Prof. Dr. K. Knoch und Dr. A. Lohr: HöhenwindmessuHgeii auf dein Nord»tl. Ozean und dem Karibischen Meer 1927. 25
Tabelle 2.
Datum
Zeit
Ungefähre
Position
Hätte
oh ”>acb
mit /
Mittl. Unter
schied Ass
mann-Hütte
с э
Bewölkung
Wind
Gefühlte
Bichtung Stärke
(m/sek.)
Bemerkungen
1927
12. 4.
ll«a
ohne
+ 0.32
3
©
SSE
10
15. 4.
10®%
ohne
— 0.05
2
©
ESE
8
17. 4.
0>
ohne
— 0.47
9»
©
E
8
feiner ei, ci-str
17. 4.
3»p
ohne
— 0.51
8°
0
ESE
8
feiner ci, ci-str
19. 4.
10«%
ohne
— 0.24
6 0 ’ 1
©
SW
4-5
dünner a-cu-Schleier
20. 4.
10 äo a
ohne
— 0.40
3«
©
WNW
3
ci, cu Horizont
27. 4.
2 85 p
Puerto Gabello
ohne
— 1.18
8«
©
N
3.5
Q hinter dünnem ci-str, wirft
festliegend
aber scharfe Schatten
28. 4.
2°°p
Puerto Cabello
ohne
— 1.16
4 1
©
ENK
3-4
© durch dünnen fr-cu,
festliegend
scharfe Schatten
29. 4.
10 4 «a
La Gnavra
mit
— 0.90
9«
©
WNW
5
schwacher ci-Sehleier
29. 4.
380p
La Gnayra
ohne
-0.17
4°
©
NE
6
cu über Gebirge
5. 5.
11-Ai
St. Maro Haiti
ohne
- 1.37
0
©
WNW
0.5
5. 5.
0 25 p
St. Marc Haiti
mit
— 2.35
0
©
ENE
1.5
5. 5.
23%
St. Marc Haiti
ohne
— 1.00
0
0
ENE
3
cu über Land
8. 5.
4 48 p
ohne
— 0.93
1
©
NE
3
}
9. 5.
11®%
ohne
— 1.40
4
©
NE
3
[Sog vom Maschinenraum her
10. 5.
ll 30 a
ohne
— 0.83
0
©
NE
6
)
12. 5.
11*%
ohne
-0.58
0
©
S
4
12. 5.
3 18 p
mit
+ 0.10
1*
©
SSW
7
[Wind kommt von achteru,
13. 5.
4 us p
ohne
— 0.48
0
©
SSW
3
[„Assmann“ wahrscheinlich
23. 5.
10 so a
ohne
-1.91
1
0
SW
1
fauch noch beeinflußt
23. 5.
0 ,6 p
mit
-1.45
0
©
SW
1
nicht, denn als am 23. Mai zunächst ein Vergleich des „Assmann“, der direkt neben der Hütte aufgehängt
war, mit dem Hüttenthermometer durchgeführt wurde, ergab sich eine fast vollständige Uebereinstim-
mung. Das Hüttenthermometer zeigte nur um 0,1 Grad zu hoch. Erst als der „Assmann“ in das Luv
des Windes gebracht wurde ergab sich die hohe Abweichung von 1,9 Grad.
Daß sich bei stilliegendem Schiff der Hüttenfehler vergrößert, kann nicht überraschen, wenn
man berücksichtigt, daß dann in den niederen Breiten, wie im vorliegenden Falle, die Hüttenthermometer
unter dem Einfluß einer starken Rückstrahlung vom Deck her stehen. Der Fehler ist aber auch dann
gering, wenn nur leidlich genügende natürliche Ventilation vorhanden ist. Nach den Beobachtungen in
La Guayra am 29. Mai dürfte ein Wind von 5 bis 6 m/sec schon vollkommen ausreichend sein.
In St. Marc (Haiti) erreichte der Fehler bei nur ganz schwacher Brise den Wert von 1—2 Grad.
Dabei ist er durch die ungünstige Aufstellung sicher vergrößert, denn der Deckel der schon erwähnten
Kiste, auf der die Hütte aufgestellt war, war ziemlich dunkel gestrichen.
Jedenfalls haben die Vergleiche ergeben, daß auf fahrendem Schiffe die Hütte bei Strahlungswetter
keinen besonders ins Gewicht fallenden Strahlungsfehler erleidet. Sie gab, allerdings bei der nicht ein
wandfreien Aufstellung, nur dann größere Fehler, wenn sie von angewärmter, aus dem Schiffskörper
stammender Luft getroffen wurde. Der beobachtete Saugwind im Lee des Peilkompaßdecks macht sich
an der Vorderseite des Peilkompaßdecks nicht bemerkbar. Dieser Ort gibt deshalb auch den besten Platz
für die Aufstellung ab. Nicht zu vermeiden ist der Fehler bei Wind von achtern. Dieser aber nicht allzu
häufig vorkommende Fall müßte mit in Kauf genommen werden.
Wie stark dieser Einfluß ist, wurde durch eine längere Beobachtungsreihe am 15. Mai ungefähr
unter 40° N. Br. nachgeprüft. Der Wind kam genau von achtern her. Die Bewölkung war 8 01 . Die
Sonne war bedeckt. Auf dem Peilkompaßdeck wurde nur ein ganz leichter Zug gefühlt, der mit dem vor
handenen Anemometer nicht mehr zu messen war. In Wirklichkeit wehte ein Wind mit einer Stärke
von 4 bis 5 m/sec. Bei dieser Situation wurde nun fünf Minuten lang alle zehn Sekunden gleichzeitig
das Hüttenthermometer und ein Aspirationsthermometer am Heck des Schiffes (letzteres über die Reeling