Dr. Hellmut Schmidt: Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika.
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Auf Madagaskar scheidet das Gebirge eine östliche Abdachung im Luv des
Passats von einem Westteil, in dem die einfache zenitale Sommerregenzeit
ausgeprägt ist. Den ausgiebigen Steigungsregen im Osten steht die lange Trockenzeit im Lee
gegenüber. An der Ostküste verursacht der Passat, daß die große Trockenzeit sich ausfüllt, ja ein
zweites Maximum sichtbar wird. „In dem am Ende der Antongilbai gelegenen Maroantsetra (49° 50' E.,
15° 26' S.), wo der SE sich besonders stark fängt und an den dahinterliegenden Bergketten staut, wird
.das Wintermaximum sogar zum Hauptmaximum“ (Loewe [66] Seite 107).
Die westöstliche Zugrichtung der winterlichen Zyklonen läßt im subtropischen Afrika eine west
liche Stirnseite, an der sich der zyklonale Regenfall in besonders reichem Maß ablädt, und östliche im
Lee gelegene Gebiete unterscheiden. Ist schon aus dieser Tatsache, in Verbindung mit dem Unterschied
der Breitenlage, die Abnahme der Regendauer und Regenergiebigkeit im subtropischen Nord
afrika ostwärts verständlich, so wird der Gegensatz durch die Verschiedenheit der morphologischen
Verhältnisse noch unterstrichen: Im Westen bietet das Gebirge reichliche Gelegenheit zu Geländeregen.
An der Atlantischen Küste bleiben aber infolge der relativ kühlen Küstenströmung (Kanarienstrom)
die Niederschlagskurven verhältnismäßig niedrig.
Subtropisches Südafrika siehe Loewe Seite 101—103
DIE HAUPTTyDEN DER TROPISCHEN NI EDERSTHLAGSPERIODE