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Full text: 46, 1928/1929

Ans dem Archiv der Deutschen Seewart*. — 46. Bd. Heft 1. 
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Die kartographische Darstellung dient der qualitativen und quantita 
tiven Analyse. 
Qualitativ: Die geographische Verbreitung der Typen (Karte 2 und Textfigur S. 41). 
Die Darstellung der Typen wurde grundsätzlich von derjenigen der monatlichen Niederschlagsmengen 
getrennt. Führt man diese Trennung nicht durch, so kommt man zu einer unübersichtlich großen Typen 
zahl. Dieser Weg ist kürzlich von Boerema ([74] 1926) begangen worden, der für Java und Madoera ins 
gesamt 69 Typen der Regenverteilung aufstellte und kartierte. 
Quantitativ: a) Linien gleicher mittlerer jährlicher Periodizität des Regen 
falls (vgl. Seite 6). Karten dieser Art sind für ganz Afrika bisher nicht entworfen; meine Darstellung 
(Karte 7) ist also als neu anzusprechen. 
b) Dauer und Ergiebigkeit der Niederschläge unterliegen innerhalb Afrikas großen 
Verschiedenheiten. Die Darstellung dieser Verhältnisse in ihrer räumlichen Verbreitung wird durch 
eine bisher nicht darauf angewandte kartographische Darstellungsweise versucht, nämlich mittels 
Linien gleicher Anzahl Regen- bzw. Trockenmonate. Ich nenne sie Isombromenen 
Ciaos — gleich, ’oußoog — Regen, fnp> = Monat). Je nach Wahl der Monatsregenmenge kann man die 
Dauer der absoluten Trockenheit, der Feuchtigkeit oder des Regenreichtums zur Darstellung bringen. 
Zwei solcher Karten habe ich entworfen: Karte 4 zählt die Monate mit >50 mm, Karte 6 nur solche 
mit > 125 mm Niederschlag.*) 
Gegenüber den Monats regenkarten, die ebenfalls die Niederschlagsdauer zum Ausdruck 
bringen, sehe ich den Vorzug meiner Darstellung in der Zusammenziehung von 12 Karten auf einige 
w-enige; eine Vereinfachung, bei der gleichwohl die Genauigkeit gewahrt bleibt. 
Frame’s „neue, völlig andere Art der kartographischen Wiedergabe“ mittels Diagrammkarte, 
wie er sie für Südamerika durchgeführt hat (P. M. Erg. 193 [65]), vermag eine gute Ergänzung zu bieten 
und stellt eine übersichtliche Art der Diagrammdarbietung dar. Ablehnen muß man Frame’s Ansicht, 
daß seine Methode den „verschiedenen bisherigen Darstellungsweisen“ (Seite VII) vorzuziehen sei, weil 
sie den prinzipiellen Bedenklichkeiten einer „unorganischen Grenzziehung“ (Seite 3) und einer wirklich 
keitsfernen Typengliederung (Seite 2) aus dem Wege gehe. Die in der Tat vorhandenen Unzulänglich 
keiten der bisherigen Methoden werden durch die mit ihnen erreichbare Sichtung aufgewogen, mag 
man auch alle von Frame gegen die bisherige Durchführung erhobenen Einwände (Seite 5—8) gel 
ten lassen. Stoff Verarbeitung will und vermag die Diagrammkarte nicht zu bieten; das leisten aber 
die anderen Methoden und sind deshalb wertvoll und unbedingt nötig. 
Gegen die Diagrammkarte selbst ist folgendes einzuwenden: 
1) Die Übertragung auf die Fläche fehlt. M. E. würde es sich empfehlen, eine Karte der Typenglie 
derung mit der Diagrammkarte zu vereinigen, etwa in der Art, wie es Boerema [74] für Java durch 
führte. 
2) Für Übersichtskarten kleinen Maßstabs ist die Darstellungsweise nicht geeignet. 
*) Der- methodische Grundsatz ist nicht neu. Vgl. vor allem Hellm.an»’s „Karte der mittI. jährlichen 
Zahl der Tage mit mindestens 0,1mm Niederschlag“ (Deutscher Klimaatlas Berlin 1021, Tafel 61). 
In ähnlicher Weise kann man Isotherm «menen bestimmter Temperaturen entwerfen. 
Linien gleicher Monatsdauer des Frost» in Osteuropa (Maßstab 1:40 Mill.) veröffentlichte z. B. A. Hettncr (Grund 
züge d. Länderkunde 3. Aufl. 1925 Bd. I. Europa, Seite 267). Ebendort (3. Aufl. S. 21) findet man Linien gleicher 
jährlicher Stundend au er de« Sonnenscheins in Europa, nach König (1:50 Milionen), und schließlich 
weise ich auf von Joeden, Linien gleicher mittlerer Monatsdauer der Vereisung der Ostsee (Zs. dl Ges. 
f. Erdk. Berlin 1918, Seite 316) hin. 
Bei der Namengebung („Isombromenen“) haben freundlicherweise die Herren Prof. Dr. Mein a r d u s 
und Dr. Stocks Pate gestanden. 
Zweckmäßig wäre es, die Isombronnenenkarten durch Entwurf von Linien gleicher Anzahl Nieder 
schlagstage zu ergänzen; doch fehlt es z. Zt. noch an ausreichenden Veröffentlichungen,
	        
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