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Full text: 46, 1928/1929

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Aus dein Archiv der Deutschen Seewarte. — 46. Bd. Heft 1. 
mittels vergleichend-klimatologischer Methode scharfsinnig und meist überzeugend durchgeführt werden. 
Namentlich die Verhältnisse in Ostafrika werden in neuartiger Weise beleuchtet. 
Weniger übersichtlich und methodisch anfechtbarer sind die Dissertationen von Wallhäuser (1904 
[16]) und Pfeiffer (1920 [15]), die sich in die Behandlung der „Verteilung der Jahreszeiten im tropischen 
Afrika“ südlich und nördlich des Äquators teilen. 
Allgemeine Übersichten stellen die Arbeit von Eckardt (1917 [11]) und die klimatologischen Er 
örterungen Fritz Jaeger’s im Seydlitz’schen Handbuch Bd. III (1927) dar. 
2. Terminologie der Niederschlagsperiode. 
Als obere Grenze der Trockenheit in den Tropen und Subtropen kann man die seit 
Köppen’s Vorschag allgemein übliche Grenze 30 mm Niederschlag im Monat behalten. Als 
untere Grenze des Regenreichtums schlage ich monatlich 125 mm bzw. eine Jahres 
menge von 1500 mm vor, entsprechend Maurer in G. Z. 1911, Seite 19. Das hat sich durch vergleichende 
Betrachtung als bestgeeignete Grenze herausgestellt, während Supan — allerdings für die ganze Erde — 
1000 mm ansetzt (Physische Erdkunde, 1916, Seite 159 [6]). Zwischen den Werten 30 mm und 125 mm 
hat sich eine nochmalige Teilung als zweckmäßig erwiesen, um auch feinere Unterschiede herauszu 
arbeiten: 
Trockenmonat — unter 30 nun. 
halbtrockener Monat = 30—50 mm. 
feuchter Monat = 50—125 mm. 
niederschlagsreicher Monat = über 125 mm. 
Bildet je ein halbtrockener Monat den Anfang und das Ende einer Regenperiode, so werden die beiden 
zu einem feuchten zusammengefaßt. Unter „Regenmonat“ werden die feuchten und 
regenreichen Monate verstanden, also Monate mit > 50 mm. 
Nicht mit absoluten Werten zu umgrenzen sind dagegen die Begriffe Trockenzeit und Regen 
zeit. Wir müssen zu jener alle relativ trockenen, zu dieserallerelativfeuch- 
ten Monate rechnen. Gemeint ist die Abweichung von dem Wert, der dem Monat bei gleich 
mäßiger Verteilung prozentual zukäme, d. h. von 8,5% oder V« der Jahresmenge. Monate mit positiver 
Abweichung (+) sind relativ feucht, solche mit negativer (—) relativ trocken. Angot, der zuerst (1893) 
mit dieser Methode gearbeitet hat, nannte das écart pluviométrique relatif; wir sagen relativer Ex 
zeß des Regenfalls (Hann-Süring, Lieferung 5, Seite 358 [2]). Den Begriff „doppelteRegen- 
zeit“ („Doppelperiode“; „Vierteilung des Jahres“) definiere ich so, daß in beiden Trockenzeiten min 
destens ein Monat relativ trocken sein, d. h. weniger als Vis der Jahresmenge empfangen muß. Man 
beachte den Unterschied gegenüber Loewe (S. 48), der „gegabelte Regenzeit“ dort annimmt, wo in jeder 
Trockenzeit „die trockensten Monate je weniger als die Hälfte des Niederschlags der nässesten Monate 
der beiden Regenzeiten erhalten“. 
Man braucht ferner ein Maß für die Periodizität des Regen falls, um Gebiete ohne 
Periode, d. h. mit sehr gleichmäßiger Regenverteilung, scharf von solchen mit mäßiger oder strenger 
Periodizität zu unterscheiden. Bewährt hat sich Supans Vorschlag, die mittlere jährliche Nieder 
schlagsschwankung zu berechnen (Supan, physische Erdkunde, 1916, Seite 173 [6]), d. h. den „Unter 
schied der größten und kleinsten Monatsmengen, ausgedrückt in Prozenten der Jahresmenge“. Supan 
unterscheidet: 
a) Niederschläge zu allen Jahreszeiten, mittl. Periodizität unter 10%. 
b) mäßig periodische Niederschläge, mittl. Periodizität 10—20 %. 
c) streng periodische Niederschläge, mittl. Periodizität über 20%. 
Die Bezeichnung „Niederschläge zu allen Jahreszeiten“ in dieser Umgrenzung deckt 
sich nicht mit den absoluten Begriffen dauernd regenreich (d. h. alle Monate über 125 mm),
	        
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