Di*. W. Peppier: Die Beobachtungen der Marinedrachenstationen Breedene/Meer und St. üieliel in d. Jahr. 1915^-1918. 29
achfcung begründet, da man die Ergebnisse von Wolkenmessungen mit aerologischen Methoden nicht
streng vergleichen darf. Zur Zeit habe ich eine Aerologie der Wolken begonnen, die den Widerspruch
hoffentlich aufklären wird.
Die Ergebnisse der flandrischen Visierungen gibt untenstehende Tabelle. Danach überwiegen in
größeren Höhen die Winde aus dem SW-Quadranten bedeutend; es scheinen aber mit zunehmender
Höhe bis 6000 m die nordwestlichen Winde auf Kosten der südwestlichen zuzunehmen und in 6000 m das
Maximum auf den NW-Quadranten überzugehen. Die östlichen Winde sind in großen Höhen natürlich
selten.
Die Luftversetzung. Es wurde bereits
»Seite 21 erwähnt, daß eine Zerlegung der Wind werte
in Komponenten nach Richtung und Geschwindigkeit
-sich bei kurzen Reihen aerologischer Beobachtungen
kaum lohnen dürfte. Ich habe daher eine andere Methode gewählt, um ein ungefähres Bild der ge
samten Luftversetzung 1 ) in den Quadranten zu bekommen. Auf direktem Wege wurde zunächst die
Gesamtsumme aller Windgeschwindigkeiten in den 4 Quadranten der Windrose ermittelt und dann der
prozentische Anteil der einzelnen Quadranten an dieser Summe. Die Relativzahlen der Gesamtbewegung
sind unter R mitgeteilt (Tab. 12); es bedeutet also, wenn R für einen bestimmten Quadranten etwa 0.36
ist, daß 36 % der gesamten Luftversetzung in diesem Quadranten erfolgen. Dadurch ist in aus
reichender Weise der Versetzung nach Richtung und Geschwindigkeit Rechnung getragen. 2 ) In der
Tab. 13 bedeuten ferner, n wieder die Anzahl der Beobachtungen, v die mittlere Geschwindigkeit in den
Quadranten. Die unter „mittlere v“ stehenden Zahlen sind aus der Gesamtsumme aller Windwerte
berechnet und sollen dazu dienen, die direkt ermittelten Windgeschwindigkeiten mit den früher nach
der Differenzenmethode berechneten zu vergleichen. Da beide. Methoden große Differenzen mit zu
nehmender Höhe ergeben, ist eine absolute Vergleichbarkeit der Zahlen von Tab. 12 für die Quadranten
jeder Höhenschicht nur untereinander möglich. Die absoluten Werte dagegen sind oberhalb ca. 1000 m un
sicher, wenn man annimmt, daß die Differenzenmethode die richtigen Mittel liefert.
Aus der Tab. 12 lassen sich verschiedene Ergebnisse entnehmen:
1. Die Abhängigkeit der vertikalen Windzunahme von der Richtung.
In der Bodenschicht ist im Jahresmittel die Windzunahme am größten für den SW- und SE-
Quadranten. Sie ist in der Schicht Erde — 200 m für südliche Winde größer (4.5 ms) als für nördliche
Tabelle 12.
Höhe in ni
6
200
500
HK Kl
1500
2000
250t)
6
200
51K)
1000
1500
2(KK)
2500
Frühling
Herbst
1 "
164
155
138
113
90
61
33
103
79
97
89
68
44
31
NE-Quadrant • v
5.6
9.2
9.8
9.9
9.4
8.7
8.0
4.2
7.6
8.8
8.6
9.0
9.1
9.2
1 H
0.36
0.30
0.27
0.25
Ü.24
0.22
0.24
0.21
0.19
0.19
0.19
0.23
0.25
0.37
n
79
88
92
91
67
46
26
99
82
86
66
38
24
11
SE-Quadrant v
3.9
8.9
9.0
8.8
8.4
8.0
7.2
4.3
8.0
9.5
9.6
00
rr^
9.3
9.6
1 K
0.12
0.17
0.17
0.18
0.16
0.16
0.17
0.21
0.22
0.18
0.16
0.13
0.14
0.14
1 n
141
147
152
132
116
77
39
124
123
143
122
81
53
26
SW-Quadrant •! v
5.8
11.0
11.8
12.1
11.5
11.3
9.9
6.2
10.6
13.6
13.5
10.7
9.0
7.4
ì R
0.32
0.34
0.36
0.36
0.38
0.37
0.35
0.38
0.43
0.43
0.41
0.33
0.30
0.25
1 “
95
99
103
97
83
64
34
67
50
84
86
76
49
25
NW-Quadrant ! v
5.3
9.1
9.5
9.9
9.5
9.4
7.6
6.0
9.4
10.8
11.3
10.6
10.8
9.2
1 R
0.20
0.19
0.20
0.21
0.22
0.25
0.24
0.20
0.16
0.20
0.24
0.31
0.31
0.24
Mittlere v
5.3
9.6
10.2
10.3
9.9
9.6
8.3
5.2
9.1
11.0
11.1
9.9
9.6
8.7
x ) Hier ist unter Luftverset/.ung immer Grösse der gesamten Luftbewegung verstanden, nicht ilassenverset.zuug, da dazu
die Kenntnis der Luftdichte nötig ist, die bei Pilotmessungen fehlt.
2) Die Windstillen sind bei dieser Bearbeitung ganz unberücksichtigt geblieben, übrigens an der flandrischen Küste sehr selteu,
N E
K s
S—W
W—Ì
3000 ui
11°/«
9
52
28
4000 in
16
8
40
27
5000 in
15
10
43
32
6000 in
11
8
39
42