Prof. Dr. K. Kuoeli und Dr. A. Lolir: HMieuwindwessuuatm auf dem NonUitl. Oxean und to Kwibbübea Meer 1*87» 11
mittleren Resultante. Auffallend ist in diesem Bereiche nur der große Unterschied in bezug auf die
Geschwindigkeit der auf der Hin- und Rückreise angetroffenen Winde. Die Geschwindigkeiten unter
IIIA, wo die Beobachtungen im Bereiche der Azoren, die bei Schlechtwetterlage angestellt wurden, zu
sammengestellt sind, erreichen im Höchstwert bis 3 km Höhe nur etwas über 9 m/sec, während auf der
Heimreise im gleichen Höhenintervall dieser Breitengruppe schon Winde bis 19 m/sec erreicht wurden,
die darüber zu voller Sturmesstärke über 30 m/sec anwachsen, worauf später bei Besprechung der
Wetterlagen noch eingegangen werden soll. Bei der oben angegebenen Breitengruppen-Einteilung er
folgte auf dem freien Ozean keine Unterteilung innerhalb der Breitengruppen I—V nach Ausreise und
Rückreise. Diese wurde erst südlich des 25. Breitengrades, wo der Einfluß der Inselnähe zu vermuten
war, vorgenommen. Es ist demnach bei der Mittelbildung auf Tabelle III und in der nachfolgenden Dis
kussion der Unterschied in der Richtung bei Gruppe V (25—30° N. Br.) und die Verschiedenheit der
Windstärke bei Gruppe III (35—40° N. Br.) im Auge zu behalten. Es beziehen sich also die in Gruppe III
auf tretenden hohen Werte bei dem Skalarmittel und im Maximum der Geschwindigkeit auf den mittleren
Ozean zwischen 45 und 55° W. L. Die Richtungsunterschiede bei Gruppe V fallen weniger ins Gewicht,
da durch die Mittelbildung an und für sich die lokalen Verhältnisse nicht genügend berücksichtigt
werden können.
Die Nord- und Ostkomponenten wurden bei der Gruppenmittelbildung nach der Methode der verti
kalen Differenzen gemittelt und zwar bis 3000 m nach 500 m-Stufen, darüber hinaus nach 1000 m-Stufen.
Die so erhaltenen Resultate sind in Tabelle III (obere Hälfte) S. 42 als mittlere Ost- und Nordkom
ponenten eingetragen. Aus diesen Werten wurden auf graphischem Wege dann die mittleren Resultanten
gebildet, die nach Richtung in Graden des Vollkreises (0°—360°) und nach Stärke in m/sec getrennt
gleichfalls in Tabelle III (obere Hälfte) S. 43 wiedergegeben sind. Die graphische Darstellung dieser durch
die .mittleren Resultanten gegebenen Luftversetzung zeigen die auf Tafel 4 gezeichneten mittleren Pilot
bahnen der einzelnen Gruppen. Die skalaren Windgeschwindigkeiten sind ebenfalls nach der Methode der
vertikalen Differenzen aus den in den Aufstiegs-Tabellen enthaltenen Geschwindigkeiten ohne Berück
sichtigung der Richtung gemittelt und die Ergebnisse in Tabelle III (untere Hälfte links) S. 42 zusammen
gestellt.
t. ~ .. . vektorielle Geschwindigkeit ... . „ ... T . ..
Der Quotient — — :—. — ■ - - gibt ein Maß für die Beständigkeit der Luftströmungen.
skalare Geschwindigkeit
Diese Werte mit 100 multipliziert sind in Tabelle III (untere Hälfte rechts) S. 42 als prozentische Bestän
digkeit aufgeführt. Dabei sind die Werte > 67% als große Beständigkeit fett gedruckt, die Werte < 33%
als geringe Beständigkeit kursiv gedruckt. Die beobachteten höchsten Geschwindigkeiten in den einzel
nen 500 bzw. 1000 m-Schichten enthält Tabelle III (untere Hälfte) S. 43. Wenn die nach der Methode der
vertikalen Differenzen errechneten größere Werte in einer Schicht ergaben, so sind die Werte in der
Tabelle der Maximal-Geschwindigkeiten an der betreffenden Stelle fortgelassen. Windgeschwindigkeiten
von S 20 m/sec sind fett gedruckt.
Wenn im folgenden die Beobachtungsergebnisse so diskutiert werden, als ob die in den einzelnen
Abschnitten Vorgefundenen Strömungen gleichzeitig nebeneinander existieren, so ist dies streng genom
men nicht richtig. Es darf nicht vergessen werden, daß der über den Atlantik gelegte aerologische Schnitt
sich über Wochen erstreckt und in seiner Allgemeingiltigkeit durch Veränderungen in der Wetterlage
beeinträchtigt sein kann.
Die Grenze zwischen westlichen und östlichen Komponenten.
In den Mittelwerten zeigt sich bei 35° Nordbreite zwischen Gruppe III und IV eine scharfe Wind
scheide zwischen östlichen und westlichen Winden, die von der Meeresoberfläche bis 3 km Höhe reicht.
Oberhalb 3000 m ist wieder SW-Strömung dominierend, die von 10 km ab von einer südöstlichen abge
löst wird. Im Bereiche 30°—25° Nordbreite liegt die Grenze zwischen östlichen und westlichen Winden
oberhalb 8 km Höhe, dieselbe senkt sich aber zwischen 25°—15° N. Br. wieder auf 4000 m herab. Diese
obere westliche Komponente zwischen 25° und 15° N. Br. ist besonders in Gruppe VI sehr beständig und
von großer Intensität, wie aus dem Skalarmittel der Geschwindigkeit hervorgeht. Diese Senkung des