenz 2p — 8a. 
0.65 
-0.62 
-0.45 
-0.30 
0.15 
0.13 
(Breedene) Differenz 2p-8a 
+0.70 
-0.60 
0.30 
0.40 
0.60 
1.00 
Ich betrachte zuerst die Beobachtungen von Lindenberg. Die erste Reihe von A. Peppier (1905 
bis 1911) zeigt eine Differenz zwischen v (p) und v (a) von fast 0.5 ms (Tab. 16 letzte Querspalt©). 
Um diesen Betrag ist v nachmittags kleiner als v morgens. Auch die zweite Reihe (1911 1916), Tab. 16 
vorletzte Querspalte, zeigt ähnliche Differenzen, doch nehmen sie bei den Mitteln dieser Reihe mit der Höhe 
auf einen sehr kleinen Betrag in 2500 m ab. Dies würde der Espy - Köppenschen Theorie entsprechen, 
nach der der tägliche Gang in der Höhe verschwindend sein muß. 
Tabelle 16. Differenzen der Windgeschwindigkeit, (p—a.) 
Unten 
200 
500 
1000 
1500 
2000 
2500 
Frühling 
1.23 
0.51 
0.56 
0.13 
0.39 
1.43 
1.92 
Sommer 
1.02 
0.05 
-0.55 
0.32 
-0.51 
0.28 
0.58 
Herbst 
-0.65 
1.09 
1.11 
0.81 
0.50 
0.75 
0.61 
Winter 
0.06 
0.79 
0.32 
0.37 
0.26 
0.56 
1.22 
Jahr 
0.75 
- 0.52 
-0.60 
0.36 
-0.41 
0.69 
0.96 
(l/indenberg. .lalir. lA. feppler . 
- 
0.57 
0.48 
- 0.30 
0.48 
— 
Über Breedene ist gleichfalls oberhalb 500 m v nachmittags wesentlich kleiner als vormittags, 
aber gegen Lindenberg besteht der Unterschied, daß bei Breedene die Differenzen p- -a oberhalb 1000 m 
allgemein stark zunehmen auf den großen Wert von 1 ms in 2500 m. Dies Ergebnis als ein zufälliges 
ansehen zu wollen, dürfte nicht angängig sein, da auch die Jahreszeitenmittel diese Zunahme der Diffe 
renzen bis 2500 m zeigen. Es ist auch schwer einzusehen, welcher systematische Beobachtungsfehler die 
regelmäßigen Abweichungen verursacht haben könnte. Am meisten möchte man noch an einen 
methodischen Fehler infolge veränderter Aufstiegsgeschwindigkeit der Piloten denken; aufsteigende 
Luftbewegung oder Turbulenz, welch letztere nach Wenge r die Aufstiegsgeschwindigkeit der Piloten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.